Über 16.000 Menschen im Kreis haben christlichen Kirchen den Rücken gekehrt

Einbußen in Lennestadt am höchsten


  • Kreis Olpe, 25.09.2024
  • Glaube & Religion
  • Von Wolfgang Schneider
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Symbolfoto: Ein Mann blickt auf eine Kirche. von Bing-Copilot - mit KI erstellt
Symbolfoto: Ein Mann blickt auf eine Kirche. © Bing-Copilot - mit KI erstellt

Kreis Olpe. Die beiden großen christlichen Kirchen haben in den vergangenen Jahren auch im Kreis Olpe massiv Mitglieder verloren. Innerhalb von elf Jahren kehrten mehr als 16.000 Menschen der katholischen oder evangelischen Kirche den Rücken und damit etwa jedes siebte Gemeindemitglied.


Das geht aus Auswertungen des Statistischen Landesamtes (IT.NRW) hervor, die auf den Ergebnissen des Zensus 2022 und des Vorgänger-Zensus von 2011 beruhen. Demnach sank die Zahl der Kirchenmitglieder in diesem Zeitraum von 114.307 auf 98.176.

13.857 Katholiken weniger

Beim Zensus 2022 wurden im Kreisgebiet noch 82.089 katholische und 16.087 evangelische Kirchenmitglieder gezählt. 34.052 Menschen hatten eine andere oder keine Religionszugehörigkeit. Die römisch-katholische Kirche verlor binnen elf Jahren im Kreis Olpe 13.857 Mitglieder, was einem Minus von 14,4 Prozent entspricht. Die evangelische Kirche, die im Kreis Olpe zur Diaspora zählt, büßte 2.274 Mitglieder (-12,4 Prozent) ein.

Besonders groß war die Erosion in Lennestadt, wo die katholische Kirche 18,8 Prozent und die evangelische Kirche 18,1 Prozent ihrer Mitglieder verloren. Am geringsten waren die Verluste bei den Katholiken in Drolshagen (-9,7 Prozent) und bei den Protestanten in Wenden (-7,0 Prozent).

In Olpe niedrigster Christen-Anteil

Gehörten im traditionell katholischen Südsauerland im Jahr 2011 je nach Kommune noch 64,3 (Olpe) bis 73,2 Prozent (Drolshagen) der Einwohner der katholischen Kirche an, waren es 2022 nur noch zwischen 55,4 (Olpe) und 68,6 Prozent (Kirchhundem).

Markante Zahlen aus Südwestfalen
  • Den höchsten Anteil römisch-katholischer Christen gibt es in Eslohe (71,8 Prozent), Schmallenberg (69,9 Prozent) und Kirchhundem (68,6 Prozent).
  • Die evangelische Kirche verzeichnet die höchsten Anteile in Erndtebrück (66,0 Prozent), Bad Laasphe (65,2 Prozent) und Bad Berleburg (63,9 Prozent).
  • Eslohe, Lennestadt und Schmallenberg haben mit Werten von 9,0 bis 9,6 Prozent den geringsten Protestanten-Anteil in Südwestfalen.
  • In den drei Wittgensteiner Kommunen sowie in Burbach ist der Katholiken-Anteil mit 8,1 bis 11,2 Prozent südwestfalenweit am niedrigsten.
  • Menschen, die keiner der beiden großen christlichen Kirchen angehören, stellen in Werdohl (53,5 Prozent), Lüdenscheid (52,2 Prozent) und Meinerzhagen (50,7 Prozent) die Bevölkerungsmehrheit. Dagegen ist ihr Anteil in Hallenberg (18,0 Prozent), Eslohe (19,1 Prozent) und Kirchhundem (21,3 Prozent) am niedrigsten.
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