Kampfmittelräumdienst prüft Fliegerbomben-Verdacht in Olpe

Stadt erteilt Sondierungsauftrag


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Blick auf das Berufskolleg des Kreises Olpe am Standort Olpe. von Nils Dinkel
Blick auf das Berufskolleg des Kreises Olpe am Standort Olpe. © Nils Dinkel

Olpe. Mitarbeiter der Stadt Olpe sowie der Kampfmittelbeseitigungsdienst erkundeten am Dienstagmorgen, 19. Januar, ein Grundstück an der Erzbergerstraße in Olpe. Nach LokalPlus-Informationen besteht der Verdacht, dass sich hier zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg befinden.


Die Bezirksregierung Arnsberg bestätigte auf Nachfrage, dass die Stadt Olpe Mitte Dezember den Sondierungsauftrag erteilt habe. „Die Luftbildauswertung ergab zwei Verdachtspunkte“, so Pressesprecherin Ursula Kissel. Nun stünden Bohrungen zur weiteren Überprüfung an.

Erkundungsbohrungen geplant

Pro Verdachtspunkt werde es routinemäßig 37 bis zu sieben Meter tiefe Bohrungen geben, so Kissel. Die entsprechenden Stellen sind nach LokalPlus-Informationen inzwischen farblich markiert worden. „Dann wird man geophysikalisch messen, ob es Anomalien gibt.

Möglicherweise können es Blindgänger sein. Die Verdachtspunkte könnten sich jedoch auch als Badewanne oder Rohre entpuppen“, so Ursula Kissel. Und weiter: „Das muss jetzt in Ruhe abgewartet und ausgewertet werden.“

Schule und Krankenhaus umliegend

Wenn sich der Verdacht bestätigt, könnte es spannend werden: Die betroffene Stelle nahe des Kreisels Erzberger-/Maria-Theresia-/Kurfürst-Heinrich-Straße könnte man als einen Knotenpunkt bezeichnen. Das Krankenhaus, das Berufskolleg, die Kinder- und Jugendhospiz ,die Kreissporthalle, das Amtsgericht und das Postamt sind von hier aus nicht weit entfernt. Auf dem verdächtigen Gelände soll eine Einrichtung für Senioren entstehen.

Update von Dienstag, 15 Uhr:

Christian Hengstebeck, Leiter des Amtes für Feuerschutz und Gefahrenabwehr der Stadt Olpe, erklärte im Gespräch mit LokalPlus, bei dem Ortstermin habe man zusammen mit dem Bauherrn und dem Eigentümer des Bestandsgebäudes Informationen zur Historie des Grundstücks zusammengetragen. Der Verdacht auf mögliche Blindgänger sei bei der routinemäßigen Auswertung von Luftbildern der alliierten Streitkräfte entstanden. Diese Überprüfung sei seit einigen Jahren bei jedem Bauvorhaben vorgeschrieben, bei dem Eingriffe von mehr als 80 Zentimetern Tiefe ins Erdreich geplant seien.

Die geplanten Bohrungen an den beiden Verdachtspunkten sollen in zwei bis drei Wochen erfolgen und von einem Geologen geleitet und ausgewertet werden. Danach werde man, so Hengstebeck, auf Grundlage eines Gutachtens über das weitere Vorgehen entscheiden. Solche Probebohrungen seien nicht ungewöhnliches und würden stets vorgenommen, wenn der begründete Verdacht auf Blindgänger bestehe.

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