Gänsehaut-Momente in Alice‘ Wunderwelt: Der Musical-Countdown läuft

LokalPlus zu Besuch beim Probewochenende in Meggen


  • Lennestadt, 03.11.2024
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Er will sie heiraten, sie ihn aber nicht: Alice gibt Hamish einen Korb - und die Begeisterung der Umstehenden verwandelt sich in blankes Entsetzen. von Kerstin Sauer
Er will sie heiraten, sie ihn aber nicht: Alice gibt Hamish einen Korb - und die Begeisterung der Umstehenden verwandelt sich in blankes Entsetzen. © Kerstin Sauer

Lennestadt / Meggen. „Drei, zwei, eins…“ Von einer Sekunde auf die andere ist es still im PZ Meggen. Und das, obwohl hier mehr als 100 Menschen über die Bühne und durch die Sitzreihen wuseln. Denn alle wissen: Die nächste Proberunde zum Musical „Alice“ beginnt jetzt – und wenn Christa Maria Jürgens mit lauter Stimme hinunterzählt, dann ist Ruhe angesagt.


Ein ganzes Wochenende lang proben die 100 Akteure aus sieben verschiedenen Chorgruppen plus das Orchester (siehe Infokasten) im Theater der Stadt Lennestadt, bevor am Freitag, 8. November, um 19 Uhr das Musical „Alice“ hier Premiere feiert. Drei Tage lang, von morgens bis in den späten Nachmittag hinein, wird gesprochen und gesungen, getanzt und gelacht, gelobt und wiederholt.

Auch die Grinse-Katze darf natürlich nicht fehlen: Kostüme und Bühnenbild werden die Zuschauer beim Musical „Alice“ begeistern. von Kerstin Sauer
Auch die Grinse-Katze darf natürlich nicht fehlen: Kostüme und Bühnenbild werden die Zuschauer beim Musical „Alice“ begeistern. © Kerstin Sauer

Es ist mucksmäuschenstill im PZ, als sich der Vorhang öffnet. Rechts von der Bühne hat sich das Orchester um Michael Nathen und Christoph Ohm positioniert, während sich ein paar Eltern auf die Sitzreihen verteilt haben. Mittendrin, mit perfektem Blick über das Geschehen, beobachtet Christa Maria Jürgens ganz genau, was auf, vor und neben der Bühne passiert.

Und das ist einiges. Da sitzt die kleine Alice am Bühnenrand, drückt ihren Teddy an sich und singt mit glasklarer Stimme das erste Lied des Musicals. Gänsehaut-Moment.

Von Wortgefechten und weißen Plüsch-Hintern

Da liefern sich Dideldum und Dideldei in ihren schwarz-weiß gestreiften Ringelshirts und roten Mützen auf den Köpfen ihre verwirrenden und doch so schlauen Wortgefechte, während das Kaninchen dem Publikum seinen weißen Plüsch-Hintern entgegenstreckt.

Christa Maria Jürgens hat alles genau im Blick. Und ist zufrieden: „Den Text haben sie schon richtig gut drauf“, lobt sie ihre fleißige Truppe, bei der die Kleinsten knapp vier Jahre und die Ältesten über 70 sind. Seit Monaten wird schon in Grevenbrück geprobt, hier im Theater der Stadt Lennestadt geht es jetzt an den Feinschliff – inklusive Kostümen, Bühnenbild und Orchester. „Jetzt wird alles zusammengefügt“, erklärt Jürgens.

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Probe-Wochenende für „Alice“: Im PZ Meggen haben die rund 100 Darsteller plus Musiker und Helfer drei Tage lang von morgens bis in den späten Nachmittag hinein geprobt.

Dass da nicht alles sofort perfekt ist, ist klar. So wie in dem Moment, wo Alice den angeekelten Hamish von der Raupe auf seinem Jacket befreit und das Tierchen unter den großen, bunten Krepp-Blumen absetzt. „Och, doch bitte IN die Blume“, ruft Christa Maria Jürgens durch den Saal – und alle lachen.

Auch wenn so ein Musical unfassbar viel Arbeit bedeutet: Die Stimmung ist top. „Du siehst ja fürchterlich aus“, wird Alice‘ Mutter - mit Perücke und Spitzen-Lappen auf dem Kopf – begrüßt. Stolz zeigt die lila-rosa geringelte Grinse-Katze ihre grell-pinken Schluffen: „Sind die nicht wunderbar?“ Eine junge Sängerin kann darauf nicht antworten: Eine Freundin zerrt an den Schnüren ihres weißen Korsetts, und das junge Mädchen muss erstmal nach Luft schnappen.

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Probe-Wochenende für „Alice“: Im PZ Meggen haben die rund 100 Darsteller plus Musiker und Helfer drei Tage lang von morgens bis in den späten Nachmittag hinein geprobt.

Es läuft bei den Proben für das Musical „Alice“. Noch weiß nicht jeder, wo er wann genau wie zu stehen hat. Doch Christa Maria Jürgens, Michael Nathen und Christoph Ohm sind überzeugt: Die drei Aufführungen werden das Publikum begeistern. Der heulende Hamish wird die Besucher zum Lachen, der traurige, fantastisch gekleidete Hutmacher wird sie zum Weinen bringen.

Einfach zauberhaft

Die jüngsten Sänger, die Spatzen, werden alle - als Blumentöpfe verkleidet - entzücken. Die Frösche werden mit ihren grünen Schlapphüten inklusive Glubschaugen für Stimmung, die rot gelockte Königin für Ärger sorgen – und alle werden die hübsche Alice lieben. Eine Musicalfassung, die zauberhafter nicht sein könnte.

Auf einen Blick

An dem Musical-Projekt wirken mit

  • der Kinderchor „Die fröhlichen Spatzen“,
  • der Jungenchor „Allegro“,
  • der Mädchenchor „Capricci“,
  • der gemischte Jugendchor „SpontiCo,
  • der Damenchor „Cantiamo“ und
  • eine Projektgruppe bestehend aus Mitgliedern der Jungen Philharmonie Lennestadt und der Musikschule Lennestadt Kirchhundem.

Verantwortliche für die Kostüme: Cordula Assmann mit Hilfe von Marika Böhmer.

Verantwortliche für das Bühnenbild: Matthias Schröder und Martha Stöcker.

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