Sehbehinderte Louisa Hüttmann hofft auf bessere Mobilität mit der Mia-App
Neue Mobilitätschancen
- Kreis Olpe, 17.06.2024
- Straße & Verkehr
Kreis Olpe. Louisa Hüttmann, eine sehbehinderte Frau aus Kirchhundem, kämpft seit Jahren mit den Herausforderungen des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) im ländlichen Raum. Trotz eines Vollzeitjobs muss sie täglich fast fünf Stunden pendeln, was eine immense Belastung darstellt. Nun setzt sie ihre Hoffnung auf die „Mia-App“ des Caritasverbandes Olpe, die Mitfahrgelegenheiten für alle Bürger im Kreis Olpe anbieten soll.
Seit zwei Jahren hat Louisa endlich eine Arbeitsstelle in einem Ortsteil von Olpe gefunden. Der Weg dorthin gestaltet sich jedoch äußerst mühselig. Früh morgens muss sie den Bus nehmen und nach mehrfachem Umsteigen spätabends wieder zurückkehren. „Eine echte Belastung“, beschreibt Louisa Hüttmann ihre Situation. Besonders ungeplante Busausfälle und schlechte Wetterverhältnisse verschärfen die Problematik.
Louisa Hüttmann fordert schon lange ein ausgereiftes Mobilitätskonzept für den Kreis Olpe. Sie ist der Meinung, dass gerade Menschen mit Handicap, ältere und mobilitätseingeschränkte Personen große Herausforderungen bewältigen müssen, um von A nach B zu gelangen. „Mal eben wohin fahren? Ist nicht! Ich wünsche mir, dass meine Tage wieder etwas kürzer werden und die Sorge, ob der Bus nun fährt oder nicht, mich nicht mehr begleitet.“
Ihre ganze Hoffnung setzt Louisa Hüttmann nun auf die Mia-App. Diese App, entwickelt von den Werthmann-Werkstätten und dem focus-Netzwerk Leben und Wohnen mit Unterstützung der „Aktion Mensch“, ermöglicht es, Mitfahrgelegenheiten im Kreis Olpe zu finden und anzubieten.
„Unsere Lösung ist ein Angebot für alle Menschen kreisweit – aber eben auch für mobilitätseingeschränkte Personen und Pendler“, erklärt Alexander Wied, Mitarbeiter der Werthmann-Werkstätten und Mit-Initiator der App.
Die App funktioniert unkompliziert: Ein Fahrtwunsch wird eingegeben und der speziell entwickelte Mia-Algorithmus erledigt den Rest. Innerhalb weniger Sekunden wird eine passende Mitfahrgelegenheit angeboten. Darüber hinaus sind alle ÖPNV-Verbindungen integriert, sodass auch mögliche Bus- und Bahnanbindungen genutzt werden können.
Für den Erfolg der App ist es jedoch entscheidend, dass sich genügend Menschen registrieren und aktiv Mitfahrgelegenheiten anbieten. Theo Selter vom Projektteam unterstreicht die Vorteile für die Fahrer: „Sie können auf unkomplizierte Weise anderen Menschen helfen und interessante Gespräche führen. Zudem tragen sie nachhaltig zur Emissionsreduzierung im Verkehr bei.“
Derzeit ist die Resonanz auf die Mia-App noch gering. Louisa ruft daher zur Registrierung auf: „Tun Sie Gutes und bringen sich und anderen einen echten Mehrwert auf die Straße!“ Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Registrierung finden Interessierte unter www.mobil-mit-mia.de.