Auf‘m Ohl in Meggen: Sieger des Architektenwettbewerbs steht fest

Große Vision für Neustrukturierung


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Sabine Hengstebeck, Charlotte Soppa (Zweitplatziert, Planergruppe Oberhausen GmbH), Agata Waszczuk, Stefan Bernard und Tobias Puspas. von Nils Dinkel
Sabine Hengstebeck, Charlotte Soppa (Zweitplatziert, Planergruppe Oberhausen GmbH), Agata Waszczuk, Stefan Bernard und Tobias Puspas. © Nils Dinkel

Meggen. Die Stadt Lennestadt hatte für die Neustrukturierung des Freizeit-Kultur- und Schulzentrums Auf‘m Ohl in Meggen zu einem Architektenwettbewerb aufgerufen. Nun stehen die Gewinner fest: Das studio polymorph aus Berlin hat die Jury überzeugt.


Als der Entwurf am Mittwochmittag, 6. April, im Rathaus vorgestellt wurde, war den Beteiligten klar: Das Areal soll das neue Herzstück der Lennestadt werden und die Orte Altenhundem und Meggen verbinden.

„Für mich ist wichtig, dass am Ende etwas Gutes dabei herauskommt“, so Bürgermeister Tobias Puspas. Aktuell sei die Fläche weitestgehend versiegelt. Es sei kein schöner Ort, der zum Verweilen einlade. Das Preisgericht hatte am Donnerstag, 31. März, seine Entscheidung getroffen.

Der Entwurf von Stefan Bernard und Agata Waszczuk überzeugte die Jury. von studio polymorph
Der Entwurf von Stefan Bernard und Agata Waszczuk überzeugte die Jury. © studio polymorph
Mehr Projektvorschläge erhofft

Fünf Entwürfe wurden eingereicht, vier blieben am Ende übrig. Die Stadt hatte sich mehr Beiträge erhofft.. Ellen Wiewelhove vom Büro Post und Welters in Dortmund, das den Wettbewerb begleitete, erklärte die geringe Zahl der Einsendungen: „Die Büros sind aktuell hoch gefragt. Zunächst arbeiten die Architekturbüros pro bono. Die Aufwandsentschädigung deckt die Kosten nicht ab.“

Wettbewerbsaufgabe sollte die Aufwertung des Areals sein, so Wiewelhove. Außerdem sollte die große Fläche aufgeteilt werden. Gewünscht war eine hohe Aufenthaltsqualität. Außerdem sollte die Fläche entsiegelt und die Verkehrssituation verbessert werden.

Den mit 14.500 Euro dotierten ersten Preis, mit seiner Vision „Lenne Forum“ sicherte sich das studio polmorph von Stefan Bernard und Agata Waszczuk. Die Diplom-Ingenieure und das 15-köpfige Team agiert nach eigenen Angaben deutschlandweit sowie in Österreich und Italien.

Campus Berlin ähnelt Meggen

Die beiden fühlen sich in gewisser Weise zu Bildungseinrichtungen hingezogen: Der Campus Berlin ähnele dem Projekt in Meggen, dem sie den Titel „Ein Platz am Fluss – Das neue Lenne Forum“ gaben. Das Areal solle einen ruhigen Rahmen geben, aber die Orte miteinander vernetzen.

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Der Entwurf von Stefan Bernard und Agata Waszczuk überzeugte die Jury.

Agata Waszczuk erklärte, dass mit einer Mensa-Terrasse der Blick auf die Lenne geöffnet werden solle. Das „Herzstück“ sollen eine Bühne und eine Tribüne sowie „viele schöne kleine Orte zum Verweilen“ sein. „Wir würden uns freuen, wenn wir das Projekt umsetzen können“, so Waszczuk.

Ellen Wiewelhove: „Die strenge Architektur braucht ein weiches gegenüber. Die Rückzugsmöglichkeiten abseits des pulsierenden Herzens und die Sammlung des Verkehrs im Norden waren Punkte, die die Jury überzeugten. Es ist ein stimmiger Lösungsansatz.“

Attraktivität als Faktor für Wahl der Schule

Tobias Puspas: „Es geht um die Weiterentwicklung eines sehr zentralen Ortes. Der Standort ist von großer Bedeutung.“ Ein attraktives Umfeld sei ein Faktor für oder gegen eine Schule. Er hoffte auf ein schönes Ergebnis. Ob das in seine Amtszeit falle, wagte der Bürgermeister zu bezweifeln.

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Stefan Bernard.

Stadtplanerin Sabine Hengstebeck sagte, dass der Ort Anziehungskraft über Lennestadt hinaus habe. Sie rechnet damit, dass sich der Prozess – auch mit Blick auf den Schulbetrieb – über fünf bis zehn Jahre erstrecken wird. Sie betonte, dass es sich hier um einen ersten Vorentwurf handle. „Die Arbeiten im laufenden Betrieb sind eine Herkulesaufgabe. Wir müssen gemeinsam Stück für Stück agieren. Das Thema ist sehr komplex“, so Stefan Bernard.

Bis zur Realisierung könnten also noch viele Jahre vergehen. Nun startet die Verhandlungsphase mit den Preisträgern. Die Ausschreibung erfolgt EU-weit. Außerdem sollen diverse Förderanträge gestellt werden.

Den zweiten Platz (dotiert mit 9.300 Euro) beim Wettbewerb belegte die Planergruppe Oberhausen GmbH und der dritte Platz (5.200 Euro Preisgeld) ging an Kraft.Raum. Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung in Düsseldorf. Alle Entwürfe sind bis zum 29. April im Rathaus ausgestellt und können während der Öffnungszeiten der Verwaltung besichtigt werden.

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