Mit „Heimat shoppen“ die Bedeutung der Zentren aufzeigen

„Es geht um die Innenstädte“


  • Kreis Olpe, 08.09.2022
  • Verschiedenes , Wirtschaft
Symbolfoto Heimatshoppen von IHK Siegen
Symbolfoto Heimatshoppen © IHK Siegen

Kreis Olpe/Siegen. In Netphen wird eine „Kleiderschrank-Party“ gefeiert. In Olpe empfangen die Händler ihre Kunden zum „Dämmers(c)hoppen“. Und in Hilchenbach gibt es eine Neuauflage der „HiBa-Shoppingcard“. Die Aktionen der am „Heimat shoppen“ teilnehmenden Händler sind so vielfältig wie die Tage, an denen sie stattfinden. Unterstützt wird das Projekt „Heimat shoppen“ auch von LokalPlus.


„Die einen starten unmittelbar mit dem 9. September, die anderen verlagern ihre Aktionen auf das zweite Wochenende der Aktionswoche“, freut sich IHK-Vizepräsident Jost Schneider. „Und wieder andere überraschen ihre Kunden die ganze Woche über mit Aufmerksamkeiten.“

Welche Aktion auch immer, sie haben eine Gemeinsamkeit: „Sie zeigen, wie sehr der lokale Einzelhandel - stationär wie digital - für seine Kunden auch in schwierigen Zeiten da ist.“

800 Händler dabei

Rund 800 Händler aus dem gesamten Kammerbezirk nehmen erneut an „Heimat shoppen“ teil. Hinzu kommen zahlreiche Gastronomen. „Die integrieren wir in diesem Jahr mehr als bisher, indem wir auf Wunsch der Händler 90.000 Bierdeckel mit dem ‚Heimat-shoppen‘-Logo haben herstellen lassen“, berichtet Jenny Opitz, Mitarbeiterin im Referat Einzelhandel bei der IHK Siegen. Gesponsert wird die Aktion unter anderem auch von LokalPlus.

Sowohl Händlern als auch Gastronomen sei bewusst, dass sie sich zu großen Teilen brauchen. „Ohne eine Tasse Kaffee oder einen Snack zwischendurch ist jeglicher Einkaufsbummel nur halb so viel wert.“

Einzelhandel: Höchster Rückgang seit 28 Jahren

„Die Kunden haben sicher bereits in den vergangenen Tagen gesehen, dass ‚Heimat shoppen‘ bevorsteht“, berichtet Jenny Opitz. „Zahlreiche Händler haben ihre Plakate mit dem Hinweis auf den Aktionszeitraum 9. bis 17. September schon aufgehängt.“

Dass der Einzelhandel in diesen Tagen Unterstützung benötigt, liegt auf der Hand. Jost Schneider: „Zwei Jahre lang haben wir gedacht, dass es den Handel nicht mehr schlimmer treffen könnte. Doch der Ausbruch des Ukraine-Kriegs und die damit einhergehende hohe Inflation sowie die gestiegenen Energiepreise haben uns eines Besseren belehrt.“

Mit dramatischen Folgen auch für den heimischen Handel. „Die Verkäufe bei Lebensmitteln und Textilien gingen im Juni im Vergleich zum Vorjahr um fast neun Prozent zurück, im Juli waren es noch immer 2,6 Prozent. Das hat es in den vergangenen 28 Jahren so noch nicht gegeben.“

Nicht alle Händler werden Durststrecke überstehen

Zumal diese Situation nicht nur den stationären Einzelhandel, sondern auch den erfolgsverwöhnten Onlinehandel betreffe. Jost Schneider fürchtet, „dass nicht alle heimischen Händler diese finanzielle Durststrecke überstehen werden.“

Deshalb appelliert der IHK-Vizepräsident an die Kunden, dem heimischen Handel besonders während der „Heimat-shoppen“-Aktionstage Beachtung zu schenken.

Aus dem Teufelskreis ausbrechen

Bleibe die Unterstützung aus, so habe dies nicht nur Auswirkungen auf den jeweiligen Händler und seine Mitarbeiter. Auch die Innenstädte und Ortszentren verlieren an Attraktivität, wenn es weitere Leerstände gibt.

Jost Schneider: „Eine Folge ist, dass Menschen den Standort weniger attraktiv finden und es für ortsansässige Unternehmen schwieriger wird, dringend benötigte Fachkräfte für sich zu gewinnen. Ein Teufelskreis, aus dem wir unbedingt ausbrechen müssen.“

Artikel teilen: