Tausende müssen die falsche Entscheidung ausbaden

Kommentar zur A 45-Brückensperrung


Topnews
Ein Kommentar von Nils Dinkel. von Grafik: Sophia Poggel
Ein Kommentar von Nils Dinkel. © Grafik: Sophia Poggel


„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“. Nicht selten wird man von dieser Vorgehensweise eingeholt. Dass man am falschen Ende gespart hat, dürfen jetzt unzählige Verkehrsteilnehmer ausbaden. Die Vollsperrung der Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid beweist ein Versagen auf der ganzen Linie.

2017 wurde ein Trumpf ins Spiel gebracht. Wie durch ein Wunder bescheinigte eine Brückenprüfung einem alten, angezählten Bauwerk plötzlich noch einmal einige Jahre. Heute steht fest, dass man sich verpokert hat. Die Planungen wurden ad acta gelegt. Nun fängt man von vorne an.

Der Zustand der Brücke ist kritisch. Nun soll sie verstärkt werden, sodass sie in einigen Monaten für Pkw wieder befahrbar ist. von Sven Prillwitz/Stadt Lüdenscheid
Der Zustand der Brücke ist kritisch. Nun soll sie verstärkt werden, sodass sie in einigen Monaten für Pkw wieder befahrbar ist. © Sven Prillwitz/Stadt Lüdenscheid

Das Roulette-Spiel ging somit nach hinten los. Und die A 45 ist nun zum Bauern statt zur Königin mutiert. Mit der Brückenverstärkung werden nicht einmal Asse aus dem Ärmel gezaubert. Sie federt nur minimal das Verkehrsaufkommen in und um Lüdenscheid ab.

Für viele ist das Ende dieses Glücksspiels schon hart genug. Aber das Schachern auf Kosten anderer hätte, so wurde es in diesen Tagen klar, noch weitgehend schlimmere Folgen haben können: Dass die Brücke mitunter hätte vielleicht sogar einstürzen können, hinterlässt dann im Nachhinein doch ein schlechtes Bauchgefühl, wo man wenige Tage vor der Vollsperrung noch darüber gefahren ist.

Nils Dinkel

Artikel teilen: