1,2 Kilo Marihuana gefunden - vier mutmaßliche Drogendealer vor Gericht

Prozessauftakt am Landgericht Siegen


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Das Landgericht in Siegen. von Nils Dinkel
Das Landgericht in Siegen. © Nils Dinkel

Siegen/Kreis Olpe. Ein Prozess gegen vier mutmaßliche Drogendealer hat am Donnerstag, 11. November, am Siegener Landgericht begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge gehandelt zu haben.


Die Staatsanwaltschaft, vertreten durch Dennis Lutz, wirft den vier Männern aus dem Kreis Olpe vor, bandenmäßig, unerlaubt und gewerbsmäßig Handel mit Betäubungsmitteln betrieben zu haben. Insgesamt sind demnach bei Durchsuchungen von Wohnungen und Fahrzeugen im Kreis Olpe etwa 1.170 Gramm Marihuana, 200 Gramm Kokain sowie 28 Gramm Amphetamine sichergestellt worden.

Mehrere tausend Euro Bargeld

Außerdem wurden laut Staatsanwalt Waffen und waffenähnliche Gegenstände, unter anderem Springmesser, Pfefferspray sowie ein selbstgebauter Schlagstock und -ring, aber auch mehrere tausend Euro Bargeld gefunden.

Die Kammer, Staatsanwalt sowie die Rechtsanwälte zogen sich nach Prozesseröffnung und Belehrung der 37 bis 43 Jahre alten Angeklagten zu Verständigungs-Gesprächen zurück. Eine Einlassung der Angeklagten soll erfolgen und so gewertet werden, als sei sie zur Prozesseröffnung abgegeben worden, so Richterin Elfriede Dreisbach anschließend.

Zahlreiche Festnahmen

Mehrere in die Geschehnisse im Februar und März involvierte Polizeibeamte und -anwärter sagten vor der Kammer aus. Dabei wurde berichtet, dass es im Verlauf der ersten Wohnungsdurchsuchung eines Angeklagten in Heggen sieben bis neun Festnahmen gegeben habe. Nachdem die Festgenommenen aus der Wohnung gebracht wurden, durchsuchten weitere Einsatzkräfte die Wohnung.

Die Wohnung wirkte laut Zeugen nicht dauerhaft bewohnt und unordentlich. Der Zutritt zur Wohnung und die vorläufigen Festnahmen seien durch Sondereinsatzkräfte erfolgt. Dabei seien größere Drogenmengen sichergestellt worden. Unter anderem seien diese in einer Lebensmittelverpackung in der Kühltruhe versteckt gewesen.

Weiterer Zugriff in Meggen

„Da stand ein Karton mit weißem Pulver. Er war in einer großen Tüte verpackt“, so ein Zeuge. Unweit davon habe sich ein Behältnis mit etwas grünem, süßlich Riechendem befunden. Er schätzte die Dauer der Durchsuchung auf 45 bis 90 Minuten ein.

Anschließend sei ein weiterer Zugriff in Meggen erfolgt. In die Wohnung kamen die Beamten mit Hilfe eines vorher sichergestellten Schlüssels. Hier seien keine oder wenig Betäubungsmittel, dafür jedoch eine dreistellige Bargeldsumme sichergestellt worden. Dabei waren auch Bereitschaftskräfte aus Dortmund zur Observation eingesetzt. Weitere Polizisten seien kurzfristig zur Sicherung hinzugezogen worden.

Ein Angeklagter befindet sich derzeit in der JVA Attendorn; die drei anderen Angeklagten sind auf freiem Fuß. Für den Prozess gegen die 37 bis 43 Jahre alten Männer sind insgesamt sechs Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird Mitte Dezember erwartet.

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