Michael Spitzer trainiert für Segelkunstflug-WM – und entdeckt Waldbrand

Attendorn. Michael Spitzer nimmt im August wieder an der Weltmeisterschaft im Segelkunstflug teil. Seinen Flug nach dem Training im Kreis Olpe wird er wohl so schnell nicht vergessen: Er und sein Begleiter haben auf dem Weg von Attendorn nach Köln einen Waldbrand entdeckt.

Michael Spitzer (37), Mitglied des Luftsportvereins (LSV) Sauerland in Werdohl, ist einer der erfolgreichsten aktuellen deutschen Segelkunstfug-Piloten. Zusammen mit den Fliegerfreunden Carsten und Uwe Behrendt vom Luftsportclub (LSC) Attendorn-Finnentrop trainierte Spitzer (alias „Spitzi“) vom 13. bis 14. Juni auf dem Flugplatz in Attendorn für seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Segelkunstflug.

Die WM findet im August dieses Jahres in Issodun (Frankreich) statt und ist Spitzis achte Teilnahme an einer WM. In der „Königsklasse“ dieses Sports (Klasse unlimited) war sein bislang größter Erfolg 2019 in Rumänien. Hier gewann er Bronze als Einzelpilot und sogar Gold in der Teamwertung.

Dies war auch seine letzte WM-Teilnahme, 2020 wurde Corona bedingt sowieso komplett abgesagt. Spitzer ist selbst Fluglehrer und bildete so 2019 in einem Lehrgang einige Mitglieder des LSC im Kunstflug aus, so auch Carsten und Uwe Behrendt.

Zusammen nutzen sie das perfekte Wetter zum gemeinsamen Trainieren. Looping, Turn und Rolle sind wohl die bekanntesten Figuren im Kunstflug, der niemals mit Showflügen verwechselt werden sollte.

Im Gegensatz hierzu geht es nämlich nicht darum, Publikum durch riskante Manöver zu beeindrucken. Waghalsige Tief- oder Formationsflüge sind absolut tabu. Es müssen in einem festgelegten Luftraum Figuren geflogen werden, die je nach Ausführung und Schwierigkeitsgrad durch die Punkterichter bewertet werden, ähnlich wie dies auch in vielen anderen Sportarten erfolgt.

Nach beendetem Training gönnten sich die beiden Sportpiloten Michael Spitzer und Carsten Behrendt am Mittwoch, 15. Juni, bei traumhaftem Wetter noch einen kleinen Ausflug mit einem Ultraleichtflieger.

Auf ihrem Weg von Attendorn nach Köln entdeckten sie in Bergneustadt, nahe des Sportflugplatzes Dümpel, gegen 11.45 Uhr einen Waldbrand. Sofort meldeten sie diesen per Funk an den Fluginformationsdienst (FIS) „Langen Information“.

Die Mitarbeiter dieses Flugsicherungsdienstes informierten die zuständige Feuerwehr, die um 11.49 Uhr ausrückte. Ansteigendes Gelände und die hohen Temperaturen nach langer Trockenheit machten die Löscharbeiten schwierig, so dass die Feuerwehr Drolshagen kurz darauf zur Hilfe gerufen wurde.

Zusätzlich halfen zwei Hubschrauber der Polizei beim Löschen des Brandes, so dass dieser gegen Abend unter Kontrolle gebracht werden konnte.