Hoch auf 8.000 Meter: Für Fabian Arens beginnt bald ein Lebenstraum

Gebürtiger Sauerländer auf Expedition im Himalaya


  • Kreis Olpe, 02.09.2024
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  • Von Lorena Klein
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Für Fabian Arens steht ein großes Abenteuer unmittelbar bevor: Der gebürtige Sauerländer reist in den Himalaya, um dort gemeinsam mit einer Gruppe den achthöchsten Gipfel der Welt zu besteigen. von privat
Für Fabian Arens steht ein großes Abenteuer unmittelbar bevor: Der gebürtige Sauerländer reist in den Himalaya, um dort gemeinsam mit einer Gruppe den achthöchsten Gipfel der Welt zu besteigen. © privat

Zermatt/Röllecken. Bis an die Grenzen zum Himmel und bis an die Grenzen seines Körpers: Fabian Arens, gebürtig aus Attendorn-Röllecken, will hoch hinaus auf mehr als 8.000 Meter und den achthöchsten Berg der Welt erklimmen. In seiner neuen Wahlheimat in der Schweiz hat sich der 30-Jährige ein Jahr lang auf das Abenteuer im Himalaya vorbereitet. Nun steht die Expedition unmittelbar bevor.


Verwaschene Wortfetzen, Sätze in Bruchstücken. Je nachdem, wo sich gerade Fabian befindet, lässt sich die Verbindung zu wünschen übrig. So ist das nun mal auf dreieinhalbtausend Metern. Und das Training hat für ihn gerade oberste Priorität. „Heute ist es nur ein bisschen spazieren gehen“, sagt Fabian. Durch das Handy sind seine Schritte zu hören.

Vor rund zwei Jahren ist Fabian mit seiner Freundin Anne nach Zermatt gezogen und arbeitet dort als Seilbahntechniker. Seine Wurzeln und seine Familie hat der Bergsteiger im Attendorner Dorf Röllecken.

Unterwegs mit berühmtem Profi

Seit einem Jahr trainiert der 30-Jährige auf einen großen Traum hin. Endlich auf dem Gipfel seines ersten Achttausenders, des Berges Manaslu im Himalaya, zu stehen. Und das mit einer Gruppe von Bergsteigerinnen und Bergsteigern aus der ganzen Welt unter Anleitung eines absoluten Profis: Nirmal Purja, bekannt als „Nimsdai“.

Für Fabian Arens steht ein großes Abenteuer unmittelbar bevor: Der gebürtige Sauerländer reist in den Himalaya, um dort gemeinsam mit einer Gruppe den achthöchsten Gipfel der Welt zu besteigen. von privat
Für Fabian Arens steht ein großes Abenteuer unmittelbar bevor: Der gebürtige Sauerländer reist in den Himalaya, um dort gemeinsam mit einer Gruppe den achthöchsten Gipfel der Welt zu besteigen. © privat

In Zermatt hat Fabian seinen Trainingsort direkt vor der Haustür. Mal besteigt Fabian die Berge auf Skiern, mal legt er beim Trailrunning ein höheres Tempo ein oder es geht hoch auf Viertausender-Gipfel, um noch mehr Höhenmeter zu sammeln.

Hin und wieder trainiert Fabian mit einer Maske, die die dünne Luft auf den höheren Gipfeln simuliert. Extrem teure Ausrüstung, mit der bekannte Profis trainieren, kann er sich nicht leisten. „Ich habe meine Berge und mache das Beste daraus“, sagt Fabian. Ein paar Sponsoren unterstützen den 30-Jährigen ebenfalls bei seiner Reise.

Lebensgefährliche Risiken

Fabian ist vorbereitet. Und das muss er auch sein, denn sein großer Traum vom ersten Achttausender birgt Gefahren und Risiken. Neben der körperlichen Vorbereitung habe sich Fabian kurz vor der Reise noch mit „sehr viel Papierkram“ beschäftigen müssen. Auch für den schlimmsten Fall.

Was passiert, wenn Fabian bei der Expedition sterben sollte? Mit dieser Frage hätten sich vor allem seine Freundin und seine Familie schwergetan, erzählt Fabian. „Aber man muss sich damit befassen.“ Und er ist sich sicher: So weit wird es nicht kommen.

Für Fabian Arens steht ein großes Abenteuer unmittelbar bevor: Der gebürtige Sauerländer reist in den Himalaya, um dort gemeinsam mit einer Gruppe den achthöchsten Gipfel der Welt zu besteigen. von privat
Für Fabian Arens steht ein großes Abenteuer unmittelbar bevor: Der gebürtige Sauerländer reist in den Himalaya, um dort gemeinsam mit einer Gruppe den achthöchsten Gipfel der Welt zu besteigen. © privat

„So fit wie jetzt war ich noch nie“, sagt Fabian mit Überzeugung. Und er könne Risiken gut einschätzen. Wisse, was sein Körper könne und wann Schluss ist. „Wenn es nicht mehr geht, dann geh ich wieder runter.“ Auch, wenn er es zunächst ohne Sauerstoff-Flasche probieren wolle – ein Back-up habe er im Gepäck.

Ein weiteres Thema, das Fabian mit Blick auf die Reise beschäftigte, waren schwere Vorwürfe gegenüber Profi-Bergsteiger Nimsdai, die internationale Schlagzeilen machten: Sabotage und sexuelle Belästigung. Beide Fälle habe Fabian verfolgt, darüber nachgedacht. Er glaube den Statements und Hinweisen, die für Nimsdais Unschuld sprechen. „Sonst wäre es für mich ein No-Go gewesen“.

Erst akklimatisieren, dann geht es hoch

Seine Reise startet am Dienstag, 3. September. Erst geht der Flieger nach Doha, dann nach Kathmandu, Nepal. Sechs Wochen wird Fabian im Himalaya verbringen, sich mit der Gruppe nach einer Akklimatisierungs- und Vorbereitungsphase von Base Camp zu Base Camp und von Höhenmeter zu Höhenmeter auf dem Manaslu vorarbeiten.

Für Fabian Arens steht ein großes Abenteuer unmittelbar bevor: Der gebürtige Sauerländer reist in den Himalaya, um dort gemeinsam mit einer Gruppe den achthöchsten Gipfel der Welt zu besteigen. von privat
Für Fabian Arens steht ein großes Abenteuer unmittelbar bevor: Der gebürtige Sauerländer reist in den Himalaya, um dort gemeinsam mit einer Gruppe den achthöchsten Gipfel der Welt zu besteigen. © privat

Keine lebensfreundlichen Bedingungen. Dünne Luft, eisige Temperaturen, kein Netz. Nur per App und mit einem speziellen Trackinggerät können Angehörige Fabian dann verfolgen und mit ihm kommunizieren. Bei 8.163 Metern haben die Bergsteiger ihr Ziel erreicht und sind am Gipfel angelangt. Für den Anstieg sind 10 bis 15 Tage eingeplant. Im Oktober fliegt Fabian zurück in die Schweiz.

Aufregung? Nein, es sei eher die Vorfreude, die bei Fabian überwiege. Darauf, dass es endlich losgeht und er bald auf einer der höchsten Spitzen der Welt steht.

Wenn Fabian Arens wieder zu Hause ist, blickt LokalPlus mit ihm zurück auf das Abenteuer. Wie sich die Chance zur Expedition ergeben hat und warum der gebürtige Sauerländer die Berge so sehr liebt, dass er für sie seine Heimat verlässt, lest ihr hier:

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