Quasselstrippen entführen ihre Gäste aus dem tristen Alltag

Viele Lacher in der Aula der Janusz-Korczak-Schule


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Die Quasselstrippen der Frauengemeinschaft Grevenbrück begeisterten wieder ihr Publikum. von Nicole Voss
Die Quasselstrippen der Frauengemeinschaft Grevenbrück begeisterten wieder ihr Publikum. © Nicole Voss

Grevenbrück. Zweimal ausverkauftes Haus und ein zufriedenes, stetig applaudierendes Publikum waren der Lohn der Quasselstrippen für ihre wochenlangen Probearbeiten. Am Freitag und Sonntag, 9. und 10. November, stand das siebenköpfige Ensemble auf der Bühne in der Aula der Janusz-Korczak-Schule und strapazierte die Lachmuskeln seiner Gäste.


Die Auswahl der Stücke stellt die Laienspielschar vor eine Herausforderung, wie Souffleuse Heike Kebben verriet. Mit einem Ensemble von sechs Frauen, ohne Männer oder höchstens einer männlichen Person, ist das Angebot an Manuskripten eingeschränkt.

Von der Schwierigkeit, Männerrollen zu besetzten, lassen sich die Damen nicht bremsen und haben mal wieder das Richtige gefunden. Das Stück „Aspirin & Bratkartoffeln“ aus der Feder von Christian Lange hielt alles bereit, was für einen lustigen Nachmittag nötig war.

Bei den Aufführungen sind auch die Damen hinter der Theke wichtig, die in den Pausen und vor Beginn der Aufführungen Kaffee, Kuchen und Getränke servieren. von Nicole Voss
Bei den Aufführungen sind auch die Damen hinter der Theke wichtig, die in den Pausen und vor Beginn der Aufführungen Kaffee, Kuchen und Getränke servieren. © Nicole Voss

Das Stück hatte übrigens zwei männliche Rollen vorgesehen. Die eine spielte Petra Woelke wieder in bewährter Manier und machte dabei einen guten Job.

Für die zweite männliche Rollen konnten die Quasselstrippen Maik Wegner gewinnen, der seine Freizeit quasi einem persönlichen Theaterherbst widmet und schon mit der Theatergruppe Helden auf der Bühne stand. Dementsprechend waren die Rollen wieder passend verteilt, wie auch eine Besucherin treffend feststellte, als sie sagte: „Das passt aber auch immer mit der Rollenverteilung.“

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Während der rund 100-minütigen Komödie gibt es viele lustige Momente.

In der Komödie steht das Gasthaus von Sigismund König (Petra Woelke) im Mittelpunkt, der nach dem Tod seiner Mutter nichts hat - außer ein renovierungsbedürftiges Restaurant, eine Rezeptsammlung und Schulden.

Seine Schwester (perfekt überkandidelt dargestellt von Gitte Marburger) ist ihm ebenso wenig eine Hilfe wie Pastor Frommheld (Maik Wegner), seine Bedienung (überzeugend „aggro“ gemimt von Elisabeth Brill) und die verpeilte Mandy alias Beate Berg - inklusive komischem, ostdeutschem Dialekt.

Auch in den späten Gast (Paraderolle für Silvia Blefgen) und die Nachbarin (immer noch schön, Doris Stutte nach so vielen Jahren auf der Bühne zu sehen) braucht der gebeutelte Gastwirt nicht allzu viel Hoffnung zu stecken. Basierend auf der Textsicherheit, den urkomischen Gestiken und der sichtbaren Freude am Theaterspielen: Ein wahrer Genuss zuzuschauen.

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