Ausschuss gibt grünes Licht für Umbau der Altenhundemer Agatha-Grundschule

Pläne in abgespeckter Form


  • Lennestadt, 16.03.2022
  • Schule & Bildung
  • Von Kerstin Sauer
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Die Grundschule in Altenhundem: Der zuständige Ausschuss stimmte jetzt den neuen Plänen zum Umbau und zur Sanierung zu. von privat
Die Grundschule in Altenhundem: Der zuständige Ausschuss stimmte jetzt den neuen Plänen zum Umbau und zur Sanierung zu. © privat

Altenhundem. Schon vor fast einem Jahr sollten die umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen an der St.-Agatha-Grundschule am Standort Altenhundem starten. Doch kurzfristig hatte Bürgermeister Tobias Puspas in der Ratssitzung am 30. Juni 2021 einen Planungsstopp verkündet: Die Kosten waren aus dem Ruder gelaufen. Jetzt hat Paul Kleffmann, Fachbereichsleiter Hochbau, die neuen Pläne für den Umbau der Grundschule vorgestellt.


Im Ausschuss für Schulen, Kultur, Sport und Soziales am Dienstag, 15. März, erklärte er zuerst, warum die Planungen 2021 nicht weiter verfolgt werden konnten. Vor allem Schwierigkeiten mit der Statik sowohl im Unter- als auch im Erdgeschoss hätten für umfangreiche Zusatzarbeiten gesorgt, die Raumplanung hätte nicht realisiert werden können. Außerdem seien erhebliche Mängel an der bestehenden Elektrik festgestellt worden.

Kein Anbau

Hinzu kamen schlechte Bodenverhältnisse im Außenbereich. Kleffmann: „Der geplante Anbau hätte nur mit erheblichem Aufwand umgesetzt werden können.“ Diese Ergebnisse hätten zum Zeitpunkt der Planung noch nicht vorgelegen. Ergo: Auf den Anbau muss verzichtet werden – und damit fällt auch der in diesem Teil geplante neue Klassenraum weg.

Mit den neuen Ergebnissen musste auch eine neue Planung her. In abgespeckter Form, wie Kleffmann vorstellte: Der notwendige zusätzliche Klassenraum soll nun im Bereich der Verwaltung untergebracht werden, wodurch diese sich um 90 Quadratmeter verkleinert. Die geplanten großen Differenzierungsräume für je zwei Klassenräume können nicht umgesetzt werden, sondern müssen kleiner ausfallen.

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Der für das Obergeschoss geplante 160 Quadratmeter große Speiseraum wandert unter das Dach des Altbaus und fällt rund 25 Quadratmeter kleiner aus. Eingriffe ins Dach und größere Fenster seien nötig, so Kleffmann, um für genügend Licht und Belüftung zu sorgen.

2,03 Millionen Euro waren im vergangenen Jahr für den Umbau vorgesehen, jetzt belaufen sich die Kosten auf rund 2,4 Millionen Euro. Die Mehrkosten entsprächen der Baukostensteigerung von 15 Prozent, erläuterte Paul Kleffmann.

Schulleiterin wünscht sich Zustimmung

Vor einer Entscheidung kam aus den Reihen der Ausschussmitglieder die Frage auf: Was sagt das Team der Altenhundemer Grundschule zu den neuen Plänen? Schulleiterin Karin Brieden gab die Antwort: „Es mussten Kompromisse geschlossen werden. Natürlich trauern wir einigen Dingen hinterher, vor allem die großen Differenzierungsräume waren uns sehr wichtig. Aber wir können mit den neuen Plänen arbeiten.“

Sie würde sich freuen, wenn die Ausschussmitglieder den Plänen zustimmen, damit die Umbaumaßnahmen starten könnten.

„Beschluss unter falschen Voraussetzungen“

Vor der Entscheidung gab es aber noch Kritik. „Was ist das für ein Kasperle-Theater hier?“, kritisierte Heinz Vollmer (SPD) und spielte damit darauf an, dass zum wiederholten Male geplante Bauvorhaben plötzlich „doppelt so teuer werden wie geplant“. Man habe im vergangenen Jahr einen guten Entschluss unter völlig falschen Voraussetzungen gefasst. „Damit wecken wir natürlich auch Erwartungen bei denen, die es betrifft“, so Vollmer weiter.

Bürgermeister Tobias Puspas warf ein, dass eine Zusammenarbeit mit Architekten, die nicht vor Ort ansässig sind, schwierig sei: „Fachleute vor Ort kennen die Baustelle und können sie regelmäßig besuchen.“ Er sei sich bewusst, dass die vorliegenden Pläne nicht das seien, was der Schule in Aussicht gestellt worden sei. Aber: „Hätten wir die ersten Pläne so umgesetzt, wären wir bei Kosten von mehr als 4 Millionen Euro gelandet.“

Die Entscheidung für die neuen Pläne fiel einstimmig aus.

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