Wie geht es weiter mit der Geburtsmedizin in der Region?

SPD-Abgeordnete fragen Landesregierung


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Symbolfotos Baby, Neugeborene, Säugling von Pixabay.com
Symbolfotos Baby, Neugeborene, Säugling © Pixabay.com

Kreis Olpe/Düsseldorf. Die Sorgen aufgrund der bevorstehenden Schließung der Geburtsmedizin am Krankenhaus in Altenhundem beschäftigen nun auch den Landtag. Die beiden SPD-Abgeordneten Christin-Marie Stamm aus Olpe und der gesundheitspolitische Sprecher Thorsten Klute fordern von der Landesregierung ein Konzept, wie sie die Versorgungssicherheit in der Region aufrechterhalten will.


Dazu erklären Klute und Stamm: „Die beschlossene Schließung der Geburtsmedizin am St.-Josefs-Hospital Lennestadt zum Ende dieses Jahres sorgt weiterhin für große Unsicherheit in der Region. Nachdem 2021 bereits die Geburtsstation in Attendorn den Betrieb einstellen musste, ist dies ein weiterer Rückschlag für die Versorgungssicherheit in Teilen des Kreises Olpe und des Hochsauerlandkreises.“

Keine Lücken entstehen lassen

Thorsten Klute nimmt hier die Landesregierung in die Pflicht: „Eine flächendeckende Versorgung der Menschen muss Ziel der Krankenhausplanung bleiben. Die Landesregierung hat dafür zu sorgen, dass möglichst keine Lücken entstehen.“

Dies sei künftig nicht mehr gewährleistet: Autofahrten von mehr als 40 Minuten Dauer zum nächstgelegenen Krankenhaus mit Geburtsstation können nicht mehr ausgeschlossen werden. „Für werdende Mütter bedeutet das eine zusätzliche Belastung“, erklärt Christin-Marie Stamm. „Gerade mit Blick auf die Attraktivität für junge Familien muss der ländliche Raum gestärkt werden. An der Versorgungssicherheit zu sparen, ist hier ein Schritt in die völlig falsche Richtung.“

Abgeordnete fragen nach Zahlen

Mit einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung wollen Klute und Stamm nun für Klarheit sorgen: „Die Landesregierung muss einen Plan vorlegen, wie die Versorgungssicherheit gewährleistet werden soll“, bekräftigt Thorsten Klute.

Ebenfalls soll die Landesregierung erklären, in wie vielen Fällen der Weg zum Krankenhaus bisher schon zu lange gedauert hat, sodass Geburten während der Fahrt stattfanden. Denn „Geburten in Rettungswagen oder gar Rettungshubschraubern dürfen nicht zur Regel werden“, so Christin-Marie Stamm.

Hintergrund

Nach derzeitigem Stand gäbe es nach dem Jahreswechsel 2024/25 nur noch einen Standort für Geburtsmedizin im gesamten Kreis Olpe.

Durch die Schließung am Standort Lennestadt drohen in Teilen des Kreises Olpe sowie des südlichen Hochsauerlandkreises Versorgungslücken.

Dagegen regt sich starker Widerstand. Eine Petition für den Erhalt des Standortes wurde Stand 11. Juli bereits mehr als 21.000- mal unterschrieben.

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