Rettungen im und am Biggesee meistern

Angehende Notfallsanitäter üben Ernstfall


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Der „Azubi Tag - Notfälle in und am Wasser“ hat am Donnerstag, 5. September, stattgefunden. von Jana Becker
Der „Azubi Tag - Notfälle in und am Wasser“ hat am Donnerstag, 5. September, stattgefunden. © Jana Becker

Attendorn. Sie sind zur Stelle, wenn man Hilfe braucht – die Notfallsanitäter. Dafür müssen sie sich des Öfteren in schwierige und gefährliche Situationen begeben. Um dafür bestens gewappnet zu sein, hat am Donnerstag, 5. September, ein „Azubi-Tag für Notfälle im und am Wasser“ für angehende Notfallsanitäter des Kreises Olpe und des Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein an der Waldenburger Bucht stattgefunden.


Notfallsanitäter müssen teilweise komplexe organisatorische und medizinische Aufgaben erfüllen, die sowohl physisch als auch psychisch belastend sind. Um für spezielle Notfallsituationen gut vorbereitet zu sein, hat nun erstmals ein Azubi-Tag zum Thema Wasserrettung stattgefunden.

Dazu reisten 46 angehende Notfallsanitäter aus dem Kreis Olpe und dem Rettungsdienst des DRK Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein früh morgens nach Attendorn.

Realistische Rettungs-Situationen

In Zusammenarbeit mit der DLRG und der Freiwilligen Feuerwehr der Hansestadt Attendorn mussten die Auszubildenden mehrere unterschiedliche Stationen im Strandbad an der Waldenburger Bucht meistern. Bei strahlendem Sonnenschein galt es eine Person mit Herzkreislaufstillstand von einem Segelboot, einen in Not geratenen Taucher und eine Person aus den steilen Uferbereichen des Biggesees zu retten.

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Zwischen den zwei Stationen stärkten sich die Auszubildenden mit Essen und Getränken.

Die Rettungs-Situationen werden so realistisch wie möglich gestaltet. So war ein Taucher der DLRG vor Ort und an den steilen Ufern mimten zwei Personen nach einem Sturz verletzte Wanderer. Die angehenden Notfallsanitäter probten bei den Übungsszenarien nicht nur die medizinische Versorgung am Unfallort, sondern auch den Kontakt zu den Verunfallten, insofern sie ansprechbar waren und das Abtransportieren der Verletzten.

Außerdem probierten die Auszubildenden Schwimmwesten aus, die sich unter Wasser automatisch aufblasen. „Das gehört natürlich auch dazu, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich so eine Rettungsweste verhält und anfühlt“, erklärt Ralf Schmidt, stellvertretender Bezirksleiter DLRG Südsauerland.

Einsätze an Wasser und an Land

„Es ist schon anstrengend, bei diesen Temperaturen solche Aufgaben zu machen. Da wünscht man sich manchmal einen Pool mit kalten Wasser“, gibt Jule vom Rettungsdienst Siegen zu.

„Aber lieber so als im Regen“, ergänzt Marika vom Rettungsdienst Kreis Olpe. Beide sind im dritten Ausbildungsjahr und haben schon zwei Stationen hinter sich.

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Während des Übungs-Tags absolvierten die angehenden Notfallsanitäter Rettungen sowohl im als auch am Wasser.

„In den meisten Fällen fährt zwar die DLRG zu den Notfällen im Wasser mit dem Boot raus, aber die Rettung übernehmen dann die Notfallsanitäter“, so Holger Böhler, Pressesprecher des Kreises Olpe. Um so wichtiger sei es, dass die angehenden Notfallsanitäter sich mit den Gegebenheiten zu Wasser und Land auskennen.

Langer Planungsprozess

Azubi-Tage, bei denen besondere Einsatzsituationen trainiert werden, werden von dem Rettungsdienst des Kreises Olpe und dem Rettungsdienst des DRK Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein viermal im Jahr organisiert.

Der Übungs-Tag mit dem Schwerpunkt Wasserrettung wird schon seit Anfang des Jahres geplant. Erste Gespräche haben bereits im April stattgefunden, vor drei Wochen gab es dann eine Ortsbesichtigung, bevor alles in festen Tüchern war.

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