Endlich wieder Live-Musik: Gil Ofarim und Band spielen beim Kultursommer

Attendorn. Etwa 420 Besucher wollten sich am Mittwochabend, 7. Juli, das Konzert von Gil Ofarim und Band nicht entgehen lassen. Zwei Stunden lang, trotz kühlen Temperaturen und teilweise bewölktem Himmel, heizte der Sänger seinem Publikum beim Attendorner Kultursommer ordentlich ein.

Es hat ihnen gefehlt. Das Auftreten vor Publikum. Den Spaß sah man Gil und seiner Band sichtlich an. „Wir haben es so sehr vermisst. Hat euch das hier genauso gefehlt wie uns?“, fragte der Sänger das Publikum, das die Frage natürlich bejahte.

„Es ist so schön euch zu sehen und es tut so gut, wieder vor Leuten spielen zu dürfen!“ Mit einem breiten Lächeln im Gesicht bedankte er sich bei dem Publikum. Dass so viele, trotz der Hürden (Testen, Maske, Abstand), an diesem Abend ihr Konzert besuchten, fand der Sänger super.

Die Zuschauer sangen, tanzten und feierten diese zurückgewonnene Freiheit und das neu erweckte Lebensgefühl ausgelassen zusammen mit den Musikern. Die Band spielte sowohl Songs wie „Ein Teil von mir“ oder „Danke“ aus Gil`s neuem Album „Alles auf Hoffnung“, als auch alte Songs seiner Band „Acht“.

Ganz ohne kleine Schwierigkeiten nach so langer Zeit ohne Live-Konzerte ging es jedoch nicht. Doch genau das machte den Sänger und seine Band noch sympathischer. Mit kleinen Pannen gingen sie locker und lustig um.

„Das könnte man als das wahre Leben deuten. Jetzt war ich doch zwei halbe Töne falsch, weil ich den falschen Knopf gedrückt habe und die Männer spielen einfach ohne zu meckern mit“, lachte Gil.

„Geht es euch gut?“ Das war die vorherrschende Frage des Sängers an dem Abend „Früher war dies immer eine Phrase, aber in diesen Zeiten macht diese Frage durchaus Sinn und es ist nicht selbstverständlich, dass es einem gut geht.“

Direkt vor der Bühne war ein kleiner Junge mit Ohrenschützern, der begeistert zu den Liedern tanzte und sichtlich Freude hatte. Gil war so bewegt von dem Jungen, dass er ihn ansprach und ihm sogar ein Plektron überreichte. Dann spielte er den Song “Held in meinem Film“, was diese nette Geste noch mehr untermalte.

Zwei junge Mädchen hatten für den Sänger extra ein Plakat gebastelt, das er zum Ende des Konzertes auf der Bühne aufrollte und den Besuchern zeigte. Er erzählte von seiner Vergangenheit, wie er entdeckt wurde und kam dann auch der Bitte der Mädchen nach, den Song “Round 'n' Round„ zu spielen, der ihn 1998 berühmt gemacht hat.

Frank Burghaus und seine Mitarbeiter vom Kulturamt in Attendorn waren sehr zufrieden mit dem Verlauf des Konzertes von Gil Ofarim und seiner Band. „Endlich mal wieder seit knapp zwei Jahren ein Konzert mit Publikum“, freute sich Burghaus. Ihm war es auch zu verdanken, dass Gil mit seiner Band nach Attendorn gekommen war. Als er Gil Ofarim im ZDF-Fernsehgarten gesehen hatte, war ihm sofort klar, dass er diesen Künstler nach Attendorn holen müsse, was jetzt auch geklappt hat.