Statt in Berlin: Gregor Kaiser unterstützt Bauernprotest von zuhause

Wir-haben-es-satt-Demo


Die Bauern sprachen zum Auftakt der grünen Woche in Berlin ihren Unmut aus. von privat
Die Bauern sprachen zum Auftakt der grünen Woche in Berlin ihren Unmut aus. © privat

Kreis Olpe. In Berlin sind wieder die Trecker der Bauern unterwegs gewesen – und eigentlich wollte der Grüne Landtagskandidat Gregor Kaiser den Samstag, 22. Januar, auf den Berliner Straßen verbringen. Anlass war der traditionelle Tag der „Wir-haben-es-satt-Demo“ zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin.


Doch der Großteil der Protestierenden musste wieder zu Hause bleiben. Gregor Kaiser: „Die Pandemie lässt uns keine Chance. Nur eine kleine Truppe ist in Berlin vor Ort, um Cem Özdemir und den Staatssekretärinnen Silvia Bender, Manuela Rottmann und Ophelia Nick die Forderungen zu übergeben. Es ist aber so wichtig für einen sofortigen Neustart in der Agrarpolitik auf die Straße und die sozialen Kanäle zu gehen.“

Denn viele Betriebe hätten in den vergangenen Jahren dem wirtschaftlichen Druck nicht standgehalten und ihre Hoftore geschlossen, zahlreiche Existenzen seien zerstört worden. Viele stünden kurz vor der Aufgabe oder fänden keinen Nachfolger.

Situation schwierig bis katastrophal

„Die Situation ist sowohl bei den Schweine- als auch auch bei den Milchbauern schwierig bis katastrophal. Hinzu kommt noch, dass durch die vermurkste neue EU-Agrarpolitik, die letztes Jahr beschlossen wurde, nun viele Grünland- und Biobetrriebe schlechter da stehen werden als zuvor. Auch im Kreis Olpe“, so Kaiser weiter.

Mit diesem Erbe müsse das nun Grün geführte Ministerium nun umgehen, Kaiser wird seine guten Kontakte zur neuen Parlamentarischen Staatssekretärin Nick nutzen, um immer wieder die schwierige Lage in den Mittelegebirgen deutlich machen.

„Hinzu kommen jetzt noch Änderungen der Dünge-Verordnung. Da wurde jahrelang vom Bund nicht ausreichend gearbeitet - und jetzt sind die Bäuerinnen und Bauern, insbesondere die mit vielen Hanglagen, diejenigen, die die bittere Suppe auslöffeln müssen“, so Kaiser.

Industrialisierung schadet Natur

Die immer stärkere Industrialisierung der Landwirtschaft mache es aber nicht nur Bauern schwer, sondern schade auch der Natur, den Tieren und der Artenvielfalt. Billigexporte von minderwertigen Agrarprodukten in die Länder des Globalen Südens machten zudem die örtlichen Märkte kaputt.

Der Pestizideinsatz zerstöre weltweit wertvolle Ökosysteme. Eine entscheidende Ursache ist eine über Jahrzehnte fehlgeleitete Landwirtschaftspolitik, zu Lasten der Bauernfamilien, des ländlichen Raums und der Umwelt.

Kaiser: „Ich stehe für eine Politik ein, die die bäuerliche Landwirtschaft bei uns und im Globalen Süden fördert und Bauernfamilien ein solides Einkommen sichert. Für die Produkte, die auf den Betrieben hergestellt werden, benötigen die Erzeuger einen angemessenen Preis. Es geht um Wertschätzung und Wertschöpfung. Und den ländlichen Raum. Auch hier im Sauerland. Gegeneinander ausspielen lassen hilft nur den Big Playern des Agribusiness.“


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