Corona-Fallzahlen steigen stark an – 39 neue Fälle an einem Tag – Häufung im Ostkreis

Landrat mahnt zur Vorsicht


Topnews
 von Symbol pixabay
© Symbol pixabay

Kreis Olpe. Die Corona-Fallzahlen im Kreis Olpe steigen weiter deutlich an. Am Freitag, 23. Oktober, gab es 39 neue Infektionen. Die Zahl der seit Pandemiebeginn erfassten positiven Tests ist damit jetzt auf 1.051 (Vortag 1.012) gestiegen. Derzeit gelten 149 Personen (127) als akut infiziert.


Die große Steigerung der Fallzahlen am Freitag resultiert nach Angaben der Kreisverwaltung daher, dass am Donnerstag aufgrund von Problemen bei der Datenbank des Landeszentrums Gesundheit (LZG) nur wenige Eingaben verarbeitet werden konnten.
Inzidenz wird auf 90 klettern
Das hat auch zu Verfälschungen bei der 7-Tage-Inzidenz geführt. Das Robert-Koch-Institut gab sie am Freitagmorgen mit 66,4 an. Darin sind die 13 Neuinfektionen von Donnerstag allerdings gar nicht enthalten. Nach LP-Berechnungen liegt der korrekte Inzidenzwert bei 75,4. Durch die 39 neuen Fälle von Freitag wird die 7-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen auf etwa 90 nach oben schnellen.

Das Infektionsgeschehen im Kreis Olpe ist laut Gesundheitsamt nicht auf ein bestimmtes Ausbruchsgeschehen zurückzuführen. Erkennbar sei allerdings, dass Zusammenkünfte im Familien- oder Freundeskreis ein Auslöser für Infektionen seien.
Auf Zusammenkünfte verzichten
Daher appelliert Landrat Frank Beckehoff an die Einwohner des Kreises, auf Zusammenkünfte zu verzichten. „Wenn wir jetzt etwas vorsichtiger sind, die AHA-Regeln konsequent beachten und uns beim Feiern zurückhalten, können wir alle einen Beitrag dazu leisten, dass sich das Coronavirus nicht weiter so stark ausbreitet.“

Wenn der Trend steigender Infektionszahlen anhalte, müsse über weitere Einschränkungen nachgedacht werden. Schutzmaßnahmen, die über die bisherigen Regelungen hinausgehen, müssen mit der Bezirksregierung und dem NRW-Gesundheitsministerium abgestimmt werden.
8 Patienten in Krankenhäusern
In Quarantäne befinden sich aktuell noch 755 Menschen (766). Als genesen gelten 845 Personen (828). Zwei Infizierte werden auf der Intensivstation beatmet und weitere sechs auf Normalstationen der Krankenhäuser betreut.

Die meisten Neuinfektionen gab es am Freitag in Lennestadt (9) sowie Attendorn und Kirchhundem (je 8). Es folgen Finnentrop (6), Drolshagen (4), Olpe (3) und Wenden (1). Die 121 Neuinfektionen innerhalb einer Woche (16. bis 23. Oktober) verteilen sich folgendermaßen auf die Städte und Gemeinden:
Ungleiche Verteilung
Attendorn: 16
Drolshagen: 6
Finnentrop: 37
Kirchhundem: 20
Lennestadt: 30
Olpe: 9
Wenden: 3

Auffällig ist die sehr ungleiche Verteilung der Fallzahlen. Auf den Ostkreis (Finnentrop, Lennestadt, Kirchhundem) entfallen 87 neue Fälle in den vergangenen sieben Tagen, auf den Westkreis (Olpe, Wenden, Drolshagen, Attendorn) nur 34. Würde man die 7-Tage-Inzidenz getrennt berechnen, läge sie im Ostkreis bei 162 und im Westkreis bei 42,3.

Seit Freitagmorgen gelten übrigens auch die beiden Nachbarkreise Siegen-Wittgenstein und Hochsauerland offiziell als Risikogebiete, da sie den Schwellenwert von 50 bei der 7-Tage-Inzidenz überschritten haben.
Artikel teilen: