Deutliche Zurückhaltung bei Impfungen mit AstraZeneca im Kreis Olpe

16 Mutationen


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Im Kreis Olpe haben 5.842 Menschen die erste und 3.092 Menschen bereits die zweite Impfung erhalten.  von Pixabay.com
Im Kreis Olpe haben 5.842 Menschen die erste und 3.092 Menschen bereits die zweite Impfung erhalten.  © Pixabay.com

Kreis Olpe. Im Kreis Olpe gibt es wie auch in anderen Kreisen eine deutliche Zurückhaltung bei Impfungen mit dem Impfstoff AstraZeneca. Das hat Andreas Sprenger, Leiter des Corona-Krisenstabes des Kreises Olpe, am Mittwoch, 17. Februar, bei der Sitzung des Arbeitskreises Corona anhand einiger Zahlen deutlich gemacht.


Dem Kreis Olpe stehen 961 Impfdosen mit AstraZeneca zur Verfügung. Am 11. Februar wurde dafür eigens eine zweite Impfstraße eingerichtet. Über ein Online-Portal können sich Personen der „Priorisierungsstufe 1“ (Personal in Pflege- und medizinischen Einrichtungen sowie im Rettungsdienst und Pflegepersonal in der ambulanten und stationären Altenpflege) für eine Impfung anmelden.

Die Anmeldezahl ist laut Andreas Sprenger überschaubar. Es habe zunächst nur 300 Anmeldungen gegeben. Mittlerweile seien etwa 450 Menschen mit AstraZeneca geimpft. Bei AstraZeneca ist die zweite Impfung bis zu zwölf Wochen nach der ersten Impfung möglich.

Impfstoff ist tauglich 

Insbesondere bei Ärzten und medizinischem Personal herrsche eine große Zurückhaltung. „Der Impfstoff ist tauglich und besser als keine Impfung“, hob Andreas Sprenger auch in Anbetracht der Tatsache hervor, dass am Montag, 22. Februar, weitere 870 Impfdosen geliefert werden.

Auch Landrat Theo Melcher brach eine Lanze für Impfungen mit AstraZeneca und betonte sich jährlich gegen Grippe impfen zu lassen. Die Wirksamkeit liege bei etwa 50 Prozent. Die Wirksamkeit von AstraZeneca bezifferte Theo Melcher auf etwa 70 Prozent und sagte: „Wenn ich an der Reihe bin, werde ich mich mit AstraZeneca impfen lassen.“ Vordrängeln wolle er sich jedoch nicht.

Termine für Biontech-Pfizer-Impfungen bis Mai ausgebucht

Insgesamt haben im Kreis Olpe 5.842 Menschen die erste und 3.092 Menschen bereits die zweite Impfung erhalten. Termine für Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech Pfizer seien bereits bis Mai ausgebucht. Dabei verwies Andreas Sprenger darauf, dass Impfungen auch für Menschen aus den Nachbarkreisen möglich seien, da das vom Land so gewollt sei.

Michael Färber räumte ein, dass die Mutation des Virus im Kreis Olpe angekommen sei. Bei tagesaktuell 144 Infizierten gebe es 16 Mutationen. Die 7-Tage-Inzidenz hat sich laut Michael Färber, Fachbereichsleiter Jugend, Gesundheit und Soziales, um die 70 eingependelt und ein klarer Abwärtstrend sei nicht erkennbar. Die Hoffnung, dass die Inzidenz in den nächsten Tagen unter 35 sinke, schwinde.

Lage in Pflegeheimen entspannt sich 

Dass sich die Lage in Pflegeheimen und Krankenhäusern entspanne, führte Dr. Claudia Lamprecht auf die Impfungen zurück. Dort habe es keine Infizierten mehr gegeben. Das konnte auch Frank Japes, Fachdienstleiter Gesundheit, bestätigen und erklärte ferner, dass bei den tagesaktuell 29 Neuinfizierten 17 zum häuslichen Umfeld bereits Infizierter zählen.

Weiteres Thema waren die Schnelltests, die ab 1. März, flächendeckend verfügbar sein sollen. Michael Färber warnte davor,, sich durch die täglichen Schnelltests in Sicherheit zu wiegen und die Corona-Regeln zu missachten.

Hiltrud Ochel (Grüne Wenden) machte auf die nachlassende Hygiene (leere Hygienespender) in den Geschäften aufmerksam. Landrat Theo Melcher verwies diesbezüglich auf die Zuständigkeit der Städte und Gemeinden, die jedoch seiner Meinung nach alles daran setzen, Missstände auszumerzen.

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