Zukunft der Geburtsstation Lennestadt: Minister Laumann nimmt Stellung

Antwort auf Baradari-Brief


  • Lennestadt, 08.09.2024
  • Politik , Gesundheit & Medizin
Topnews
Das St. Josefs-Hospital in Altenhundem. von GFO Kliniken Südwestfalen
Das St. Josefs-Hospital in Altenhundem. © GFO Kliniken Südwestfalen

Berlin/Kreis Olpe. In einem Antwortschreiben an die Bundestagsabgeordneten Nezahat Baradari und Dirk Wiese hat der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann die Sorgen um die zukünftige Krankenhausversorgung im Kreis Olpe thematisiert. Die beiden Abgeordneten hatten sich mit einem Schreiben vom 27. Juni an den Minister gewandt, um mögliche Auswirkungen der neuen Krankenhausplanung auf die Region anzusprechen.


Minister Laumann betonte in seinem Brief, dass das Anhörungsverfahren, das bis zum 11. August lief, explizit dazu diente, Hinweise von Verantwortlichen vor Ort aufzunehmen. Alle eingegangenen Stellungnahmen würden nun von Fachleuten geprüft, bevor endgültige Entscheidungen getroffen werden. Diese sollen bis Ende des Jahres vorliegen.

Besonderes Augenmerk legte der Minister auf die geplante Schließung der Geburtsstation in Lennestadt. Laumann stellte klar, dass diese Entscheidung nicht im direkten Zusammenhang mit der neuen Krankenhausplanung stehe, sondern aufgrund wirtschaftlicher und personeller Schwierigkeiten vom Betreiber getroffen wurde. Die Geburtshilfe im Kreis Olpe soll durch die Konzentration auf den Standort Olpe langfristig gestärkt werden.

„Die geplante Schließung der Geburtsstation in Lennestadt ist keine Folge der nordrhein-westfälischen Krankenhausplanung. Vielmehr hat der Betreiber aus personellen wie wirtschaftlichen Gründen entschieden, die Geburtshilfe komplett nach Olpe zu verlegen“, heißt es in dem Brief.

Kritik an Krankenhausfinanzierung

Zudem äußerte Laumann deutliche Kritik an der aktuellen Krankenhausfinanzierung, die seiner Meinung nach eine der Hauptursachen für die Probleme in der stationären Versorgung darstellt.

Er appellierte erneut an den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser zu ergreifen. Nordrhein-Westfalen habe bereits über den Bundesrat entsprechende Initiativen gestartet, doch bislang sei die Reaktion des Bundes unzureichend.

Unvermeidliche Veränderungen

Laumann unterstrich, dass die Krankenhausplanung in NRW, die auf einem einstimmig beschlossenen Plan von 2022 basiert, darauf abziele, die Qualität der Versorgung zu sichern. Dabei werde es jedoch unvermeidlich zu Veränderungen in der Krankenhauslandschaft kommen. Ziel sei es, durch Kooperation und Konzentration von Leistungen eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.

Außerdem bedankte sich der Minister für das Engagement der Abgeordneten Baradari und Wiese und versicherte, dass die Belange der Region im weiteren Planungsprozess ernst genommen würden.

Artikel teilen: