„Moritz ist eine absolute Bereicherung für unser Unternehmen“

Betriebsintegrierter Arbeitsplatz bei brill + adloff


Moritz Bäcker an seinem Arbeitsplatz bei brill + adloff. von privat
Moritz Bäcker an seinem Arbeitsplatz bei brill + adloff. © privat

Kirchveischede. „Ich fühle mich pudelwohl und möchte hier nicht mehr weg“, sagt der 22-jährige Moritz Bäcker aus Bilstein, der seit genau einem Jahr einen betriebsintegrierten Arbeitsplatz bei der Firma brill + adloff in Kirchveischede bekleidet. Seither geht er verschiedenen Tätigkeiten in der Produktion des Formen- und Kunststofftechnik-Herstellers nach. Immer im Gepäck: Eine Stulle mit Käse und ganz viel Herzblut.


Die berufliche Bildung in den Werthmann-Werkstätten des Caritasverbandes ermöglichte ihm ein Praktikum in der Produktion. Dann nahm sein beruflicher Werdegang Fahrt auf.

Wenn er morgens um sechs Uhr seine „Schicht“ antritt, ist gute Laune vorprogrammiert. „Dann“, so berichtet der stellvertretende Produktionsleiter Thorsten Flöper, „begrüßt Moritz freudestrahlend und redselig seine Kollegen und kann es gar nicht abwarten, in seinen Arbeitstag zu starten.“

„Moritz ist einer von uns“

Ein Ritual, das gerade zu Beginn seiner Anstellung eher gewöhnungsbedürftig für die Belegschaft gewesen sei, gibt Flöper unumwunden zu. Ebenso wie die Zusammenarbeit mit einer Person mit Handicap. Hier galt es, Berührungsängste abzubauen und neue Sichtweisen zu gewinnen. Von anfänglicher Skepsis und Unsicherheit ist beim Blick in den Betrieb nun aber keine Spur mehr. „Moritz ist einer von uns“, betont sein direkter Arbeitskollege Uwe.

Teilhabe mitten im Arbeitsleben

Ob Qualitätsprüfung, Aussortierarbeiten, das Verpacken von Ersatzteilen, leichte PC-Tätigkeiten oder die Arbeit an der Schweißmaschine – Moritz Bäcker verrichtet seinen Vollzeit-Job mit vollem Elan und großem Engagement. Trotz und gerade wegen seines Handicaps. Seinem prüfenden Blick und wachen Auge entgeht nichts.

„Er hat eine gute Auffassungsgabe und ein sehr hohes Qualitätsbewusstsein“, bestätigt Thorsten Flöper, der den 22-jährigen Bilsteiner als Pate und Ansprechpartner im Betrieb begleitet.

Mitnehmen statt Abstand nehmen

Unterstützung erhält Moritz Bäcker auch von Kerstin Cremer, Jobcoachin in der Abteilung eXtern der Werthmann-Werkstätten, die sich der beruflichen Bildung von Menschen mit Behinderung verschrieben hat. Sie ist begeistert von der Entwicklung des jungen Mannes: „Moritz‘ Selbstwertgefühl ist gestiegen, Lern- und Arbeitsprozesse konnten durch eine enorme Leistungssteigerung weiterentwickelt werden. Das Zusammenspiel mit den Kolleginnen und Kollegen tut ihm gut. Er fügt sich toll ins Team ein“.

Eine funktionierende Partnerschaft: von links: Thomas Flöper, Kerstin Cremer, Larissa Brill und Moritz Bäcker. von privat
Eine funktionierende Partnerschaft: von links: Thomas Flöper, Kerstin Cremer, Larissa Brill und Moritz Bäcker. © privat

Das bestätigt auch die kaufmännische Firmenleitung Larissa Brill: „Moritz ist eine absolute Bereicherung und ein Zugewinn für unser Unternehmen.“

Mit der Anstellung von Menschen mit Behinderung habe das Unternehmen vor einem Jahr Neuland betreten, diesen Schritt jedoch nicht bereut. „Wir möchten vielfältige Möglichkeiten nutzen, um Fachkräfte und tolle Mitarbeitende zu gewinnen“, so Brill. „Ob mit oder ohne Handicap – der Mensch zählt!“ Daher stehe man dem Ausbau einer langfristigen Zusammenarbeit mit den Werthmann-Werkstätten sehr aufgeschlossen gegenüber.

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