Kreis Olpe könnte künftig mehrere Landtagsabgeordnete stellen

Landtagswahl 2022: Umfragen sehen enges Rennen


  • Kreis Olpe, 09.05.2022
  • Politik
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Der Stimmzettel für die Landtagswahl umfasst insgesamt 29 Parteien und Wählergruppen. von Wolfgang Schneider
Der Stimmzettel für die Landtagswahl umfasst insgesamt 29 Parteien und Wählergruppen. © Wolfgang Schneider

Kreis Olpe/Düsseldorf. Nach dem klaren Sieg der CDU bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein am Sonntag, 8. Mai, richten sich die Blicke jetzt nach Nordrhein-Westfalen. In unserem Bundesland wird am Sonntag, 15. Mai, ein neuer Landtag gewählt. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass in NRW der Wahlausgang bei weitem nicht so klar und deutlich wie im hohen Norden sein wird.


Vielmehr zeichnet sich nach den jüngsten Umfragen ein relativ knappes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der CDU und der SPD ab. Lagen die beiden großen Parteien bei Umfragen im April oftmals noch gleichauf, hat die Union aktuell einen kleinen Vorsprung erreicht.

CDU bei 30 und SPD bei 28 Prozent

In den zwischen dem 2. und 5. Mai erhobenen Umfragen von Infratest dimap (für den WDR) und der Forschungsgruppe Wahlen (für das ZDF) kommt die CDU jeweils auf 30 Prozent und die SPD auf 28 Prozent. Bei der Sonntagsfrage erreichen die Grünen als drittstärkste Kraft 16 bis 18 Prozent. FDP und AfD sehen die Meinungsforscher bei 7 bzw. 8 Prozent. Die Linken erreichen laut Umfragen 3 Prozent und würden damit an der 5-Prozent-Hürde scheitern.

Wie wird die Wahl im Kreis Olpe ausgehen? Das wissen wir am Sonntagabend. Es gilt aber als sicher, dass der traditionell schwarze Kreis Olpe fest in CDU-Hand bleibt. Vor fünf Jahren erreichten die Christdemokraten 49,4 und die SPD 23,8 Prozent der Zweitstimmen. Die FDP holte 12,5 und die AfD 5,3 Prozent. Die Grünen kamen im Kreis Olpe auf 3,3 Prozent und blieben klar hinter dem Landesergebnis zurück.

Jochen Ritter (CDU) von privat
Jochen Ritter (CDU) © privat

Mit der Erststimme entscheiden die Wähler, wer als Direktkandidat in den Landtag einzieht. Dass Jochen Ritter von der CDU seine zweite Legislaturperiode antreten kann, kann man als ziemlich sicher annehmen. Immerhin holte er 2017 mit 54,3 Prozent einen mehr als deutlichen Sieg. Darauf setzt er auch diesmal, denn abgesichert auf der Landesliste ist er nicht.

SPD-Kandidatin ist Christin-Marie Stamm. Sie kann sich durchaus Hoffnungen auf einen Sitz im Landtag machen, auch wenn sie das Direktmandat nicht holt. Die Olperin steht nämlich auf dem aussichtsreichen Platz 12 der SPD-Landesliste. Bei der Wahl 2017, als die SPD 31,2 Prozent erreichte, zogen 13 SPD-Kandidaten (bis Listenplatz 16) in den Landtag ein. Erreichen die Sozialdemokraten ein ähnliches Ergebnis, dürfte Stamm die zweite Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Olpe werden.

SPD-Landtagskandidatin Christin-Marie Stamm mit SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty. von privat
SPD-Landtagskandidatin Christin-Marie Stamm mit SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty. © privat

Und sogar ein dritter MdL aus dem Kreisgebiet liegt durchaus im Bereich des Möglichen. Dr. Gregor Kaiser aus Lennestadt, der heimische Direktkandidat der Grünen, rangiert auf Listenplatz 28 seiner Partei. Vor fünf Jahren zog die grüne Landesliste bis Platz 14. Damals holten die Grünen 6,4 Prozent. Da sie jetzt mit 16 bis 18 Prozent gehandelt werden, ist es gut möglich, dass Kaiser bald in Düsseldorf sitzt.

Landtagswahl NRW 2022 von Landesintegrationsrat
Landtagswahl NRW 2022 © Landesintegrationsrat

Thorsten Scheen aus Wenden ist der Kandidat der Freien Wähler und steht auf Platz drei der Landesliste. Gelingt den Freien Wählern der Sprung über die 5-Prozent-Hürde, ist Scheen auf jeden Fall im Landtag. In den Umfragen werden alle kleinen Parteien allerdings gesammelt unter „Sonstige“ erfasst. Die liegen zusammen bei 7 Prozent. Somit ist nicht abzuschätzen, welcher Anteil auf die Freien Wähler entfällt.

Die übrigen vier Direktkandidaten im Kreis Olpe – Ursula Regine Stephan (AfD), Colin Stamm (FDP), Thomas Bock (Linke) und Engelbert Prevorcic – stehen gar nicht auf der Landesliste bzw. belegen aussichtslose Listenplätze und gelten als chancenlos.

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