Suizid von Angehörigen: Gedenkveranstaltungen geben Hoffnung
Bewegende Worte an der Dörnschlade
- Kreis Olpe, 18.06.2024
- Glaube & Religion , Verschiedenes

Kreis Olpe/Wenden. Eine beklemmende, aber auch Hoffnung gebende Stimmung hat kürzlich zwei Gedenkveranstaltungen für die Angehörigen der durch Suizid Verstorbenen rund um die Wallfahrtskapelle an der Dörnschlade geprägt. Dazu eingeladen hatte die Notfallseelsorge im Kreis Olpe.


So standen stellvertretend für alle Suizide aus dem Kreis Olpe vor dem Altar in der Kapelle mehrere weiße Schuhe und dazu passend auf einer Karte die indische Weisheit: „Gehe hundert Schritte in den Schuhen eines anderen, wenn du ihn verstehen willst.“ Ein Bild, das viele Besucher der Kapelle zum Nachdenken über das Thema Suizid anregte.

„Wieder am Leben teilnehmen fällt nicht leicht nach einem Suizid eines nahen Angehörigen“, so Pastor Ludger Wollweber zu Beginn seines Einstiegimpuls. „Jeder Suizid ist einer zu viel und lässt die Angehörigen fassungslos zurück. Aber so schwer es auch fällt, braucht es Akzeptanz für deren Entscheidung.“

Kerstin Stahl, selbst Mitarbeiterin in der Notfallseelsorge, sowie Michelle Neuschulte aus der K.o.T. Wenden gestalteten die Gedenkgottesdienste musikalisch. Ihre vorgetragenen Lieder drückten die Hoffnung auf ein Weiterleben in der Erinnerung der Angehörigen aus. So lauteten Zeilen aus einem Song von Michael Patrick Kelly: „Da ist Hoffnung in meiner Seele. Da ist jetzt Hoffnung für mich – gib nicht auf!“

Eindrucksvoll war auch das Gedicht einer Angehörigen, in dem es hieß: „Betrachte in Achtsamkeit die gemeinsame Vergangenheit und spüre Freude in der Dankbarkeit. Schwinden werden die Qualen, wenn wir das Gute bewahren.“

Das Vorbereitungsteam der Notfallseelsorge im Kreis Olpe hatte zudem einen Trostweg mit unterschiedlichen Stationen gestaltet. Als Symbol der Hoffnung bekamen alle Teilnehmer eine Sonnenblume mit nach Hause. Es fanden viele tiefgreifende Gespräche zwischen den Besuchern und Notfallseelsorgern statt. Besonders unterstützt wurden die Gedenkveranstaltungen durch das Zusammenwirken mit Pater Norbert.

„Es ist wichtig, die Mauer des Schweigens durch weitere Aktionen zu dieser Thematik – an unterschiedlichen Orten im Kreis Olpe – zu durchbrechen“, zog Regina Bongers ein Fazit.
