6.800 Tonnen Fleisch landen im Kreis Olpe pro Jahr auf dem Teller
Mehr Geld für 730 Beschäftigte gefordert
- Kreis Olpe, 01.02.2025
- Wirtschaft

Kreis Olpe. Vom Schweinekotelett bis zum Hähnchenschnitzel: Im Kreis Olpe werden statistisch gesehen pro Jahr rund 6.800 Tonnen Fleisch gegessen. Im Schnitt lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch bei zuletzt 51,6 Kilo im Jahr – etwa 140 Gramm am Tag. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen. Die NGG Südwestfalen beruft sich dabei auf Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL).

„Die Menge an Fleisch, die auf den Teller kommt, wird weniger: Der Pro-Kopf-Verzehr geht seit Jahren kontinuierlich zurück. Trotzdem bleibt Fleisch ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Und dahinter steckt immer auch die Arbeit von Menschen“, sagt Isabell Mura.

Die Geschäftsführerin der NGG Südwestfalen lenkt damit den Blick auf die Fleischproduktion: Neben der Haltung der Tiere sei auch deren Schlachtung und die Fleischverarbeitung ein „entscheidender Aspekt, den viele gerne ausblenden“, so Mura. Sie kritisiert, dass die Fleischindustrie immer noch eine Niedriglohnbranche ist.


„Wer Tiere schlachtet oder Grillwürste verpackt, verdient selbst nur einen Hungerlohn. Oft sogar nur den gesetzlichen Mindestlohn – aktuell also 12,82 Euro pro Stunde. Nur wer Glück hat, liegt ein paar Cent drüber“, so Isabell Mura. Doch mit der „Arbeit zum absoluten Billiglohn“ müsse jetzt Schluss sein. Deshalb fordert die NGG Südwestfalen mindestens 14,50 Euro pro Stunde als Untergrenze bei der Bezahlung für die Branche.

Insgesamt sind im Kreis Olpe nach Angaben der NGG aktuell rund 730 Menschen in der Fleischindustrie beschäftigt. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Angaben der Arbeitsagentur. Wichtiger Arbeitgeber sei die Manten-Gruppe in Olpe.

Hinter der Fleischproduktion stecke eine harte Arbeit: „Das ist ein Knochenjob. Allein beim Zerlegen von Schweinehälften wuchten die Beschäftigten eine tonnenschwere Last am Tag“, erklärt Mura. Außerdem machten Hitze und Nässe den Beschäftigten im Schlachtbetrieb und bei der Fleischverarbeitung zu schaffen. Auch deshalb sei es höchste Zeit, die Arbeit in der Fleischindustrie „endlich besser zu bezahlen“.
