Bei der Hessischen Landesbahn droht ein unbefristeter Streik

Urabstimmung läuft


Die Hessische Landesbahn fährt zwischen Finnentrop und Olpe. von Nils Dinkel
Die Hessische Landesbahn fährt zwischen Finnentrop und Olpe. © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Die Mitglieder der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bei der Hessischen Landesbahn (HLB) stimmen aktuell in einer Urabstimmung über einen unbefristeten Streik ab. Die Fronten zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber sind verhärtet. Die Hessische Landesbahn verkehrt auf der Linie RB92 zwischen Finnentrop und Olpe.


„Der Arbeitgeber Hessische Landesbahn ist weiterhin nicht bereit, sich mit uns an einen Tisch zu setzen, um einen Tarifvertrag zu verhandeln. Dies ist unser gutes Recht. Seit mehr als einem Jahr verweigert der Arbeitgeber jede Verhandlung. Jetzt müssen wir unsere Forderungen durch einen unbefristeten Streik durchsetzen. Dazu läuft in diesen Tagen die Urabstimmung unter den EVG-Mitgliedern bei der HLB“, so Alexander Beichel, EVG-Geschäftsstellenleiter in Frankfurt.

Der Konflikt um einen EVG-Tarifvertrag bei der HLB schwelt schon lange. Im vergangenen Sommer legten die HLB-Beschäftigten bereits in mehreren Warnstreiks die Arbeit nieder, um den Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen zu bewegen. Der Arbeitgeber habe scheinbar nicht erkannt, wie ernst es den Beschäftigten mit ihrem Anliegen sei, so Beichel.

HLB soll Verantwortung übernehmen

In der Auseinandersetzung um einen Tarifvertrag bei der HLB findet die EVG breite Unterstützung „Die HLB als hessisches Landesunternehmen soll endlich ihre Verantwortung wahrnehmen und mit der EVG nach einer tragfähigen Lösung suchen.“, so der Bezirksvorsitzende des DGB Hessen/Thüringen, Michael Rudolph.

Beichel macht allein den Arbeitgeber für die Zuspitzung des Konfliktes verantwortlich: „Die EVG ist immer gesprächsbereit und unsere Forderungen sind berechtigt. Dass es nun soweit kommt liegt allein in der Verantwortung der HLB; sie muss die Konsequenzen ihrer Verweigerung nun tragen.“

Mindestens 6,8 Prozent mehr Lohn gewünscht

Die EVG-Mitglieder unter den Beschäftigten bei der HLB forderten branchenübliche Einkommen auch bei der HLB, so der Frankfurter EVG-Geschäftsstellenleiter Beichel. Dazu müssten die Löhne bei der HLB um mindestens 6,8 Prozent angehoben werden.

Darüber hinaus fordern die Beschäftigten ein weiteres Wahlmodell, bei dem sie selbst wählen können, ob sie mehr Geld oder mehr Urlaub wollen. Außerdem fordern sie die Möglichkeit, künftig Leistungen aus dem Fonds „Wohnen und Mobilität“ zu nutzen.

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