„Kurvenreiche“ Ausstellung: Bilsteiner Künstler stellt im KulturBahnhof aus
Werke von Klaus Alter
- Lennestadt, 02.05.2022
- Kultur
Grevenbrück. Als Picasso an seinem Lebensabend einmal nach dem Unterschied zwischen Kunst und Erotik befragt wurde, antwortete er nachdenklich: „Es gibt keinen Unterschied.“ Der in Bilstein lebende Künstler Klaus Alter will mit seiner Erotikausstellung „Kurvenreich“ genau das im Grevenbrücker KulturBahnhof dokumentieren.
Ab Samstag, 7. Mai, wird sich seine Ausstellung künstlerisch mit dem Thema Erotik befassen. Zur Vernissage (Beginn 19 Uhr) sind Interessierte eingeladen. Die Eröffnung wird musikalisch umrahmt vom Pianisten Michael Nathen am Steinway-Flügel.
Befragt zum Inhalt der Ausstellung kokettiert Klaus Alter gerne mit Aussagen des großen Meisters Pablo Picasso: „Wie andere vor der Erotik, so warnte Picasso vor der Kunst. Kunst ist niemals keusch, man müsste sie von allen unschuldigen Ignoranten fernhalten. Leute, die nicht genügend auf sie vorbereitet sind, dürfte man niemals an sie heranlassen. Ja, Kunst ist gefährlich. Wenn sie keusch ist, ist sie keine Kunst.“
Und weiter: „Der Begriff der erotischen Kunst ist von einem Gemenge irrlichternder Begriffe umgeben. Kunst oder Pornographie, Sexus oder Eros, Obszönität oder Originalität, diese unscharfen Bestimmungs- oder Abgrenzungsversuche vermengen sich so sehr, dass eine objektive Klärung beinahe unmöglich scheint.“
Klaus Alter verwendet Techniken, die ein schnelles Arbeiten ermöglichen: weicher Bleistift, Aquarell, Ölkreide, Acryl.
Die Empfindsamkeit und Tiefe seiner Bilder, aber auch die spürbare Freude des Künstlers am Malen und Modellieren geben dem Betrachter Distanz und Freiheit. Klaus Alters Exponate sind sensibel und kraftvoll, zugleich eine gelungene Synthese.
Die Ausstellung ist bis zum 29. Mai 2022 im KulturBahnhof in Grevenbrück zu den Öffnungszeiten des EssBahnhofes (außer bei Sonderveranstaltungen) zu sehen.
Informationen zum Künstler
Klaus Alter wurde 1942 in Neiße/Schlesien geboren. Wegen der Kriegsereignisse musste die Familie nach Bayern fliehen. Dort verbrachte er seine Schulzeit, 1964 Theologiestudium in Mittelfranken, 1967 Wechsel zur Pädagogik nach Wuppertal. Nach erfolgreichem Examen wandte er sich 1970 seiner alten Leidenschaft der Malerei zu.
Als er 1974 in London den internationalen bekannten Maler Rudolf Schoofs kennenlernte, hatte er in ihm einen hochrangigen Lehrer und Förderer gefunden. Bis zu dessen Tod verband beide eine jahrelange Freundschaft.
Mit mehreren Ausstellungen in Thessaloniki/Griechenland, Osaka/Japan und in Deutschland machte sich Alter einen Namen. Anfang der 1990er wechselte er ins Kindermuseum von Wuppertal/Langenfeld. Zwei Jahre später zog er der Liebe wegen ins Sauerland. 1999 wurde ihm die Leitung des Kindermuseums übertragen. Der Wiederbeginn der Zuwendung zur figuralen, informellen und realistischen Malerei begann nach seiner Pensionierung 2007.