Wie Mark Leine den Karneval in Rhode immer populärer gemacht hat

Rhode. „Ich habe immer schon gerne Karneval gefeiert.“ Mark Leine macht aus seiner Vorliebe für die „Fünfte Jahreszeit“ kein Geheimnis. Seit mittlerweile zehn Jahren steht er an der Spitze des Rhoder Carnevals-Clubs (RCC) – und hat den Verein weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt gemacht. Auch deshalb hat ihn LokalPlus als Juror für den Kostümwettbewerb 2.0 berufen.

„Der RCC wurde 1998 gegründet, aber auch schon vorher ist in Rhode gerne Karneval gefeiert worden. Erst organisiert vom TuS und dann vom Gesangverein“, blickt Leine auf die Anfänge des närrischen Treibens in dem 1.500-Einwohner-Ort zurück. „Meinen ersten Auftritt habe ich 1996 mit den Kumpels von meinem Stammtisch gehabt.“

Schon zwei Jahre nach der Vereinsgründung wurde Mark Leine im Jahr 2001 ins Präsidium des RCC gewählt. Ging es anfangs darum, den närrischen Frühschoppen in einer örtlichen Gaststätte zu organisieren, wurden die Aufgaben mit der Zeit immer umfangreicher.

„Die Resonanz war so groß, dass wir mit der Veranstaltung 2004 in die Schützenhalle gewechselt sind. Im selben Jahr wurde auch eine eigene Garde gegründet. Und 2007 kam dann noch der Kinderkarneval dazu“, blickt Leine zurück. 2007 war auch das Jahr, in dem er als Prinz des RCC das närrische Zepter in Rhode schwang.

Unter den Präsidenten Heiner Klein und dessen Nachfolger Dieter Abel wurde der Karneval zu einer festen Größe in dem Olper Vorort – und das, obwohl die Kreisstadt nicht zu den närrischen Hochburgen der Region zählt. Im Jahr 2012 war es dann soweit und Mark Leine wurde zum dritten Präsidenten in der Geschichte des noch jungen RCC gewählt.

Seitdem hat der heute 47-Jährige den Karneval in Rhode weiter etabliert und gute Kontakte zu anderen Vereinen aufgebaut. „Das hat sich so ergeben. Das Programm wurde immer umfangreicher, so dass wir auswärtige Akteure brauchten. Dadurch sind gute Beziehungen zu anderen Vereinen entstanden“, erzählt Mark Leine und nennt dabei den Kolping-Elferrat Olpe und die Karnevalsvereine Neu-Listernohl und Schönau.

Karneval ist bei den Leines im wahrsten Sinne des Wortes eine Familiensache. „Wir sind alle sehr karnevalsverrückt“, schmunzelt Mark Leine. „Meine Frau unterstützt mich bei meiner Arbeit als Präsident und ist Beisitzerin in der Tanzsportabteilung. Meine Tochter tanzt seit über zehn Jahren, aktuell in der Prinzengarde, und trainiert die ganz Kleinen, die Rhoder Fünkchen. Und auch mein Sohn ist aktiv und vor Corona zusammen mit einem Freund in die Bütt gestiegen.“

Der Chef des 20-köpfigen RCC-Präsidiums pflegt einen kollegialen Leitungsstil: „Man kann nicht kommandieren. Man muss die Leute wertschätzen und mitnehmen. Schließlich sind wir ein Mitmachverein“, umschreibt er sein Amtsverständnis.

Da alle bei den Entscheidungen und Weichenstellungen mitgenommen werden sollen, wird in den Sitzungen auch oft ausführlich diskutiert und um den besten Weg gerungen. Da dauern die Vorstandssitzungen manchmal ganz schön lange.

Das nimmt Mark Leine aber in Kauf, denn: „Mein Anspruch und mein Ziel ist es, den Verein noch breiter aufzustellen.“ Bisher ist ihm und seinen Mitstreitern das sehr gut gelungen. Leine:„Aktuell haben wir drei Mädchengarden, eine rein weibliche Showtanzgruppe und eine Männer-Showtanzgruppe, die Printengarde Pink-Weiß Rhode.“ Insgesamt hat der Verein etwa. 60 Tänzerinnen und Tänzer. Um die Aktivitäten zu managen, wurde 2019 eine eigene Tanzsportabteilung gegründet.

Die vergangenen zwei Jahre waren auch in Rhode alles andere als einfach. „Die Corona-Zeit war und ist eine Riesen-Herausforderung“, erzählt Mark Leine. Die Politik habe die Menschen und die Vereine oft nicht mitgenommen, kritisiert er.

Man habe einiges geplant, was dann nicht umsetzbar gewesen sei. Und man habe einige Kosten gehabt, auf denen man sitzen bleibe. Leine: „Wir hatten für diese Session Orden für 2.500 Euro bestellt. Jetzt habe ich 450 Orden als Metallschrott hier liegen. Eine staatliche Unterstützung bekommen wir nicht. Das tut schon sehr weh.“

Doch jetzt, wo sich Lockerungen abzeichnen und es im Frühjahr einen Weg zurück zur Normalität geben könnte, will der RCC-Präsident nicht zurückschauen, sondern in die Zukunft blicken. Mark Leine: „Unser Ziel ist und bleibt es, den Karneval in Rhode, Olpe und dem ganzen Kreis weiter nach vorne zu bringen.“