Feierliche Ausstellungseröffnung im Galileo-Park in Meggen

Artensterben auf den Grund gehen


Ein Ranger bei einem Nashorn. Wilderer holten sich das wertvolle Horn. So ein Tier ist laut Kai Dr. Fülkner ist 250.000 Euro wert. von Nils Dinkel
Ein Ranger bei einem Nashorn. Wilderer holten sich das wertvolle Horn. So ein Tier ist laut Kai Dr. Fülkner ist 250.000 Euro wert. © Nils Dinkel

Meggen. Der Galileo-Park hat sich für die neue Saison die Themen Ausrottungen und Artensterben auf die Fahne geschrieben. Was sich vielleicht etwas trocken anhört, wird in den Sauerland-Pyramiden mit Leben gefüllt: Die neue Ausstellung, die die Betreiber am Freitag, 17. März, mit einem Rahmenprogramm in Meggen feierlich eröffneten, heißt „Tot wie eine Dodo – Arten. Sterben. Gestern. Heute“.


Die Ausstellung findet in Kooperation mit Eli-Ausstellungsdesign und dem Senkenbergmuseum statt. Das Schicksal der ausgerotteten Dodos teilen inzwischen Tausende von Arten. Das Artensterben vieler Tierarten ist direkt oder indirekt auf den Menschen zurückzuführen. Oft ist es die Gier auf das Besondere, manchmal auch der Hunger oder auch der Schutz der eigenen Tiere:

Die Ausstellung spiegelt den beispiellosen Aufstieg der Menschheit wieder - zum Leid vieler Tiere: Zeitgeschichtlich liegt zwischen dem Weg vom aufrecht gehendem Affen zum Lebewesen, für den die Natur dem Fortschritt der Menschheit weichen muss, nur ein Wimpernschlag.

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„Tot wie ein Dodo - Arten. Sterben. Gestern. Heute.“ lautet die neue Ausstellung im Galileo-Park in Meggen.

Der Dodo ist in dieser Ausstellung das Paradebeispiel für eine vom Menschen ausgerottete Tierart. Dr. Kai Fülkner vom Naturkundemusuem Kassel führte durch die Ausstellungshalle. Er sagte, dass der Dodo um 1600 auf einer Insel ohne natürliche Feinde gelandet sei.

Kollateralschäden

„Dann kam der Mensch und aß sie, ebenso wie Ratten und Katzen. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten waren sie verschwunden“, so Dr. Fülkner. Er sagte, dass durch die erste Globalisierung viele Tierarten ausgestorben seien. Für die Menschen seien dies Kollateralschäden gewesen.

Dr. Fülkner erklärte, dass Moas innerhalb kurzer Zeit aus Neuseeland verschwunden seien. So sei es bei vielen Populationen. Er nannte Nashörner, auf dern Hörner blutige Jagd gemacht werde, Löwen, die binnen weniger Jahre auf der roten Liste gelandet seien, und Tiger, von denen Chinesen alles gebrauchen könnten. All diese Tiere und noch viele mehr finden Raum in der Ausstellung.

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Der menschliche Fortschritt habe enorme Ausmaße angenommen. Innerhalb kürzester habe sich die menschliche Population wesentlich erhöht.

Dadurch seien die Lebensräume vieler anderer Tiere vernichtet worden. Der Experte sagte, dass jeder von uns etwas dazu beitragen könne, dass die Artenvielfalt wieder steigt. Man könne im eigenen Garten beginnen. Er sagte, dass der Klimawandel auch eine Chance sein könne.

Menschen nachdenklich machen

„Wir wollen das Thema Artensterben in das Bewusstsein der Menschen rücken und sie etwas nachdenklich machen“, sagte Peter Kaufmann, Vorstand der Paul und Wolfgang Schmidt-Stiftung, die den Galileo-Park betreibt. Yvonne Hennecke vom Galileo-Park ergänzte, dass in den Vorjahren der Fokus auf Ausstellungen zum Mitmachen und Anfassen gelegen habe. „Die Ausstellung ist ganz schön. Schöner wäre natürlich, wenn die Tiere einfach in Frieden leben könnten“, so Yvonne Hennecke.

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Dr. Kai Fülkner führt erstmals durch die Ausstellung.

Die Ausstellung öffnet für die Öffentlichkeit am Sonntag, 19. März, und ist bis zum 19. November in den Sauerland-Pyramiden zu sehen. Daneben gibt es im Galileo-Park weitere Ausstellungen. Geöffnet ist täglich außer montags. In den NRW-Ferien ist täglich geöffnet.

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