Radio FSR1: Das beste Schulradio der Welt!

Meggen. Im Büro der Schulleitung ist es mucksmäuschenstill. Sieben Mädchen haben sich um die Anlage für die Durchsagen versammelt, Lehrerin Lisa Wrede hält ein Mikrofon in der Hand. Aufgeregt stoßen sich die Mädels an, grinsen, holen noch einmal tief Luft. Um Punkt 9 Uhr schallt es aus dem Handy der Lehrerin in das Mikrofon hinein: „Radio FSR1 – das beste Schulradio der Welt!“ Aufgepasst - die Radio-AG der Franziskus-Grundschule in Meggen ist auf Sendung!

Die Idee, in der Grundschule in Meggen eine Radio-AG anzubieten, hatte Lisa Wrede aus ihrem Referendariat an einer Schule in Aachen mitgebracht. Ziel war es, sprachlich begabte Schüler aus dem dritten und vierten Schuljahr zu fördern. Sofort meldeten sich sieben Mädchen, die beim Schulradio mitmachen wollten.

Hier geht's zum Radio-Jingle:

Ein Name für ihre Sendung war schnell gefunden: Radio FSR1 – Franziskus-Schul-Radio, die Erste. „Die Viertklässler verlassen bald unsere Schule, wenn sich dann im nächsten Schuljahr eine neue AG zusammen setzt, heißt es Radio FSR2“, erklärt Lisa Wrede.

Einmal in der Woche traf sich die AG dienstags in der sechsten Stunde und bereitete die nächste Sendung vor. Was ist in der großen weiten Welt passiert? Was an unserer Schule? Wie finde ich was wo raus, wo recherchiere ich, wer gibt mir Infos?

Eine Schulstunde lang wurden Samia, Juli, Luisa, Lina, Fiona, Hasina und Lea zu eingefleischten Redakteuren und Reportern – und hatten eine tolle Zeit, wie sich ihre Lehrerin gerne erinnert: „Die Mädchen haben unglaublich gut und selbstständig gearbeitet. Im Team-Meeting haben wir überlegt, welche Themen aktuell sind. Dann wurde mit den iPads im Internet recherchiert und die Schülerinnen haben eigene Texte für die Radiosendung geschrieben.“

Die große Herausforderung dabei: Wie verpacke ich schwierige Themen so, dass auch die Erstklässler alles verstehen? Eine Aufgabe, die den sieben jungen Moderatorinnen gut gelungen ist, betont Lisa Wrede: „Sie waren sehr offen und kreativ. Beispielsweise beim Thema Ukraine-Krieg, bei dem wir auch positive Aspekte darstellen wollten: Da sprachen die Mädchen von der neuen Heimat, von neuen Freunden und von der lustigen Sprache.“

Journalismus mit Solidarität – und genau das kam bei den Hörern in der Meggener Grundschule super an. Ebenso wie die Interviews mit Mitschülern, bei denen jeder seine Meinung sagen konnte: Was gefällt dir an deiner Schule, was nicht?

Heute, kurz vor den Sommerferien, läuft die letzte Sendung des Radio FSR1: Im neuen Schuljahr wechseln einige Mädchen auf eine weiterführende Schule. Dementsprechend motiviert sind die jungen Damen, dass diese Sendung besonders gut wird. Abwechselnd wandert das Mikrofon von Hand zu Hand: Die Erste begrüßt alle Schüler, die nächste stellt das Osterfest, eine andere Ramadan vor.

Nach den Berichten aus der großen weiten Welt geht‘s um die eigene Schule: Das Schulkonzert wird unter die Lupe genommen. Klar und deutlich sprechen die jungen Moderatorinnen in das Mikrofon, den Zettel mit den Text dicht vor den Augen. An den passenden Stellen setzen sie eine Betonung, an anderen eine kurze Pause.

Fünf Minuten dauert die letzte Sendung des Radios FSR1. Als der Jingle verklungen ist, greift Schulleiterin Monika Ax zum Mikrofon und fordert alle Schüler der Grundschule auf, für die Mädels der Radio AG laut zu klatschen und zu trampeln. Aus allen Klassenräumen ertönt ohrenbetäubender Beifall – und die sieben Mädels strahlen. Keine Frage: Radio FSR1 war ein voller Erfolg – die Weichen für Radio FSR2 sind gestellt...