Mehr als 200 Menschen aus der Ukraine sind in Lennestadt angekommen

Abgeschlossener Wohnraum weiter dringend gesucht


  • Lennestadt, 07.04.2022
  • Ukraine
  • Von Kerstin Sauer
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Vor dem Lennestädter Rathaus weht eine ukrainische Friedensflagge. Die Stadt hofft auch weiterhin auf die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung. von Jule Schild
Vor dem Lennestädter Rathaus weht eine ukrainische Friedensflagge. Die Stadt hofft auch weiterhin auf die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung. © Jule Schild

Lennestadt. Genau einen Monat ist es her, dass am 7. März die erste Person, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet war, in Lennestadt ankam: eine ältere Dame mit ihrem Hund. LokalPlus hat bei Jens Dommes, Bereichsleiter Familie, Soziales und Integration bei der Stadt Lennestadt, nachgefragt: Wie viele Menschen sind inzwischen in Lennestadt angekommen – und wo wird noch Hilfe benötigt?


„Mehr als 200 Flüchtende aus der Ukraine wohnen inzwischen in Lennestadt“, weiß Jens Dommes. Und die Zahl steigt stetig: Pro Werktag kommen im Schnitt rund zehn Personen, vorwiegend Mütter mit ihren Kindern, hinzu.

Alle Ankommenden konnten bisher in private Unterkünfte vermittelt werden. „Es kommt vor, dass einige übergangsweise in der Flüchtlingsunterkunft in Saalhausen übernachten, bis ihre Wohnung fertig ist“, sagt Jens Dommes.

Angebote werden weniger

Ziel sei derzeit noch, die Menschen privat unterzubringen, wenn möglich in eine eigene, abgeschlossene Wohneinheit. Im Moment seien noch einige Angebote vorhanden – aber sie werden weniger. Jens Dommes befürchtet, dass der Wohnraum knapp werden könnte. Daher freut sich die Stadt, wenn sich auch weiterhin Lennestädter melden, die abgeschlossenen Wohnraum anbieten.

Sollte es irgendwann keine Angebote mehr geben, wird die Stadt Lennestadt auf Flüchtlingsunterkünfte zurückgreifen. Und sollten auch diese irgendwann ausgeschöpft sein, würde die Stadt zuerst die sogenannten „Mitwohn-Angebote“ annehmen, „bevor wir die Menschen in Turnhallen unterbringen müssen“, erklärt Jens Dommes.

Schreckliche Medienberichte berühren die Menschen

Der Bereichsleiter Familie, Soziales und Integration zählt auch weiterhin auf die große Hilfsbereitschaft der Lennestädter. Er weiß: „Vor allem die schrecklichen Bilder der vergangenen Tage in den Medien haben viele Menschen schockiert. Viele wollen weiterhin helfen – dafür sind wir sehr dankbar.“

Wer noch abgeschlossenen Wohnraum zur Verfügung stellen möchte, kann sich bei Jens Dommes unter Tel. 02723/608 501 oder per E-Mail J.Dommes@lennestadt.de.

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