Caritasverbände Siegen-Wittgenstein und Olpe verhandeln Fusion

Zusammenführung für 2026 vorgesehen


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Von links: Matthias Vitt, Christoph Becker, Christoph Ewers, Lothar Epe, Martin Dietzmann und Hubert Berschauer von den Caritasverbänden Olpe und Siegen. von Caritasverband Olpe
Von links: Matthias Vitt, Christoph Becker, Christoph Ewers, Lothar Epe, Martin Dietzmann und Hubert Berschauer von den Caritasverbänden Olpe und Siegen. © Caritasverband Olpe

Kreis Olpe/Siegen. Unter dem Motto „Kräfte bündeln und Netzwerke nutzen“ haben der Caritasverband Siegen-Wittgenstein und der Caritasverband für den Kreis Olpe intensive Gespräche über eine verbindliche Kooperation aufgenommen.


Unter dem Arbeitstitel „Gemeinsam.Zukunft.Gestalten. – Caritas in Südwestfalen“ wird geprüft, wie beide Verbände ihre Zukunft gemeinsam gestalten können. Ziel ist es, Synergien zu schaffen, um Menschen in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein weiterhin umfassend und nachhaltig zu unterstützen.

Die Caritasräte beider Verbände spielen in diesem Prozess eine zentrale Rolle. Hubert Berschauer, Vorsitzender des Caritasrates des Siegener Verbandes, sieht in der Zusammenarbeit eine große Chance: „Diese Zusammenarbeit bietet die Chance, die Caritas noch zukunftsfähiger zu machen und Kräfte zu bündeln, um auf die vielfältigen Herausforderungen in unserer Region noch gezielter einzugehen.“

Lothar Epe, Vorsitzender des Caritasrates im Kreis Olpe, ergänzt: „Eine verbindliche Kooperation der beiden Verbände könnte die Arbeit und damit die Versorgung der Menschen in unseren Kreisen entscheidend voranbringen.“

Stärkeres Caritas-Profil durch Zusammenarbeit

Die Verantwortlichen der Verbände unterstreichen die Notwendigkeit der Kooperation vor dem Hintergrund steigender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen.

Matthias Vitt, Vorstand des Caritasverbandes Siegen-Wittgenstein: „Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der zunehmende Fachkräftemangel sowie innerkirchliche Entwicklungen stellen uns vor große Herausforderungen. Eine intensivere Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Olpe bietet die Möglichkeit, unsere Kompetenzen zu bündeln und gemeinsam stärker aufzutreten.“

Beispiel für aktuelle Zusammenarbeit

Auch Christoph Becker, Vorstand des Olper Verbandes, sieht die Vorteile: „Es ist eine Chance, die Zukunft der Caritas in Südwestfalen und die soziale Infrastruktur aktiv zu gestalten, um die Unterstützung für Menschen in Notlagen noch effektiver zu machen.“

Ein Beispiel für die Zusammenarbeit ist die Schuldner- und Insolvenzberatung, die der Caritasverband Olpe jüngst im Kreis Olpe anbieten kann – dank der Expertise des Caritasverbandes Siegen-Wittgenstein, der auf diesem Gebiet seit langem erfolgreich tätig ist.

Keine negativen Folgen für die Mitarbeiter

Für die über 2.200 Mitarbeiter der beiden Verbände sind keine negativen Veränderungen geplant. „Es sind weder Arbeitsplatzabbau noch Versetzungen zwischen den Einrichtungen und Diensten geplant“, so Matthias Vitt.

Im Gegenteil, die Zusammenarbeit soll ein starkes Caritas-Profil schaffen, den Verbund als attraktiven Arbeitgeber positionieren und das Ehrenamt in beiden Verbänden fördern. Zudem soll die Kooperation helfen, den zunehmenden Fachkräftemangel zu bewältigen.

Zusammenführung für 2026 geplant

Sollten die Gespräche erfolgreich verlaufen, wird die Kooperation im Herbst 2025 formalisiert und ab 1. Januar 2026 als juristisch einheitlicher Verband umgesetzt. Die endgültige Entscheidung wird in den Delegiertenversammlungen beider Verbände getroffen.

„Wir sind überzeugt, dass wir durch diese Zusammenarbeit die Caritas-Arbeit in unseren beiden Regionen langfristig stärken und so gemeinsam die Menschen in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein bestmöglich und zielgerichtet unterstützen können“, so Becker.

Mit der Fusion entsteht ein starker Träger mit rund 100 Einrichtungen und Diensten in den Bereichen Alten- und Krankenhilfe, Eingliederungs-, Kinder- und Jugendhilfe – ein bedeutender und verlässlicher Partner für die Region Südwestfalen.

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