Mieten klettern nach oben und Kaufpreise geraten aus den Fugen

Kreis Olpe baut 309 neue Wohnungen


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Kreis Olpe. Neues Wohnen im Kreis Olpe: Im vergangenen Jahr wurden im Kreis Olpe insgesamt 309 Wohnungen neu gebaut – darunter 123 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Das sind 16 Wohnungen mehr als im Vorjahr.


Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihen- und Mehrfamilienhäuser: Insgesamt investierten die Bauherren im vergangenen Jahr im Kreis Olpe rund 67,3 Millionen Euro für den Wohnungsneubau. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit. Die IG BAU Westfalen Mitte-Süd beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Für das laufende Baujahr warnt der IG BAU-Bezirksvorsitzende Friedhelm Kreft vor einem Abwärtstrend: „Bauvorhaben werden auf Eis gelegt. Denn hohe Baukosten treffen auf hohe Zinsen und hohe Hürden beim Bauen durch staatliche Auflagen und Vorschriften. Das ist ein toxischer Mix für den Wohnungsbau.“

Bau von Sozialwohnungen

Die Kaufpreise beim Neubau seien längst „aus den Fugen geraten“ und die Mieten „klettern enorm nach oben“ – vor allem bei neu gebauten Wohnungen.

Entscheidend sei jetzt, was gebaut werde: „Die Wohnungen müssen zur Lohntüte der Menschen passen. Es kommt darauf an, vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu bauen“, sagt der Vorsitzende der IG BAU Westfalen Mitte-Süd, Friedhelm Kreft.

Aufstocken der Fördergelder

Gebraucht werde jetzt ein „Booster für den Neubau“ von sozialen und bezahlbaren Wohnungen. Kreft appelliert an die heimischen Bundestagsabgeordneten, sich in Berlin für ein „massives Aufstocken der Fördergelder“ stark zu machen. Aber auch das Land NRW sei mehr gefordert.

„Für mehr Sozialwohnungen und für mehr bezahlbare Wohnungen muss der Staat – müssen Bund und Länder – bis 2025 mindestens 72 Milliarden Euro in die Hand nehmen“, sagt Kreft. Der Gewerkschafter beruft sich dabei auf Berechnungen von zwei Wohnungsbau-Studien, die die IG BAU beim Pestel-Institut (Hannover) und beim Bauforschungsinstitut ARGE (Kiel) mit in Auftrag gegeben hat.

Baugesetzbuch verschlankern

Außerdem drängt die IG BAU auf ein „schlankeres Baugesetzbuch“: „Es geht um das Durchforsten von Gesetzen, Verordnungen und Normen, auf das die Branche seit Jahren wartet. Das muss jetzt passieren – und nicht irgendwann im nächsten Jahr“, so Kreft.

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