Ein einsamer Kampf in der „skinny“-Welt: Aber bitte mit Schlag!

Endlich sind sie wieder „in“: Schlaghosen. Oder in harmloser Variante: Bootcut-Jeans. Das war nicht immer so: Vor einigen Jahren waren die coolen Butzen – sehr zu meinem Bedauern – komplett aus der Mode, alle Welt kannte nur noch „skinny“.

Dass „skinny“ aber nicht jedes Bein gut in Szene setzte, wurde dabei völlig außer Acht gelassen. Und so führte meine Suche nach den heißgeliebten, weit ausgestellten Hosen sogar bis nach Köln. Verzweifelt wühlte ich mich durch etliche Läden: „Bitte – ich suche Schlaghosen – helfen Sie mir!“ Entsetzte, abschätzende Blicke waren meist die Antwort. Wo kommt die denn her? Vom Land? Bootcut ist out – nur „skinny“ setzt Trends!

Ich habe mich dem widersetzt. Meine alten Butzen getragen, bis sie durchgescheuert waren. Ganz selten ein Schlagstück ergattert, dass gehegt und gepflegt wurde. Die Welt trug „skinny“ – eine Sauerländerin nicht.

Dass ich damit auffiel, war mir nicht bewusst. Bis zu dem Tag, als das Nachbarsmädchen vor mir stand. Ihr ernster Blick fiel auf meine Beine. Wanderte hoch, runter, blieb ungläubig dort hängen. Guckte mich entgeistert an, dann wieder auf die weit ausgestellte Jeans.

„Ähm…“, setzte sie zögernd an. Fasste dann Mut und fragte fassungslos: „Warum ist die Hose denn so weit weg vom Bein?“ Bis heute erntet dieser Spruch noch laute Lacher - auch wenn Schlag und Bootcut längst wieder in sind.

In diesem Sinne: Ein schickes Wochenende wünscht euch

Kerstin Sauer