Update: Erste Teile für vier neue Stöppel-Windkraftanlagen geliefert

Millionen-Mammutprojekt auf dem Weg zur Umsetzung


  • Lennestadt, 01.08.2024
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  • Von Nils Dinkel
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Der erste Schwertransport am Kreisel in Finnentrop. von Kai Osthoff
Der erste Schwertransport am Kreisel in Finnentrop. © Kai Osthoff

Stöppel/Kreis Olpe. Die Stöppelwind GbR plant die Errichtung vier neuer Windkraftanlagen im Lennestädter Ortsteil Stöppel. Zwischen Ende Juli und dem 22. September sollen die erforderlichen Transporte für die Bauteile der neuen Anlagen stattfinden. Die ersten Teile sind in der Nacht zu Donnerstag, 1. August, geliefert worden.


Update von Donnerstag, 1. August, 9.20 Uhr:

Start der finalen Etappe der Schwertransporte abseits der Autobahnen war am Mittwochabend, 31. Juli, an der A 45-Anschlussstelle in Meinerzhagen. Von dort machte sich der Konvoi in Richtung Attendorn/Finnentrop und Lennestadt auf den Weg, wo die riesigen Teile zunächst nahe des Kreisverkehrs Bermke zwischengelagert werden.

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Einige Schaulustige verfolgten die Fahrten der imposanten Kolosse vom Straßenrand aus. In den nächsten Tagen sollen nach LokalPlus-Informationen weitere Schwertransporte stattfinden.

Insgesamt fanden drei Transporte statt. Es gab offenbar keine Komplikationen. Größtes Nadelöhr war der Finnentroper Kreisverkehr. Die meisten Verkehrsteilnehmer brachten Verständnis für kurze Wartezeiten mit.

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Auf dem Lagerplatz für die Rotorblätter laufen die Arbeiten am Donnerstag, 1. August, weiter.

Der Zeitplan wurde voll eingehalten. Gegen 22.30 Uhr setzte sich der erste Schwertransporter in Meinerzhagen in Bewegung und kam nach mehr als 40 Kilometern Fahrt durch den Kreis Olpe um kurz nach 1 Uhr am Zielpunkt an, der Umladefläche Bermke zwichen Elspe und Halberbracht.

Ursprünglicher Artikel von Mittwoch, 31. Juli:

Nicht nur wegen der Länge der Rotorblätter sind die Transporte quer durch Deutschland eine Mammutaufgabe, wie Henrik de Jong vom Planungsbüro Düser weiß.

Er erläutert den komplexen Planungs- und Transportprozess: „Die Transporte der Komponenten erfolgen zwischen Kalenderwoche 31 und 38. Pufferzeiten sind per se nicht vorgesehen, da die Vorbereitungen und Ausbaumaßnahmen mit ausreichendem Vorlauf ausgeführt wurden.“

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Dennoch seien Abweichungen der Transportdaten aufgrund von Genehmigungen und der Verfügbarkeit der Spezialtransporte, schlechtem Wetter am geplanten Entladetermin oder wegen fehlender Polizeibegleitung möglich. Es seien Genehmigungen von 38 Behörden eingeholt worden.

Routen variieren

Die Routen der Schwertransporte variieren laut de Jong je nach Komponente. Lieferungen kommen aus Aurich, Magdeburg oder Emden und nutzen hauptsächlich die A 45, Abfahrt Meinerzhagen, um über Attendorn und Finnentrop bis zu einem Umladeplatz vor Halberbracht zu gelangen. Die Transporte finden zwischen 22 und 6 Uhr statt.

Die ersten Teile für die neuen Windräder an der Stöppel sind in der Nacht auf Donnerstag, 1. August, geliefert worden. von privat
Die ersten Teile für die neuen Windräder an der Stöppel sind in der Nacht auf Donnerstag, 1. August, geliefert worden. © privat

Für die aufwändigen Rotorblatttransporte seien spezielle Wendemanöver und temporäre Infrastrukturänderungen notwendig, um enge Kurven und Kreisverkehre zu bewältigen. Die Rotorblätter sind etwa 78 Meter lang. Gesamttransportlänge inklusive Zugmaschine liegt bei enormen 92 Metern.

„Rotorblatttransporte überfahren den Kreisverkehr in Finnentrop in Richtung Lenhausen, um dort auf einer temporär mit Stahlplatten ausgelegten Fläche zu wenden. Im Anschluss wird der Kreisverkehr in Richtung Oberelspe überquert. Ein direktes Rechtsabbiegen aus Richtung Attendorn ist für Rotorblatttransporte nicht möglich“, so de Jong. Übrige Transporte benötigten die Wendestelle nicht.

Intensive Vorbereitungen und Engpässe

Der Transportweg erfordert intensive Vorbereitungen. „Insbesondere der Ausbau des Kreisverkehrs in Finnentrop war sehr abstimmungsintensiv“, so de Jong. Hier mussten die Mittelinsel entfernt und eine kabelgebundene Lichtsignalanlage installiert werden. Auch Straßenelemente wie Laternen und Geländer mussten temporär entfernt und angepasst werden.

Auf der Wiese zwischen Lenhausen und Rönkhausen entsteht ein Wendeplatz für Schwertransporter. von privat
Auf der Wiese zwischen Lenhausen und Rönkhausen entsteht ein Wendeplatz für Schwertransporter. © privat

Ein weiterer kritischer Punkt befindet sich nahe der Ortseinfahrt Bamenohl, wo ein Teil der Schutzplanke und mehrere Leuchtmasten entfernt wurden. Diese Maßnahmen sind laut de Jong notwendig, um die langen und schweren Rotorblätter sicher durch enge Stellen zu manövrieren.

Spezialfahrzeuge im Einsatz

Für den Transport der Rotorblätter kommen spezielle Fahrzeuge zum Einsatz. Kleinere Rotorblätter werden mit Ventum-Trailern transportiert, während größere Blätter und längste Stahlsektionen mittels SPMT (Self-Propelled Modular Transporter) befördert werden. Diese Fahrzeuge ermöglichen es, die Blätter bei Engstellen bis zu 60 Grad aufzurichten.

Henrik de Jong bilanziert: „Die Transporte sind mit hohen Kosten und sehr viel Aufwand verbunden. Um Stillstände, Verzögerungen und daraus resultierende Mehrkosten zu vermeiden, werden wir nicht (wenigstens bei den ersten Anlieferungen) über die exakten Anliefertermine informieren.“

Die ersten Teile für die neuen Windräder an der Stöppel sind in der Nacht auf Donnerstag, 1. August, geliefert worden. von privat
Die ersten Teile für die neuen Windräder an der Stöppel sind in der Nacht auf Donnerstag, 1. August, geliefert worden. © privat

Die Stöppelwind GbR, vertreten durch Karl Josef Stratmann, hat bereits im Juli 2022 die Genehmigung für die Errichtung von vier neuen Windrädern an der Stöppel erhalten. Die neuen Anlagen sind nach Fertigstellung 180 bis 220 Meter hoch und liegen am höchsten Punkt bei 829 Metern über NN, wie aus der Genehmigungdes Kreises Olpe hervorgeht.

Strom für 9.200 Haushalte

Seit 2001 existieren insgesamt vier Windräder an der Stöppel. Karl-Josef Stratmann von der Stöppelwind GbR berichtet, dass aktuell vier neue Anlagen errichtet werden, darunter zwei Enercon E-160 EP5 E3 mit je 5.560 kW Leistung. „Wir rechnen mit einem Jahresertrag von ca. 50.000.000 kWh, was etwa 9.200 Drei-Personen-Haushalte pro Jahr versorgen kann“, so Stratmann. Dies entspricht einer CO2-Einsparung von rund 37.628,5 Tonnen jährlich.

Die Planungen für das Projekt hätten bereits 2020 begonnen, und das Investitionsvolumen belaufe sich auf etwa 29 Millionen Euro. Die alten Anlagen mit Leistungen zwischen 600 und 1.800 kW sind bereits abgebaut.

Henrik de Jong dankte den Vertretern von Straßen NRW, der Gemeinde Finnentrop und Westnetz für die konstruktive, angenehme Abstimmung. Auch den Bürgern Finnentrops, Lennestadts und Halberbrachts, die während der Umbauarbeiten und Transporte Einschränkungen hinnehmen müssten, sei man dankbar.

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