Christin-Marie Stamm absolviert Tagespraktikum im Krankenhaus Olpe

Landtagsabgeordnete macht sich Bild von Arbeitsbedingungen


Christin-Marie Stamm absolvierte ein Praktikum im Krankenhaus in Olpe. von privat
Christin-Marie Stamm absolvierte ein Praktikum im Krankenhaus in Olpe. © privat

Kreis Olpe. Zum Tag des Respekts am 18. September hat die SPD-Landtagsabgeordnete Christin-Marie Stamm ein Tagespraktikum im St. Martinus-Hospital Olpe absolviert. Dabei machte sie sich vor Ort ein Bild von den Arbeitsbedingungen der Gesundheits- und Krankenpfleger.


Bereits um 6 Uhr morgens war für die Abgeordnete Schichtbeginn im größten Krankenhaus des Kreises Olpe: „Patientinnen und Patienten aus dem Bett und zur Toilette helfen, Dialysepatienten betreuen und das Personal bei der Essensausgabe unterstützen: Ich wurde voll eingebunden und nicht geschont“, gibt Christin-Marie Stamm Einblick in die gemachten Erfahrungen.

Besonders beeindruckt zeigt sich die 31-jährige Olperin vom Engagement der Beschäftigten. „Die enorme Einsatzbereitschaft der Pflegekräfte steht im krassen Gegensatz zu den Arbeitsbedingungen“, so die Abgeordnete. Insbesondere die dünne Personaldecke setze die Beschäftigten unter Druck: „Sobald es zu krankheitsbedingten Ausfällen kommt, spitzt sich die Lage zu“, erklärt Christin-Marie Stamm.

Strukturelles Problem

Und weiter: „Der Pflegesektor hat hier ein strukturelles Problem, das durch Gehaltserhöhungen allein nicht zu lösen ist. Zur Entlastung der Beschäftigten brauchen wir entschlossene Maßnahmen wie bessere Betreuungsschlüssel und verbindlichen Freizeitausgleich für geleistete Überstunden.“

Die Landtagsabgeordnete erhielt einen Einblick in die Arbeit auf der Intensivstation. von privat
Die Landtagsabgeordnete erhielt einen Einblick in die Arbeit auf der Intensivstation. © privat

Es dürfe nicht so weitergehen, dass die physische und mentale Gesundheit der Beschäftigten systematisch auf Verschleiß gefahren werde, um sich danach zu wundern, dass viel zu wenige junge Menschen den Beruf der Pflegekraft ergreifen. „Der Nachwuchsmangel in der Pflege ist nicht zuletzt eine Gefahr für die medizinische Versorgung im ländlichen Raum.“

Stamm, die schon durch den Beruf der Mutter einen Bezug zur Krankenpflege hat, nimmt nun insbesondere die persönlichen Eindrücke aus den Gesprächen mit Beschäftigten mit nach Düsseldorf. „Das Thema ‚Pflege im ländlichen Raum‘ verbindet mehrere Anliegen, die mir als Sozialdemokratin besonders am Herzen liegen“, so Stamm.

Maßnahmen müssen folgten

„Auch bei uns im ländlichen Raum wird Pflegearbeit weit überwiegend von Frauen geleistet. Lange Anfahrtswege zum Krankenhaus sowie häufige Nacht- und Wochenendschichten belasten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hier zusätzlich.“

Daher müssten nun entschiedene Maßnahmen folgen: „Die Einsatzbereitschaft der Pflegekräfte verdient höchsten Respekt – und zwar in Form konkreter Verbesserungen statt klatschen vom Balkon!“ so die Abgeordnete.

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