Stadtrat Lennestadt verweigert Bau einer Windenergieanlage im Veischedetal

Neue stellvertretende Schiedsperson, neues Bauhof-Fahrzeug


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Im Veischedetal sind drei Windenergieanlagen geplant. Eine davon wird es wohl nach aktueller Planung nicht geben. von privat
Im Veischedetal sind drei Windenergieanlagen geplant. Eine davon wird es wohl nach aktueller Planung nicht geben. © privat

Lennestadt. In seiner Sitzung hat der Rat der Stadt Lennestadt am Mittwochabend, 18. September, über zwei Windenergieprojekte der Firma Ørsted Onshore Deutschland entschieden. Dabei wurden die geplanten Windenergieanlagen (WEA) 6 und 2 gesondert behandelt. Daneben wählten die Stadtverordneten eine neue stellvertretende Schiedsperson. Zudem muss ein neues Fahrzeug für den Bauhof her.


Die Firma Ørsted plant im Rahmen des Projekts „Windfart“ die Errichtung von insgesamt drei Windenergieanlagen, von denen zwei auf Lennestädter Gebiet und eine in der Gemeinde Kirchhundem entstehen sollen. Die Anlagen mit einer Leistung von 6.600 kW sollen eine Gesamthöhe von 250 Metern haben und sich zwischen Kirchveischede und Benolpe befinden.

Auf Grundlage einer Beschlussvorlage des Kreises Olpe erteilte der Lennestädter Rat einstimmig sein Einvernehmen für die Errichtung und den Betrieb der WEA 6. Diese Anlage soll innerhalb eines im Regionalplan vorgesehenen Windenergiebereichs (WEB) im Veischedetal entstehen. Der Rat folgte damit den Vorgaben des Baugesetzbuchs und der Landesplanung.

Kreis entscheidet weiteres Vorgehen

Anders verhielt es sich bei der WEA 2. Diese Anlage liegt außerhalb eines vorgesehenen Windenergiebereichs und ihre Errichtung widerspricht den Zielen der Landesplanung. Aufgrund dieser rechtlichen Vorgaben entschied der Rat bei zwei Nein-Stimmen und drei Enthaltungen, das Einvernehmen zur Errichtung der WEA 2 zu versagen. Der Kreis Olpe als Genehmigungsbehörde entscheidet nun das weitere Vorgehen.

Daneben wählten die Stadtverordneten Heike Bosch-Meiworm einstimmig als neue stellvertretende Schiedsperson für Jürgen Ohm. Sie ist damit die Nachfolgerin des verstorbenen Bernward Puspas. Ihre Tätigkeit streckt sich über eine fünfjährige Wahlperiode, die mit dem Tag der Bestätigung und Verteidigung durch das Amtsgericht Lennestadt beginnt.

Neuer Mehrzweck-Kleingeräteträger

Außerdem beschloss die Lennestädter Stadtverordnetenversammlung einstimmig die Anschaffung eines neuen Mehrzweck-Kleingeräteträgers. Das vorhandene Fahrzeug, ein Holder C 270 aus dem Baujahr 2016, ist zu ersetzen. Es weist laut Beschlussvorlage erhebliche technische Mängel auf.

Insbesondere an der Hydraulik, dem Antrieb, dem Fahrwerk und der elektrischen Anlage ist das Fahrzeug nicht mehr wirtschaftlich instand zu setzen. Die geschätzten Reparaturkosten von etwa 30.000 Euro stehen demnach in keinem Verhältnis zum aktuellen Fahrzeugwert von rund 15.000 Euro.

Für den Kauf eines neuen Mehrzweck-Kleingeräteträgers, der ausgeschrieben wird, sollen 60.000 Euro aufgewendet werden. Beschafft werden soll laut Beschlussvorlage ein Fahrzeug mit Allradantrieb, etwa 50 PS und hydraulischer Ausstattung für den Mäh- und Winterdiensteinsatz. Bis zur Lieferung soll ein Leihgerät eingesetzt werden. Die Finanzierung der außerplanmäßigen Beschaffung sei durch Einsparungen im Haushaltsjahr 2024 gesichert.

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