Zahnarzt-Praxis aus Attendorn ist in der Ukraine angekommen

Riesen-Spende für Kinderklinik in Charkiw


  • Kreis Olpe, 13.02.2023
  • Ukraine
  • Von Kerstin Sauer
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Ein großer logistischer Aufwand, und alles lief reibungslos: Die Zahnarzt-Praxis von Dr. Kost aus Attendorn ist jetzt in der Kinderklinik in Charkiw aufgebaut worden. von privat
Ein großer logistischer Aufwand, und alles lief reibungslos: Die Zahnarzt-Praxis von Dr. Kost aus Attendorn ist jetzt in der Kinderklinik in Charkiw aufgebaut worden. © privat

Kreis Olpe/Ukraine. Eine Riesen-Spende hat sich jetzt auf den Weg nach Charkiw, mitten in der Ukraine, gemacht: Zahnarzt Dr. Heinz-Jörg Kost hatte seine Zahnarzt-Praxis in Attendorn aufgelöst – und komplett gespendet.


Mit der Unterstützung von Michael Bock, der schon beim letzten Hilfstransport mit in Charkiw war, hat die Zahnarzt-Praxis nun ein neues Zuhause gefunden. Nach einem unglaublichen logistischen Aufwand und dank vieler helfender Hände ist sie in der Ukraine angekommen. Und wird dort dringend benötigt.

Viele Helfer packten beim Abbau der Praxis in Attendorn mit an. von privat
Viele Helfer packten beim Abbau der Praxis in Attendorn mit an. © privat

Bereits Mitte Januar bauten 16 Helfer die Praxis in Attendorn ab und lagerten sie im Zwischenlager von Gerhard und Birgit Minkau in Attendorn. Anfang Februar wurde das wertvolle Equipment dann in den Lkw von Michael Bockelkamp geladen: Dieser hatte sich nach einem Aufruf in den Medien gemeldet und bereit erklärt, den aufwändigen Transport zu übernehmen. Gesponsert wurde die Aktion von seinen Kunden, die fleißig Geld und auch Diesel gespendet hatten.

Dann startete der Riesen-Transport. Mit an Bord waren – neben dem Interieur und dem medizinischen Gerät der Zahnarztpraxis – sieben Dialysen, einige Medikamente sowie weiteres Zubehör von einem Arzt aus Leverkusen, der durch die Berichterstattung von LokalPlus auf die Aktion aufmerksam geworden war.

Probleme an der Grenze

Am Grenzübergang Polen gab es erste Probleme: Die Papiere, die der Fahrer bei sich trug, reichten so nicht aus… Mit Hilfe der Kinderklinik in Charkiw, des Arztes aus Leverkusen und der katholischen Kirchengemeinde St. Bartholomäus Meggen wurden die fehlenden Unterlagen erstellt und per E-Mail an die polnische Grenze geschickt. Ein ganzer Tag ging ins Land, der Lkw konnte nicht weiter fahren.

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Am nächsten Tag gab es dann grünes Licht für die Weiterfahrt in die Ukraine. Am Mittwoch, 8. Februar, erreichte der Transporter Kiew. Dort wurden die Dialysen auf verschiedene Krankenhäuser verteilt.

Weiter ging es nach Charkiw: An der dortigen Kinderklinik nahm der Chirurg Konstantyn Pashchenko, der mit dem Team von „Viele Hände für die Hoffnung“ in engem Austausch steht, dankbar in Empfang.

Dank vieler Helfer war der Lkw innerhalb von einer Stunde ausgeräumt. Hinzu kamen zehn große Säcke voll mit neuer Baby- und Kleinkinderkleidung sowie zwei Laptops für die Klinik, außerdem warme Kleidung für Erwachsene, Roll- und Toilettenstühle und vieles mehr.

Nächster Hilfstransport in Planung

Inzwischen sind der Spediteur Michael Bockelkamp und sein Mitfahrer Thomas Ellinger wieder gesund in der Heimat angekommen. Das Team von „Viele Hände für die Hoffnung“ dankt allen Spendern, Unterstützern, Helfern und natürlich den beiden Fahrern für ihren unglaublichen Einsatz. Und plant schon den nächsten Hilfstransport: Anfang April soll es wieder in die Ukraine gehen...

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