260 Module auf 500 Quadratmetern: Photovoltaik am Gymnasium Maria Königin

Anlage seit Sommer in Betrieb


  • Lennestadt, 19.12.2022
  • Schule & Bildung , Verschiedenes
  • Von Kerstin Sauer
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Photovoltaik auf dem Dach von Gebäudeteil C: 260 Module belegen in West-Ost-Ausrichtung eine Fläche von rund 500 Quadratmetern. von privat
Photovoltaik auf dem Dach von Gebäudeteil C: 260 Module belegen in West-Ost-Ausrichtung eine Fläche von rund 500 Quadratmetern. © privat

Altenhundem. 500 Quadratmeter groß, 260 Module mit einer Gesamtleistung von 99,57 kWp und zwei Wechselrichter mit je 50 kW Einspeiseleistung: Seit den Sommerferien ist am Gymnasium Maria Königin in Altenhundem eine Photovoltaikanlage in Betrieb. „Ein ganz schöner Brummer“, betonten Hildegard und Dietmar Heimes von der Lennestädter Firma „It‘s time“ am Montagmorgen, 19. Dezember, bei der Vorstellung der Anlage.


Schon lange habe sich das Gymnasium Maria Königin das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben, erklärte Hans-Gerd Mummel vom Trägerverein der Schule im Gespräch. Und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern von Herzen gelebt, fügte Schulleiter Fabian Borys hinzu. Die Photovoltaik-Anlage auf dem Gebäudeteil C sei da nur ein weiterer von vielen Schritten in diese Richtung gewesen.

„2019 haben wir im Trägerverein überlegt, welcher Schritt der nächste sein könnte“, berichtete Mummel. Da der Schulbetrieb und damit auch der Stromverbrauch tagsüber stattfinden, bot sich der Aufbau einer Photovoltaik-Anlage an. Das unterstrich auch eine Analyse der StudING Braunschweig GmbH. Ziel war es, mit einer PV-Anlage einen möglichst großen Teil des vom Gymnasium benötigten Stroms vor Ort CO2-neutral zu produzieren.

Vertreter des Trägers, der Schulleitung, Schüler und der ausführenden Firmen stellten das Projekt „Photovoltaik“ - im Hintergrund zu sehen - vor. von Kerstin Sauer
Vertreter des Trägers, der Schulleitung, Schüler und der ausführenden Firmen stellten das Projekt „Photovoltaik“ - im Hintergrund zu sehen - vor. © Kerstin Sauer

In den Sommerferien 2022 sollte das Projekt umgesetzt werden. Ein passender Zeitpunkt, wie Hans-Gerd Mummel und Berthold Schleime (Trägerverein) ausführten: Im Zuge der durch den Trägerverein beauftragten und getragenen Dachsanierung konnte die Firma „It‘s time“ das Gerüst mit nutzen und mit den Firmen Prein Bedachungen aus Altenhundem und Elektro Voss aus Heggen Hand in Hand arbeiten. Eine Punktlandung, wie Dietmar Heimes erklärte: „Zu Beginn des neuen Schuljahres 2022/23 konnte die Anlage in Betrieb genommen werden.“

Die Umsetzung, so Heimes weiter, sei aufgrund der besonderen Stellung des Schulträgers als Ersatzschulträger und gemeinnütziger Verein nicht ganz einfach gewesen. Und konnte letztlich durch die Kooperation mit „It‘s time GmbH“ als Betreiber der Anlage gelingen: Während die Dachsanierung über den Schuletat finanziert wird, hat die Schule das Dach gegen eine einmalige Pachtzahlung an die Firma vermietet.

Während der Bauarbeiten. von privat
Während der Bauarbeiten. © privat

Die riesige Anlage – der Wert, so schätzt der Experte, liegt knapp unter 100.000 Euro - wird in einem durchschnittlichen Sonnenjahr ca. 90.000 kWh regenerativen Strom erzeugen (zum Vergleich: das ist Strom für ca. 20 Einfamilienhäuser mit Vier-Personen-Haushalt). Davon werden rund 70 Prozent durch das Gymnasium Maria Königin selbst verbraucht werden, der Rest wird in das Mittelspannungsnetz des Energieversorgers eingespeist.

Die eher untypische Ausrichtung der Module nach West-Ost sorgt dafür, dass „vom ersten bis zum letzten Sonnenstrahl eingespeist wird – so kann über den gesamten Tagesverlauf der Strom für das MK gewonnen werden“, erläuterte Heimes.

Schüler des Physik-Leistungskurses beteiligten sich beim Aufbau der Anlage. von privat
Schüler des Physik-Leistungskurses beteiligten sich beim Aufbau der Anlage. © privat

Doch nicht nur die energetischen Vorteile zählen, erklärte Schulleiter Fabian Borys: Schüler des Physik-Leistungskurses beteiligten sich beim Aufbau der Anlage. Außerdem könnten die Schüler verschiedener Jahrgangsstufen und Kurse von dieser zukunftsweisenden Technik profitieren.

So gibt es zum Beispiel im Schuljahr 2022/2023 den Projektkurs „Klima und Umweltschutz“, der sich auch mit der Photovoltaikanlage beschäftigen wird. Fynn Heimes und Max Schulte-Sprenger aus der Q2, die den Projektkurs besuchen, arbeiten schon erste Ideen zur noch effektiveren Nutzung der Anlage aus. „Wir prüfen, ob man den Strom noch umverteilen und in der Schule weiter nutzen kann, bevor er eingespeichert wird, beispielsweise für die iPad-Koffer“, erklärte Fynn Heimes.

Wunsch und Ziel des Gymnasiums ist es, irgendwann energietechnisch völlig autark zu werden. „Diesem Ziel kommen wir mit jedem Schritt näher“, erklärte Hans-Gerd Mummel.

Hintergrund

Das Photovoltaikprojekt des Gymnasiums Maria Königin wird betrieben von der It’s Time GmbH, einem stiftungsverbundenen Unternehmen der Hildegard und Dietmar Heimes Familienstiftung aus Oedingen, und wurde unterstützt durch die Fa. Rayonex Biomedical GmbH.

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