Mit zwei Bullis ins Kriegsgebiet: „Lennestadt hilft“ fährt nach Charkiw

Bitte um Geldspenden für Lebensmittel


  • Lennestadt, 19.09.2022
  • Ukraine , Verschiedenes
  • Von Kerstin Sauer
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Ein Foto von einer der letzten Touren Richtung Ukraine: Mit den Spendengeldern aus Lennestadt kaufen die Helfer (links Matthäus, 2.l.r. Sabine) vor Ort Lebensmittel ein und versorgen die Menschen in den Kriegsgebieten. von privat
Ein Foto von einer der letzten Touren Richtung Ukraine: Mit den Spendengeldern aus Lennestadt kaufen die Helfer (links Matthäus, 2.l.r. Sabine) vor Ort Lebensmittel ein und versorgen die Menschen in den Kriegsgebieten. © privat

Lennestadt/Charkiv. Die Transporter stehen parat, werden nach und nach beladen. Der Zeitplan steht, die Mitfahrer sind bereit: Am Montag, 26. September, macht sich auf Initiative von „Lennestadt hilft“ wieder ein Hilfstransport auf den Weg in die Ukraine. Mitten ins Kriegsgebiet. Charkiw ist das Ziel. Spenden, vor allem in finanzieller Form, werden gerne noch entgegen genommen.


In den vergangenen Monaten hatte sich die ehrenamtliche Arbeit von „Lennestadt hilft“ vor allem auf die Unterstützung hier vor Ort konzentriert. Ukrainische Flüchtlinge versorgen, ihnen Hilfen an die Hand geben und sie in ihrem neuen Leben begleiten: Das stand bei den Helfern ganz oben auf der Liste.

Die Nachrichten aus der Ukraine lassen den Ehrenamtlern aber keine Ruhe: Der Krieg dauert an, heftiger denn je – Grund genug für vier Helfer, zum bereits vierten Mal in die Ukraine zu reisen.

Über Polen, Lemberg und Kiew nach Charkiw

„Wir starten am Montagmorgen ganz früh mit zwei Transportern“, erzählt Sabine, die die Fahrt gemeinsam mit Matthäus und Simon aus Trier sowie Ala aus Lennestadt antritt. Über Polen, Lemberg, Kiew und Poltawa soll es bis nach Charkiw gehen. Eine Stadt, die seit Monaten unter heftigen Bombardements zu leiden hat, wo Armut und entsetzliche Lebensumstände herrschen.

Die Helfertruppe hat engen Kontakt zu Angela in Charkiw: Sie berichtet im regelmäßigen Austausch, was am dringendsten gebraucht wird. Jogginghosen für die zahlreichen Menschen in den Krankenhäusern. Warme Kleidung für den bevorstehenden Winter. Und Medikamente – ganz dringend.

Von den Spendengeldern Medikamente gekauft

„Von den Spendengeldern haben wir für 3.000 Euro Medizin gekauft“, berichtet Sabine. Und dankt allen Menschen im Kreis Olpe, die den Hilfstransport unterstützen, sei es mit Geldspenden, Kleidung oder auch Mitbringseln für die Menschen in der Ukraine. So haben zwei Frauen kleine Säckchen gefüllt mit Lavendel und Minze genäht – nicht überlebenswichtig, aber eine Riesen-Freude für diejenigen, die seit vielen Monaten im Kriegsgebiet leben müssen.

Zwei Frauen haben kleine Säckchen gefüllt mit Lavendel und Minze genäht. Damit möchten sie den Menschen in der Ukraine eine kleine Freude bereiten. von privat
Zwei Frauen haben kleine Säckchen gefüllt mit Lavendel und Minze genäht. Damit möchten sie den Menschen in der Ukraine eine kleine Freude bereiten. © privat

Outdoor- und Winterkleidung, Thermounterwäsche, Hordentöpfe, Powerbanks, Batterien, Windeln – schon jetzt füllen sich die beiden Transporter täglich immer mehr. Was noch dringend gebraucht wird, sind Geldspenden, denn, so erklärt Sabine: „Wir werden vor Ort in Polen Lebensmittel einkaufen, weil sie dort günstiger sind.“

Rund neun Tage planen die vier Helfer für ihre Fahrt in das Kriegsgebiet ein. Vor Ort möchten sie nicht nur die Lager der freiwilligen Helfer in Charkiw auffüllen und Bedürftige an den Ausgabestellen mit Lebensmitteln eindecken. Vor allem wollen die Vier die Menschen aus den gerade befreiten Gebieten um die Stadt versorgen. „Und eventuell evakuieren, wenn es die Sicherheitslage zulässt“, sagt Matthäus.

Während ihrer Hilfsfahrt in die Ukraine stehen die Helfer in engem Kontakt zur LokalPlus-Redaktion und berichten von ihren Erlebnissen vor Ort.

Spenden

Wer „Lennestadt hilft“ unterstützen möchte, kann hier eine Spende hinterlassen:

Konto bei Volksbank Bigge Lenne

Kirchengemeinde St. Bartholomäus Meggen

Stichwort Lennestadt hilft

DE39 4606 2817 4341 0886 02



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