Tödliche Bedrohung für Hunde: Tierärztin plädiert für Impfschutz
Staupe-Virus breitet sich aus
- Kreis Olpe, 16.04.2025
- Verschiedenes , Gesundheit & Medizin
- Von Lorena Klein

Kreis Olpe. Eine für Hunde lebensgefährliche Krankheit breitet sich immer mehr im Kreis Olpe aus: die Staupe. Übertragen wird die Infektion meist von Füchsen und anderen Wildtieren. Warum die Staupe, die zeitweise als ausgerottet galt, aktuell wieder auf dem Vormarsch ist und wie Hundebesitzer ihre Vierbeiner schützen können, weiß Tierärztin Christin Voß.


Christin Voß ist im Tiergesundheitszentrum am Rothaarsteig in Altenhundem tätig. Zu Hause hat die Albaumerin selbst Hunde und besitzt einen Jagdschein. Ihre Beobachtung ist zugleich ein Alarmsignal: „Wir haben zunehmend Staupe-positive Tiere in der Region“, spricht sie für den Kirchhundemer Raum. „Seit Anfang des Jahres sind viele Füchse verendet oder mussten von Jägern erlöst werden.“ In fast allen Fällen habe das Testergebnis bestätigt: Die Tiere waren an Staupe erkrankt.
Füchse, aber auch Marder oder Waschbären, sind Hauptüberträger der Krankheit, mit der sich auch Hunde infizieren können – etwa über den Kot, Urin und Speichel kranker Tiere. „Die Infektionskette ist nicht lang“, betont Christin Voß. Bis sich Symptome zeigen, vergeht eine Inkubationszeit von etwa einer Woche.

Dann könne sich die Staupe vielseitig äußern – was eine klare Diagnose und die Therapie umso schwieriger mache, erklärt die Tierärztin. Magen-Darm-Probleme und Atemwegsinfektionen können bei den Hunden auftreten, aber auch neurologische Symptome bis hin zu Muskelzucken und dem Erblinden der Tiere.
„Die Krankheit endet fast immer tödlich“, so Christin Voß. Und auch, wenn die Tiere überleben, hinterlässt die Staupe schwere bleibende Schäden. Auch untereinander können sich Hunde anstecken. Für Menschen ist das Virus ungefährlich und nicht ansteckend.

In den vergangenen Wochen hätten die Fälle zugenommen, warnt Christin Voß. Um die eigenen Hunde zu schützen, gibt es laut der Tierärztin nur einen Weg: die Impfung gegen Staupe. „Hundebesitzer sollten unbedingt den Impfschutz überprüfen. Das ist das einzige, das den Hund vor der Krankheit bewahrt“, appelliert Voß. Alle drei Jahre muss die Impfung aufgefrischt werden.

Die „Impfmüdigkeit“ sei auch ein Grund, warum sich das Virus aktuell wieder ausbreitet. „Staupe ist kein neues Virus – das gibt es schon ewig“, erklärt die Tierärztin. Für einige Jahrzehnte sei es durch die Impfung gut eliminiert worden und dadurch eine Art Gruppenimmunität geschaffen worden. Durch die Nachlässigkeit beim Impfschutz entstehen jedoch Lücken.
„Hundebesitzer sollten unbedingt den Impfschutz überprüfen. Das ist das einzige, das den Hund vor der Krankheit bewahrt”
Auch die wachsende Fuchspopulation und Tierschutzhunde aus dem Ausland, bei denen eine Staupe-Impfung nicht immer verlässlich nachweisbar sei, nennt Christin Voß als weitere Ursachen.

Neben der Impfung rät die Tierärztin, Hunde draußen an der Leine zu führen und nicht an Kothaufen schnuppern zu lassen. Nicht nur in ihrer Heimat in Kirchhundem, sondern in ganz Nordrhein-Westfalen sei Staupe ein Problem, weiß die Hundebesitzerin.

Für den Kreis Olpe kann Karl-Josef Fischer, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Kurköln Olpe, das bestätigen. „Im Prinzip besteht das Problem schon seit zwei bis drei Jahren“, erklärt er. „Die Staupe kommt kreisweit vor.“
Genaue Zahlen gibt es für den Kreis Olpe nicht, da die Krankheit nicht meldepflichtig ist. Am Dienstagnachmittag, 15. April, ist das Veterinäramt des Kreises Olpe jedoch über einen Fuchs informiert worden, der positiv auf Staupe getestet worden ist.
Staupe
Staupe ist eine für Hunde- und Marderartige (dazu zählen zum Beispiel Füchse, Dachse, Marder, Waschbären und Hunde) hoch ansteckende Viruserkrankung. Für Menschen ist sie ungefährlich. Für die genannten Tiere ist eine Infektion jedoch lebensbedrohlich. Hunde sollten daher regelmäßig gegen Staupe geimpft werden.
Quelle: Kreis Olpe
