Pascal Cremer spielt zwei Rollen im neuen Musical „Moulin Rouge“

Von Langenei auf die großen Bühnen


  • Lennestadt, 07.08.2022
  • Kultur
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Pascal Cremer spielt ab Herbst im Musical „Moulin Rouge“ mit. von Pascal foto Peggy de Haan
Pascal Cremer spielt ab Herbst im Musical „Moulin Rouge“ mit. © Pascal foto Peggy de Haan

Langenei/Köln. Für Tanz, Gesang und die große Bühne lebt er: Pascal Cremer, gebürtig aus Langenei, ist Musicaldarsteller und spielt ab Herbst bei „Moulin Rouge“ im Musical Dome Köln mit. Im Gespräch mit LokalPlus erzählt der Darsteller alles zu seiner neuer Rolle.


Pascal Cremer ist mehr als happy: Ab Oktober spielt er zwei Cover-Rollen beim Musical „Moulin Rouge“, das seine deutschsprachige Premiere feiert. Zusammen mit einem etwa 30-köpfigen Team aus internationalen Darstellern steht er auf der Bühne im „blauen Zelt“, wie er so schön sagt.

Bald - etwa acht Wochen vor der Premiere - beginnen die Proben für das Stück, das bis voraussichtlich Juni 2023 in Köln spielt. Aber schon vorher muss alles sitzen: Texte und die Songs übt der 25-Jährige schon jetzt, um es dann aus dem „effeff“ zu können.

Lange Casting-Phase

Kam der Job so „reingeflattert“? „Definitiv nicht“, lacht Pascal. Als Freiberufler bekomme man immer wieder Mails mit möglichen Rollen zugeschickt, für die man sich bewerben kann. „Den Film Moulin Rouge liebe ich einfach, er ist ein bisschen verrückt und die Rolle des ‚Santiago‘ war genau meins.“

Das Musical sei eine „Mammut-Produktion“, und genauso langwierig sei auch der gesamte Casting-Prozess gewesen. Immer wieder musste der junge Künstler vortanzen und singen, Runde um Runde. Und immer weiter wurde aussortiert.

Pascal Cremer wirkte unter anderem bei der „West Side Story“ mit. von Anke Sundermeier
Pascal Cremer wirkte unter anderem bei der „West Side Story“ mit. © Anke Sundermeier

Zwischen 5.000 und 6.000 Menschen bewerben sich für eine solche Produktion. Fast ein dreiviertel Jahr dauerte es, bis endlich die Nachricht kam: Pascal, du bist dabei!

Der 25-Jährige hat gleich zwei Cover-Rollen bekommen: Er spielt ‚Santiago‘ und ‚The Duke de Monroth“ in der Zweitbesetzung. Heißt, sobald der Hauptdarsteller ausfällt, geht es für Pascal auf die Bühne.

Manchmal schnell wieder abschminken

Und das kommt häufig vor. Nicht nur, wenn der Hauptdarsteller krankheitsbedingt ausfällt. Nein, auch wenn er im Urlaub ist, sich selbst das Musical ansieht oder einfach Pause hat. Außerdem stehen in Pascals Vertrag, der bis März 2024 läuft, fest vereinbarte Auftritte in den beiden Rollen.

„Es kann auch mal sein, dass du schon fertig in der Garderobe sitzt, dein Kollege plötzlich ausfällt, du dich abschminken musst und sofort in die andere Rolle schlüpfst“, erzählt der junge Darsteller. Deshalb müssen Texte und Choreographie perfekt sitzen, um auch im Notfall schnell switchen zu können.

So lange auf der Ersatzbank sitzen und warten, das gibt es beim Musical aber nicht. Wenn Pascal nicht seine Rolle spielt, tanzt er in den Aufführungen im Ensemble mit – und das in acht Shows pro Woche.

Pascal Cremer wohnt aktuell in Köln. von privat
Pascal Cremer wohnt aktuell in Köln. © privat

Seine Vorfreude ist deutlich zu spüren: „Wie man sich mit und in einem Musical ausdrücken kann, das gibt mir so viel“, sprüht der junge Mann voller Energie. „Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen - sich einfach mit Tanz und Gesang freizumachen und loszulassen“, schwärmt er.

„Wenn die Leute im Publikum etwas spüren und wir Emotionen vermitteln können, das ist wie ein Sechser im Lotto.“

Werbetrommel wird gerührt

Dass es die bislang größte Produktion ist, an der er mitwirkt, würde der Kölner nicht sagen. „Es ist einfach anders“, erklärt er. Dieses Musical laufe über eine private Firma und gehöre nicht zu einem vom Staat geförderten Opernhaus.

Heißt, ein solches Musical stehe mehr in der Öffentlichkeit und die Werbetrommeln werden deutlich mehr gerührt. Es stecke einfach viel mehr Geld hinter einer solchen Produktion.

Batterien wieder aufladen

Die Größe des Publikums bleibt dabei fast dieselbe. Aber das ist dem Darsteller auch nicht so wichtig. „Ich bin einfach nur dankbar, dass ich das machen darf“, sagt Pascal. „Mir wird das Vertrauen gegeben, gewisse Rollen zu spielen und Charaktere zum Leben zu erwecken. Theater ist auch immer Teamsport, ohne Maske, Choreographen und Co. würde es nicht funktionieren.“

Aber genauso hätte sein Traum nicht in Erfüllung gehen können, hätten seine Eltern und Schwester ihn nicht so sehr unterstützt. Dafür ist Pascal mehr als dankbar. Auch wenn er es zeitlich nicht immer zu Familienfeiern schafft, „freue ich mich immer, wenn ich zu Hause im Sauerland meine Batterien aufladen kann.“

Pascal Cremer (2.v.r.) schlüpft in die unterschiedlichsten Rollen von Anke Sundermeier
Pascal Cremer (2.v.r.) schlüpft in die unterschiedlichsten Rollen © Anke Sundermeier
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