Mehr Besucher denn je: Thomas-Morus-Sitzung in Lennestadt

Gelungener Jahresauftakt


  • Lennestadt, 12.01.2023
  • Politik , Verschiedenes
  • Von Kerstin Sauer
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Pfarrer Franz Meurer (r.), hier mit Bürgermeister Tobias Puspas, trug sich nach seinem Redebeitrag ins Goldene Buch der Stadt Lennestadt ein. von Kerstin Sauer
Pfarrer Franz Meurer (r.), hier mit Bürgermeister Tobias Puspas, trug sich nach seinem Redebeitrag ins Goldene Buch der Stadt Lennestadt ein. © Kerstin Sauer

Lennestadt. Ein unterhaltsamer Redner, strahlende Preisträger und ein abwechslungsreiches, fast dreistündiges Programm – keine Frage: Mit der Thomas-Morus-Sitzung am Mittwoch, 11. Januar, ist die Stadt Lennestadt mehr als gelungen in das neue Jahr gestartet.


Gut besucht ist die Sitzung bekanntlich immer. Doch so viele Gäste wie bei jetzt füllten wohl noch nie die obere Etage des Lennestädter Rathauses: Kein Stuhl war mehr frei, selbst auf dem Flur reihten sich Mitarbeiter, Schüler und Besucher stehend aneinander.

Zahlreiche Besucher, auch aus der heimischen Politik und Wirtschaft, fanden ihren Weg zur Thomas-Morus-Sitzung im Lennestädter Rathaus. von Kerstin Sauer
Zahlreiche Besucher, auch aus der heimischen Politik und Wirtschaft, fanden ihren Weg zur Thomas-Morus-Sitzung im Lennestädter Rathaus. © Kerstin Sauer

Der Start war wie gehabt: eine kurzweilige Begrüßung von Bürgermeister Tobias Puspas, eine ökumenische Andacht, Worte von Alterspräsident Eugen Wörsdörfer und die Verpflichtung aller Stadtverordneten. Dann konnte die Thomas-Morus-Sitzung 2023 durchstarten.

Redner des Abends war der aus dem Radio und durch Buchveröffentlichungen bekannte Kölner katholische Priester Franz Meurer. Mit launigen Worten, Anekdoten aus seinem Priesterleben und dem hier und da erhobenen Zeigefinger zeigte er den Besuchern ein Bild von seiner Arbeit auf.

Sozialer Brennpunkt als Hort der Nächstenliebe

Seit 1992 ist Meurer in der St. Theodor und St. Elisabeth-Gemeinde in den Kölner Stadtteilen Vingst und Höhenberg tätig, die als „Problemviertel“ gelten: Rund 23.000 Menschen leben dort, knapp 4.000 erhalten Sozialhilfe, jeder Dritte ist Ausländer. Wie der „Stern“ schrieb: „Ein sozialer Brennpunkt – und seit Meurers Schaffen auch ein Hort der Nächstenliebe“.

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Vor diesem Hintergrund rief der 71-Jährige die Lennestädter auf, die Gleichheit aller Menschen als Grundlage für den Frieden zu akzeptieren. Ein „hörendes Herz“ sei notwendig, um wahrzunehmen, „wer mich wirklich braucht“. Gebannt verfolgten die Zuhörer die Worte Meurers, laute Lacher kommentierten seine Scherze und zustimmendes Nicken seine Darstellungen.

Neuer Eintrag im Goldenen Buch

Nachdem sich Franz Meurer ist das goldene Buch der Stadt Lennestadt eingetragen hatte, stand ein weiterer Höhepunkt auf der Tagesordnung: die Verleihung des Heimatpreises, moderiert von Martin Steinberg, bei der Stadt Lennestadt für die Bereiche Kultur und Öffentlichkeitsarbeit zuständig (ein ausführlicher Bericht folgt).

Für die musikalische Gestaltung des Abends sorgten Andreas Regeling (Posaune), Michael Nathen (Klavier) sowie der GymSL-Chor unter der Leitung von Christa Maria Jürgens.

Ukrainisches Mädchen begeistert am Klavier

Lauten Beifall erntete auch die 14-jährige Anastasia Korovina aus der Ukraine: Seit einigen Monaten besucht das Mädchen die Musikschule Lennestadt-Kirchhundem, um dort regelmäßig am Klavier spielen zu dürfen – denn ihr eigenes Klavier musste sie in der Ukraine zurücklassen.

Grund genug für Bürgermeister Tobias Puspas, einen Aufruf zu starten: „Wenn jemand jemanden kennt, der ein Klavier zur Verfügung stellen kann – bitte melden!“

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