Hohe Energiekosten treiben Firma DMV in die Insolvenz
100 Beschäftigte verlieren ihre Jobs In Lennestadt
- Lennestadt, 08.07.2022
- Wirtschaft
- Von Wolfgang Schneider

Lennestadt. Bei der Lennestädter Firma DMV Deutsche Metallveredlung gehen die Lichter endgültig aus. Knapp 100 Beschäftigte verlieren ihre Jobs. Grund für das Aus sind die enorm gestiegenen Energiepreise.

Die DMV Deutsche Metallveredlung ist ein traditionsreiches Unternehmen im Bereich der Oberflächenveredlung von Metallen. Für Kunden aus der Automobilindustrie, dem Maschinenbau sowie der Elektro-, Sicherheits- und Konsumgüterindustrie bietet sie vor allem Leistungen im Bereich der kathodischen Tauchlackierung, Pulverbeschichtung und Galvanik an.

Die gegenüber vor dem Ukraine-Krieg viermal so hohen Energiekosten haben den Betrieb in die Knie gezwungen und jegliche Perspektive genommen. Am 10. Mai hatte das Unternehmen, das zwei Werke in Grevenbrück und Theten hat, wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Der damals eingesetzte vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Jan-Philipp Hoos (Düsseldorf) war zunächst noch optimistisch. In einer Mitteilung vom 13. Mai schrieb Dr. Hoos: „Der Geschäftsbetrieb wird vollumfänglich fortgeführt. Gemeinsam mit meinem Team und in Abstimmung mit den Kunden werde ich alles daran setzen, das Traditionsunternehmen dauerhaft als zuverlässigen Lieferanten zu erhalten.“

DMV-Geschäftsführer Daniel Schubert wurde mit den Worten zitiert: „Wir wollen die Chance nutzen, mit den Instrumenten der Insolvenzordnung das operative Geschäft so reibungslos wie möglich fortzuführen und eine langfristige Basis für die Zukunft des Unternehmens zu schaffen.“
Doch daraus ist nichts geworden. Weil die Perspektive fehlt und die Energiekosten weiter steigen, lohnt sich die Produktion nicht mehr. Das zuständige Amtsgericht Siegen eröffnete am 29. Juni das Insolvenzverfahren und veröffentlichte nur eine Woche später, am 6. Juli, die Mitteilung: „Am 1.7.2022 ist bei Gericht die Anzeige des Insolvenzverwalters eingegangen, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt.“

Die Produktion ist in der vergangenen Woche bereits eingestellt worden, nachdem die Hoffnungen auf Interessenten für eine Übernahme geplatzt waren. Der Insolvenzverwalter wird nun versuchen, alle Maschinen und die Immobilien sowie sonstige Vermögensgegenstände zu verkaufen, um etwas Geld in die Kasse zu bringen.
