Rückkehr zur Normalität - Schützenvereine hoffen auf das nächste Jahr

Versammlung des Kreisschützenbundes


  • Kreis Olpe, 29.08.2021
  • Schützenfest
  • Von Sigrid Mynar
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Die Delegiertenversammlung des Kreisschützenbundes hat am Samstag, 28. August, in Olpe stattgefunden. von Sigrid Mynar
Die Delegiertenversammlung des Kreisschützenbundes hat am Samstag, 28. August, in Olpe stattgefunden. © Sigrid Mynar

Olpe/Kreis Olpe. Der Kreisschützenbund Olpe hatte am Samstagnachmittag, 28. August, die Delegierten der 72 Mitgliedsvereine in die Olper Stadthalle zur Kreisdelegiertenversammlung eingeladen. Kreisoberst Markus Bröcher freute sich, gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen 198 stimmberechtigte Vertreter der heimischen Schützenvereine begrüßen zu können. Auf der Tagesordnung standen Grußworte, Wahlen, Ehrungen und Informationen.


Markus Bröcher stellte erfreut fest, dass 99 Prozent der 202 Anwesenden geimpft seien, was bei der Zugangskontrolle festgestellt worden sei. Zwar bedaure er, dass die Versammlung nicht, wie sonst üblich, an geselligen Tischen, sondern in Stuhlreihen stattfinden müsse, aber er sei froh, dass endlich wieder eine Präsenzveranstaltung stattfinden könne.

Markus Bröcher und Ludger Maiworm (rechts). von Sigrid Mynar
Markus Bröcher und Ludger Maiworm (rechts). © Sigrid Mynar

Landrat Theo Melcher lobte die außerordentlich hohe Impfquote unter den Schützen, wobei die Impfbereitschaft im Kreis Olpe ohnehin erfreulich hoch sei. „Der Kreis Olpe ist Impfweltmeister“, sagte er in seinem Grußwort.

Melcher sprach auch die Flut von Vorschriften an, mit denen sich Schützenvereine konfrontiert sähen. Am Rande einer Veranstaltung habe er dies auch bei NRW-Innenminister Reul kritisch angesprochen. Seine Verbundenheit zum Schützenwesen stehe außer Frage, sagte der Landrat. Schließlich sei er selbst 2008 Schützenkönig der St. Matthias-Schützen in Fretter gewesen. „Und das war eine außerordentlich tolle Erfahrung, lieber Peter“, lautete seine launige Aufforderung an Olpes Bürgermeister Peter Weber.

Präsenzveranstaltung tut allen gut

„Eine Präsenzveranstaltung tut uns allen gut“, bestätigte Ehrenkreisoberst Martin Tillmann, der als Bundesoberst die Grüße des Sauerländer Schützenbundes überbrachte. Wie es um die Schützenfestsaison 2022 stehe, wisse man heute noch nicht, aber alle hofften, dass man wieder zur Normalität finden werde.

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Die Delegiertenversammlung des Kreisschützenbundes hat am Samstag, 28. August, stattgefunden.

In jeder Krise liege auch eine Chance, so Tillmann. „Vielleicht wird manches anderes, aber nicht zwingend schlechter.“ Er sprach auch die kontroverse Debatte, ausgelöst von Gregor Kaiser (Bündnis90/ Grüne Lennestadt), an. „Das Schützenwesen ist ein Angebot, das sich an alle richtet“, betone er. Es sei aber selbstverständlich den Vereinen überlassen, in welcher Form sie die Tradition leben möchten.

Landtagsabgeordneter Jochen Ritter (CDU) berichtete, dass NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sich mit Vertretern von Schaustellern, Schützenvereinen und Karnevalsgesellschaften getroffen habe. Gemeinsam habe man einen Impfaufruf gestartet, denn nur mit vollständig Geimpften könnten die Brauchtumsfeste mit größtmöglicher Sicherheit gefeiert werden. „Ich kann nichts versprechen, aber ich will alles dafür tun, dass es im nächsten Jahr eine Schützenfestsaison geben wird.“

Es folgte der Kassenbericht des scheidenden Kreisschatzmeisters Ludger Maiworm (LokalPlus berichtete) für die Jahre 2019/ 2020. Insbesondere im Jahr 2020 sei der Kassenbestand drastisch rückläufig gewesen, was der Pandemie geschuldet sei. Als Mitgliederzahlen nannte er 37.996 im Kreisschützenbund.

Wahlen und Ehrungen

Der bisherige stellvertretende Kreisschatzmeister Markus Brüggemann wurde zum neuen Schatzmeister gewählt. Sein Stellvertreter ist André Pfau, der beim St. Augustinus-Schützenverein Neu-Listernohl das Amt des Kassierers bekleidet.

In ihren Ämtern bestätigt wurden André Arenz (Kreisgeschäftsführer) und sein Stellvertreter Martin Wenzel. Wiedergewählt wurden auch die Beiratsmitglieder Frank Arens (Attendorn), Johannes Behle (Kirchhundem), Christian Ratte (Olpe), Hubertus Sondermann (Drolshagen) und Ulli Brömme (Finnentrop). Für den scheidenden Kreisjugendsprecher Jannik Schäfer, der sich nicht erneut zur Wahl stellte, wurde kein Nachfolger gefunden.

Mit großem Applaus der Delegierten wurde der scheidende Kreisschatzmeister Ludger Maiworm bedacht, als ihn Markus Bröcher zum Ehrenvorstandsmitglied des Kreisschützenbundes ernannte und ihm eine kunstvoll gestaltete Urkunde übergab.

Ehrenplakette des Landes NRW

Eine weitere Ehrung, die Jochen Ritter im Namen der Landesregierung vornahm, erhielt der Schützenverein St. Hubertus Halberbracht, der im Juni 100 Jahre alt wurde, das Jubiläum aber aufgrund der Pandemie nicht feiern konnte. Dem Vorsitzenden Julian Winkel wurde eine Ehrenplakette überreicht, mit der die Landesregierung seit 2010 engagierte Schützenvereine anlässlich besonderer Jubiläen auszeichnet.

Jochen Ritter überreichte die Ehrenplakette an Julian Winkel vom Schützenverein Halberbracht. von Sigrid Mynar
Jochen Ritter überreichte die Ehrenplakette an Julian Winkel vom Schützenverein Halberbracht. © Sigrid Mynar


Abschließend gab Kreisoberst Bröcher bekannt, dass das Kreisschützenfest 2023 von der St. Anna-Schützenbruderschaft Lenhausen ausgerichtet wird. Im Jahr 2026 soll es vom St. Jakobus-Schützenverein Elspe ausgerichtet werden, der seine Bewerbung für 2023 zugunsten von Lenhausen zurückgezogen hatte. Die nächste Delegiertenversammlung findet 2022 in Welschen Ennest statt.

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