TTC Wenden bietet Trainingseinheiten für Parkinson-Erkrankte

Ziel: Deutsche Meisterschaft


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Christian Siepermann (links) vom TTC Wenden und Andreas Koch besiegeln die Partnerschaft mit einem Handschlag. von TTC Wenden
Christian Siepermann (links) vom TTC Wenden und Andreas Koch besiegeln die Partnerschaft mit einem Handschlag. © TTC Wenden

Wenden. Sport als Therapie: Beim Tischtennis-Club (TTC) Wenden gibt es nun auch ein Trainingsangebot für Menschen, die an Parkinson erkrankt sind. Der Verein ist damit einer von bundesweit rund 140 Stützpunkten der Vereinigung Ping-Pong-Parkinson. PPP ist ein Selbsthilfenetzwerk von Vereinen und Einzelpersonen, das sich um Parkinson-Erkrankte und deren Angehörigen kümmert. Es wurde 2020 gegründet.


Parkinson ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems und führt zu steifen Muskeln, Zittern oder verlangsamten Bewegungen. Heilbar ist die Krankheit bisher nicht. Neben Medikamenten können Betroffene auch mit Tischtennis dagegen ankämpfen. Die Verschlechterung der Symptome soll durch den Sport an der Platte verlangsamt werden, wie erste Studien nachweisen.

Positive Erfahrungen hat auch Andreas Koch gemacht, der ebenfalls an Parkinson erkrankt ist. Der 51-Jährige hat den Parkinson-Stützpunkt in Wenden initiiert. „Tischtennis verbessert zum Beispiel die Beweglichkeit, Reaktion, Schnelligkeit und die Augen-Hand-Koordination“, sagt Koch. „Der Sport steht am Stützpunkt im Mittelpunkt, aber wir nutzen die Chance natürlich auch, um uns über Parkinson auszutauschen.“

Training jeden Montag

Als Koch eine Kooperation mit dem örtlichen Tischtennisverein anfragte, sagte der TTC Wenden sofort zu. „Unsere Halle ist groß genug. Wir wollen den Platz gern nutzen, um Parkinson-Erkrankte zu unterstützen“, so TTC-Vorsitzender Christian Siepermann.

Jeden Montag ab 20 Uhr können alle Betroffenen, die sich fit genug fühlen, in der Dreifachturnhalle am Konrad-Adenauer-Schulzentrum in Wenden trainieren – parallel zum regulären Training des TTC Wenden.

Andreas Koch spielte vorher Fußball, er ist auch Altliga-Geschäftsführer des FC Altenhof. Fußball habe ihm in den ersten Jahren nach der Diagnose enorm geholfen. „Aber mittlerweile stoße ich dabei konditionell immer öfter an meine Grenzen und wollte etwas Anderes ausprobieren.“ So kam er auf Tischtennis. Weil der nächste PPP-Stützpunkt in Kierspe 40 Kilometer entfernt ist, gründete Koch in Wenden einen weiteren.

Erstes sportliches Ziel gesetzt

Zu der Trainingsgruppe gehört neben Andreas Koch auch Thorsten Wottrich (54) aus Marienheide. Die beiden freuen sich über weitere Verstärkung – unabhängig vom Geschlecht, Alter oder dem Grad der Beeinträchtigung. Interessenten können sich per E-Mail: koch@ttc-wenden.de melden.

Koch und Wottrich haben sich schon ein erstes sportliches Ziel gesetzt. Mitte Mai nehmen sie an den Deutschen Meisterschaften in Düsseldorf teil. Dort spielen Betroffene in unterschiedlichen Klassen, je nach Ausprägung der Krankheit. „Unter die besten zehn zu kommen, das wäre schon was“, sagt Wottrich. „Aber dabei sein ist alles.“

Wettkampfpraxis sammelten die beiden schon vor einigen Wochen beim Ortspokal des TTC Wenden. Bei dem Hobbyturnier erreichten sie trotz ihres Handicaps das Viertelfinale, in dem sie gegen einen der späteren Finalisten ausgeschieden sind.

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