Beifall, Jubel, tanzende Zuschauer: „Alice“-Premiere begeistert in Meggen
Wunderbare Wunderwelt bis ins kleinste Detail
- Lennestadt, 09.11.2024
- Kultur
- Von Kerstin Sauer
Meggen. Am Ende tanzten sogar die Zuschauer in den Reihen, klatschten begeistert im Takt der Musik, hier und da war Jubel zu hören: Das Musical „Alice“ hat am Freitag, 8. November, im PZ Meggen Premiere gefeiert. Und war ein absoluter Erfolg.
Alle 500 Plätze im Theater der Stadt Lennestadt sind besetzt. Eltern und Großeltern, Geschwister und Freunde, Besucher aus Nah und Fern warten in freudiger Anspannung auf den Beginn des Musicals.
Dass dieses ein besonderes werden würde, ließ sich schon im Vorfeld erahnen: Ein Jahr lang hatten sich die Initiatoren Christa Maria Jürgens, Michael Nathen und Christoph Ohm vorbereitet, komponiert, getextet, choreographiert. Das Besondere: 99 Prozent der Musik wurden von Michael Nathen und Christoph Ohm selbst komponiert, die Bühnenfassung der Verfilmung aus dem Jahr 2010 stammt von Christa Maria Jürgens.
Mehr als 100 Akteure (siehe Infokasten) füllen das Werk letztlich mit Leben. Im wahrsten Sinne des Wortes: Da wird geweint und gelacht, geschrien und geflüstert, gestritten und gekuschelt. Und die Besucher? Fiebern bei jeder Emotion mit.
Absolute Stille, als die kleine Alice zu Beginn so herrlich von ihrem Wunderland singt. Ein entzücktes Raunen, als die jüngsten Sänger von den „Fröhlichen Spatzen“ mit grünem Glitzer-Tütü und Blumengebilde auf dem Kopf in großen Blumentöpfen stehen und ihr Lied singen. Lachende Gesichter, als die weise Raupe Absolem auf die Bühne rollt. In der Hand: eine dampfende Wasserpfeife.
Es sind die Details, die begeistern. Der unglaubliche Ideenreichtum, der sich selbst in den Kleinigkeiten zeigt. Angefangen bei den wunderbaren Kostümen: Korsetts über weit ausgestellten Röcken, prächtige Roben und geschnürte Kniebundhosen, hoch aufgetürmte, grell bunte Perücken und eine Armee aus Spielkarten.
Zusammen mit dem fantastischen Make up machen sie die Illusion vollkommen: Da scheint die Grinsekatze tatsächlich nonstop zu grinsen. Und da lässt der grellrote Herzmund die rote Königin immer ein wenig verbissen aussehen.
Das alles eingebettet in spannende Dialoge und wunderbaren Gesang – perfekt ist die Wunderwelt, in die sich die begeisterten Besucher nur zu gerne entführen lassen.
Und am Ende? Wird alles gut. Alice tötet den riesigen Jabberwocky, der sich zuvor – prächtig Gold glänzend, meterlang getragen von unsichtbaren Darstellern – durch die Zuschauerreihen geschlängelt hat. Jubel auf der Bühne, stehende Ovationen im Publikum.
Als sich die Darsteller vor ihrem Publikum verbeugen, ernten sie den Lohn für ihre Arbeit und ihren Fleiß. Lauter Beifall für Alice und den Hutmacher, ebenso für den schnüffelnden Bluthund Bayard, und – was für ein Kompliment an ihr schauspielerisches Talent - Buh-Rufe für die Herz-Königin und ihren Günstling Herz-Bube.
Lang anhaltender Applaus für Michael Nathen, Christoph Ohm und ihr Projektorchester. Und für Christa Maria Jürgens, die als letztes auf die Bühne in den Kreis ihrer Akteure geholt wird und sichtlich gerührt ist. „Ich bin so unfassbar stolz auf euch – ihr seid spitze!“, dankt sie ihrer Truppe. Und nach zwei Zugaben entlassen mehr als 100 Darsteller ihr Publikum aus der wunderbaren Wunderwelt nach Hause.
Mitwirkende
- der Kinderchor „Die fröhlichen Spatzen“,
- der Jungenchor „Allegro“,
- der Mädchenchor „Capricci“,
- der gemischte Jugendchor „SpontiCo,
- der Damenchor „Cantiamo“ und
- eine Projektgruppe bestehend aus Mitgliedern der Jungen Philharmonie Lennestadt und der Musikschule Lennestadt Kirchhundem.