Wege der südwestfälischen Wirtschaft in und aus der Corona-Krise
IHKs informieren gemeinsam
- Kreis Olpe, 20.05.2020
Kreis Olpe. In einem gemeinsamen Pressegespräch haben die Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammern Arnsberg, Hagen und Siegen über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalens stärkster Industrieregion und Wege aus der Krise informiert.
Andreas Rother, Digitalunternehmer und Präsident der IHK Arnsberg, sah insbesondere die berufliche Ausbildung vor großen Herausforderungen, ist aber auch zuversichtlich gestimmt. „Trotz Corona gibt es auch 2020 sehr gute Chancen für einen Karrierestart über eine berufliche Ausbildung“, so Präsident Rother.
Noch immer stellten die Unternehmen deutlich mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung, als es Bewerber gebe. Die Herausforderung bestünde aktuell darin, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. So sind etwa virtuelle Ausbildungsmessen in verschiedenen Bereichen Südwestfalens in Planung.
Diese Grundlagen müssten auf europäischer Ebene gesichert werden. Deshalb sollte die deutsche EU-Ratspräsidentschaft, sich dafür einsetzen, dass die angekündigten Grenzöffnungen - bei aller notwendigen Rücksicht auf den Pandemieschutz – europaweit möglichst einheitlich und transparent sind.
Felix G. Hensel, Unternehmer aus der Elektroindustrie und Präsident der IHK Siegen, meinte, dass das Einmalige der derzeitigen Krise darin besteht, dass sie zeitgleich nahezu alle wirtschaftlichen Bereiche sowie die gesamte Gesellschaft trifft. „Dadurch gibt es Baustellen ohne Ende“, betonte Felix G. Hensel.
Die derzeitige Krise sei nur zu überwinden, wenn es schnell gelinge, die Wirtschaft wieder in Fahrt zu bringen. Hierfür benötige man eine grundlegende Steuerreform, verbesserte Möglichkeiten degressiv ausgestalteter Abschreibungen, deutlich weniger Bürokratie und flexiblere Arbeitszeitvorschriften, die besser zu modernen Produktionsbedingungen passten.