Olper Krankenhaus setzt bei Notfallpatienten jetzt auf Corona-Schnelltests

Gerät reaktiviert – Ergebnis nach 50 Minuten


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Manuela Japes bereitet im Labor des Olper Krankenhauses eine Probe für den Schnelltest vor. von Kath. Hospitalgesellschaft
Manuela Japes bereitet im Labor des Olper Krankenhauses eine Probe für den Schnelltest vor. © Kath. Hospitalgesellschaft

Olpe. Ein seit fünf Jahren eingemottetes Testgerät hat das Olper St. Martinus-Hospital wieder reaktiviert und ist damit in der Lage, Corona-Schnelltests vorzunehmen. Gedacht sind diese für Notfallpatienten, um schnell Klarheit zu haben, ob die Patienten an Covid-19 erkrankt sind.


Wer als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert wird, hat durch den Schnelltest einen großen Vorteil. Denn wenn das Ergebnis, das schon nach 50 Minuten vorliegt, negativ ausfällt, kann er auf der Normal- oder Intensivstation untergebracht werden.
Sonst auf Isolierstation
Ohne schnelles Testergebnis müsste der Betroffene vorsorglich auf die Isolierstation, bis das Testergebnis aus dem Fremdlabor vorliegt. Das dauert aber 24 bis 48 Stunden. Per Schnelltest herrscht also schnell Klarheit, ob Infektionsgefahr besteht oder nicht. Das ist auch wichtig für das medizinische Personal, denn ansonsten müsste vorsorglich Schutzkleidung getragen werden.

„Das Gerät haben wir bereits seit 2008 im Haus. Es wurde damals angeschafft, um multiresistente Keime nachzuweisen“, berichtete Einkaufsleiter André Kriegeskorte am Dienstagvormittag, 9. Juni, bei einem Pressegespräch. „Die Tests haben wir bis 2015 gemacht. Dann wurden sie aus Kostengründen an Fremdlabore vergeben und das Gerät eingemottet.“
Schon 100 Tests
Im Zuge der Corona-Krise ist das Schnelltestgerät seit Freitag, 5. Juni, wieder reaktiviert worden – natürlich nach vorhergehender Inspektion und Überholung. Zudem wurde eine sogenannte Werkbank mit Luftabzug angeschafft, um bei der Vorbereitung der Proben jegliches Infektionsrisiko für die Labormitarbeiter zu vermeiden.

„Seit Freitag haben wir schon gut 100 Schnelltests gemacht. Wir rechnen mit 20 bis 30 Tests pro Tag“, berichtet Labor-Mitarbeiterin Manuela Japes. Am Montag sei ein Test positiv ausgefallen, doch der Betroffene sei dem Gesundheitsamt schon vorher bekannt gewesen, erzählt sie. Japes: „Wir unterliegen natürlich der Meldepflicht. Positive Ergebnisse werden dem Gesundheitsamt mitgeteilt.“
Fremdlabor günstiger
Auf die Idee, das Testgerät zu reaktivieren, sei man schon im April gekommen. „Damals waren die Schnelltests aber noch nicht lieferbar“, berichtet Kriegeskorte. Er freut sich über die neue Möglichkeit: „Das ist wichtig für die Sicherheit der Mitarbeiter.“

Bei planbaren Operationen und Klinikaufenthalten sollen aber weiterhin Fremdlabore beauftragt werden, um die Patienten vor der stationären Aufnahme ins Krankenhaus zu testen. Das sei schon aus Kostengründen sinnvoll, erklärt Kriegeskorte. Schließlich kostet ein Test im Fremdlabor weniger als 20 Euro, während der Schnelltest vor Ort mit 45 Euro zu Buche schlägt.
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