Kommt der nächste stellvertretende Bundesoberst wieder aus dem Kreis Olpe?

Hofolper Martin Wenzel kandidiert


  • Kreis Olpe, 23.04.2025
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  • Von Nicole Voss
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Martin Wenzel ist bereit das Amt des stellvertretenden Bundesoberst von Markus Bröcher zu übernehmen. von privat
Martin Wenzel ist bereit das Amt des stellvertretenden Bundesoberst von Markus Bröcher zu übernehmen. © privat

Hofolpe/Kreis Olpe. Bereits 16 Jahre lang engagiert sich Martin Wenzel im Schützenwesen: In seinem Heimatverein Hofolpe-Heidschott war er Jungschützenführer, dann stv. Fahnenoffizier und von 2013 bis zum Frühjahr 2025 2. Vorsitzender und Hauptmann. Zusätzlich gehört er seit 2015 dem Kreisvorstand an und lenkt dort derzeit als stv. Kreisoberst die Geschicke des Kreisschützenbundes Olpe.


Jetzt möchte der 44-Jährige einen Schritt weiter gehen und kandidiert am Samstag, 3. Mai, bei der Bundesdelegiertenversammlung in Schmallenberg für das Amt des stv. Bundesoberst. Sollte er gewählt werden, tritt er die Nachfolge von Markus Bröcher an, der das Amt acht Jahre innehatte. Dabei hofft der Hofolper natürlich auf zahlreiche Unterstützung aus der Heimat. Mit LokalPlus-Redakteurin Nicole Voss hat Martin Wenzel einen Blick auf seine ganz persönliche Schützengeschichte geworfen.

Sind Sie in punkto Schützenfest familiär vorbelastet?

Nein, nicht direkt. Mein Großvater und mein Vater haben nie einen Vorstandsposten übernommen. Sie zeichneten sich aber durch ihre Verpflichtung als Schützenbrüder und damit als Vereinsmitglieder aus. Durch ihr handwerkliches Geschick waren sie für den Verein immer da. Mein Vater hat die Erweiterung zur großen Halle – sie wurde von Hösch aus Littfeld abgekauft - mit seinem besten Freund und Helfer aufgestellt. Ein Teil meiner Onkel beider Familienseiten haben wiederum Aufgaben im Heimatschutzverein Hofolpe-Heidschott übernommen.

Martin Wenzel (r.) mit dem stellvertretenden Kreisgeschäftsführer André Pfau und den Ehrenmitgliedern Christian Schulte (2.v.l.) und Ludger Maiworm beim Europaschützenfest in Mondsee. von privat
Martin Wenzel (r.) mit dem stellvertretenden Kreisgeschäftsführer André Pfau und den Ehrenmitgliedern Christian Schulte (2.v.l.) und Ludger Maiworm beim Europaschützenfest in Mondsee. © privat

Was haben Sie in Ihrem Heimatverein initiiert?

Wir haben vieles umgesetzt. Kleines und Großes. Dabei haben mich meine Vorstandskollegen immer unterstützt und mir freie Hand gelassen. Das ist nicht selbstverständlich. Ich bedanke mich bei ihnen für ihr Vertrauen, aber auch den Mut, den sie hatten, mit mir neue Wege zu gehen.

Die größte Umsetzung war es, das Schützenfest in ein soziales, familiengerechtes Fest umzugestalten. Da Familien aus finanziellen Gründen immer mehr über Schützenfest in den Urlaub fuhren und uns damit auch Kinder beim Schützenfest fehlten, mussten wir reagieren. Die Zeit der großen Fahrgeschäfte war für ein kleines Fest wie unseres vorbei. Daher entschieden wir uns im Jahr 2014, mit der Agentur Fun Face eine Kinderbelustigung aus spendenfinanzierten Mitteln für die Hofolper Kinder aufzubauen. Das war der Anfang einer erfolgreichen Geschichte, die bis heute anhält!

Was ist Ihnen wichtig?

Auf das Dorf bezogen: der ZUSAMMENHALT! So sind wir groß geworden und es ist ein MUSS, es der nächsten Generation weiterzugeben.

Auf die Verbandsarbeit gerichtet ist es mir sehr wichtig, das Miteinander zu stärken und zu sichern. Wenn auch der kleinste Verein ein Problem hat, darf und muss es auch ein Problem für mich und den Kreisvorstand sein, das aus der Welt geschafft werden muss. Dafür steht ein hervorragendes Team bereit! Wenn wir es erreichen, dass man uns nicht als „besserer Vorstand“ sieht, sondern als helfende Hand für die Vereinfachung des Ehrenamtes, haben wir unsere Arbeit richtig gemacht.

Gruppenfoto des Kreisvorstands beim 100-jährigen Jubiläum des Kreisschützenbundes auf dem Ümmerich. von privat
Gruppenfoto des Kreisvorstands beim 100-jährigen Jubiläum des Kreisschützenbundes auf dem Ümmerich. © privat

Was hat Sie bewogen, für den stv. Bundesoberst zu kandidieren?

Das Amt des stv. Bundesoberst bringt große Verantwortung mit sich, dessen bin ich mir bewusst. Gerade auch, da in der Vergangenheit Schützenbrüder aus dem Kreis Olpe diese Position innehatten, die ich sehr schätze und weiß, in welche Fußstapfen ich da trete.

Ich möchte durch meine Arbeit anderen Freude am Vereinsleben machen. Ich sehe meine Ehre nicht als einen Verdienstorden an der Unifom. Wenn ich ein Fest besuche, zufriedene Gesichter sehe und mir jemand sagt, wie sehr ihm doch das Fest gefällt und was sie durch meine Mitarbeit als Verbandsmitglied erreichen konnten, ist das Ehre genug.

In der Verbandsarbeit habe ich die Möglichkeit, aktiv daran zu arbeiten, dass das Ehrenamt einfacher wird. Wenn wir das als Team im Bundesvorstand schaffen, sichern wir die Bereitschaft, sich im Verein zu engagieren und damit auch den Bestand als Verband.

Denn ohne auch den kleinsten Mitgliedsverein ist auch der Verband nichts. Mit 345 Vereinen und annähernd 175.000 Schützenschwestern- und brüdern haben wir eine sehr große Verantwortung, aber auch eine Lobby, die wir vertreten.

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