Wie gut ist der Kreis Olpe für Hitzetage gewappnet?

Schutz bei extrem hohen Temperaturen


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Symbolfoto. von pixabay.com
Symbolfoto. © pixabay.com

Kreis Olpe. Sonnenschein und über 30 Grad: So lautet die Wettervorhersage für Montag und Dienstag, 12. und 13. August. Ein Grund für den Deutschen Wetterdienst, für den Dienstag eine amtliche Warnung vor extremer Hitze zu veröffentlichen. Extreme Hitzewellen werden in Deutschland immer häufiger und Hitzeschutzmaßnahmen rücken deshalb auch in einigen Kommunen im Kreis Olpe in den Fokus.


Viele Innenstädte sind geprägt von bebauten Flächen und wenig Bepflanzung. Bei extremer Hitze wird es dadurch schnell unerträglich warm und Schattenplätze sind selten. Für Stadtbewohner und -besucher wird der Sommer somit zu einer Qual, die schnell auch tödliche Folgen haben kann. Immer mehr Städte versuchen deshalb, gegen die Hitze vorzugehen oder verfolgen ein Hitzeschutzkonzept – auch im Kreis Olpe.

Zusätzliche Schattenplätze in Olpe

In Olpe wurden im vergangenen Jahr mehrere Sonnensegel an besonders kritischen Orten installiert. Dazu gehörten Spielplätze und Pausenhöfe, an denen Kinder durch fehlenden natürlichen Schatten der direkten Sonne ausgesetzt waren. Am Kurkölner Platz steht zudem seit April ein Trinkwasserspender.

„Mit dem Klimaschutz beschäftigen wir uns schon mehrere Jahre, aber der Hitzeschutz ist erst kürzlich so aktuell und wichtig geworden“, erklärt Bernd Sundermann, Leiter des Amts für zentrale Gebäudebewirtschaftung. Die Begrünung sei schon seit langem ein wesentliches Gestaltungsmerkmal der Stadt. Er bestätigt aber auch: „Das Stadtklima muss sich weiter entspannen. Da sind wir uns alle einig und wir müssen das auch anpacken“.

Dachbegrünung in Lennestadt

Auch in Lennestadt sei Hitzeschutz ein Thema, erzählt die Klimaschutzmanagerin der Stadt, Maike Heß. Anfang des Jahres hat die Stadt ein Programm zur Klimaanpassung veröffentlicht. Dieses beinhaltet auch einen Hitzeaktionsplan, zu dem der Bau eines Trinkwasserbrunnens und zusätzliche Begrünung gehören. Im nächsten Jahr sollen die Punkte schrittweise angegangen werden.

Das Rathaus in Lennestadt hat seit 2020 ein grünes Dach. von privat
Das Rathaus in Lennestadt hat seit 2020 ein grünes Dach. © privat

Teile des Programms konnte die Stadt bisher schon umsetzen. Wie die Fassadenbegrünung: So befinden sich seit 2020 Grünflächen auf dem Dach des Lennestädter Rathauses.

Kostenlose Sonnencreme in Attendorn

Die Hansestadt Attendorn wappnet sich ebenfalls für Hitzetage und -perioden: Sie hat einem Hitzeaktionsplan zugestimmt, der Anfang des Jahres vorgelegt wurde. Dieser schließt beispielsweise die Kommunikation mithilfe von Kampagnen, Portalen und Beratungsangeboten, Checklisten für Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten sowie Hitzeschutzmaßnahmen während größerer Events mit ein.

Auf dem Rathausplatz in Attendorn dient ein Wasserspiel seit 2021 zur spontanen Abkühlung. von Adam Fox
Auf dem Rathausplatz in Attendorn dient ein Wasserspiel seit 2021 zur spontanen Abkühlung. © Adam Fox

Einige langfristige Ziele des Aktionsplans wurden schon erreicht. Sonnensegel und Pflanzenkübel sorgen an mehreren Standorten für zusätzlichen Schatten. In der Innenstadt sind mittlerweile vier Trinkbrunnen in Betrieb, es gibt einen Sonnencreme-Spender in der Tourist-Information und das Wasserspiel zur Abkühlung auf dem Rathausplatz.

Einige Kommunen ohne Hitzeschutzkonzept

Hitzeschutz ist vorallem in Gebieten wichtig, die dicht besiedelt sind und viele versiegelte und bebaute Flächen aufweisen. In einigen Kommunen des Kreises Olpe ist das nicht der Fall, weswegen der Hitzeschutz dort keine Priorität hat.

Zum Beispiel in der Gemeinde Wenden: „Wir sind eine kleine Gemeinde mit vielen Grünflächen. Wir haben nicht die gleichen Probleme wie beispielsweise Metropolen, die große Flächen versiegelt haben“, antwortet Rüdiger Hüpper, Fachdienstleiter des Bauamts Wenden. Ein Hitzeschutzkonzept gebe es nicht.

Symbolfoto. von Pixabay.com
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Auch die Gemeinden Finnentrop und Kirchhundem und die Stadt Drolshagen haben zurzeit kein Hitzeschutzkonzept. In Kirchhundem wurde zur Untersuchung der Wärmebelastung eine Klimaanalyse durchgeführt, die bestätigte, dass durch die geringe Siedlungsdichte und Flächenversiegelung keine starke Hitzebelastung vorliegt. Die Bürger finden trotzdem eine Informationsbroschüre zum Thema Hitzeschutz auf der Website der Gemeinde.

Ob in der Stadt oder auf dem Dorf: Hitzebelastung kann für den Menschen ernste Folgen habe. Um sich zu schützen, empfiehlt der Deutsche Wetterdienst, ausreichend Wasser zu trinken, Hitze so gut wie möglich zu vermeiden und sich in kühlen Räumen aufzuhalten.

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