Musikzug Ennest feiert das Leben vor ausverkauftem Haus

Viva la Vida


Der Musikzug Ennest beim Konzert in der Attendorner Stadthalle. Die 73 Musiker, das Jugendorchester und die Zuhörer genossen den Abend in vollen Zügen. von Gerrit Cramer
Der Musikzug Ennest beim Konzert in der Attendorner Stadthalle. Die 73 Musiker, das Jugendorchester und die Zuhörer genossen den Abend in vollen Zügen. © Gerrit Cramer

Attendorn. Verordnungen wälzen, Hygienekonzept schreiben, immer die aktuelle Lage im Blick behalten: So sah der Alltag für den geschäftsführenden Vorstand des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Ennest in den letzten Wochen aus. Doch all die Mühen hatten sich mehr als gelohnt als die Musiker des Vereins am Samstag, 15. Januar, vor über 400 Zuhörern ein fulminantes Konzert in der unter Corona-Auflagen ausverkauften Attendorner Stadthalle spielten.


Eröffnet wurde das Konzert unter dem Motto „Viva la vida“ von den beiden Nachwuchsorchestern des Musikzugs mit dem Stück Wellerman. Dieses alte Seemannslied wurde von einem Postboten ins Internet gestellt, bekam über 150 Millionen Klicks und wurde so zum Welthit.

Georg Elsaeßer, der den Konzertabend in gewohnt gekonnter und humorvoller Art moderierte, witzelte aufgrund dieser Tatsache, dass er bald „Lebt wohl, ihr Ennester Bauern“ aufnehmen und damit auch zum Star werden würde. Im Anschluss begeisterten die Nachwuchsorchester unter der Leitung von Julius Griese und Frank Regeling mit dem Stück „Tyrolean Wolfgang“ und den bekannten Melodien zu „Pirates oft the Caribbean“.

Die über 30 Jungmusiker wurden mit wohlverdientem Applaus von der Bühne verabschiedet und das Sinfonische Blasorchester betrat die Bühne um mit der Operette „Overture to ´Candide´ seinen Konzertteil zu beginnen.

Spielfreude bei 73 Musikern

In diesem schnellen und mit Überraschungen gespicktem Werk merkte man den 73 Musikern und ihrem Dirigenten Ingo Samp die pure Spielfreude nach zwei Jahren Konzertpause richtig an. Es folgten die eindrucksvolle und pompöse „Grand Fanfare“ und der „Marsch der Komödianten und Springtanz“ aus der bedeutendsten tschechischen Oper „Die verkaufte Braut.“

Mit der „Olympic Fanfare and Theme“, die damals die Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles eröffnete, bewies das Orchester im Anschluss einmal mehr seinen beeindruckenden Klangkörper. Die „Serenade“, komponiert von Derek Bourgeois als Hochzeitsgeschenk an seine Frau, lies etwas ruhigere Klänge durch die Stadthalle klingen. Die Komposition wurde im etwas komplexeren 11/8 Takt geschrieben.

Der Kommentar Georg Elsaeßers dazu: „Das ist eigentlich ein Walzer, nur fehlt da immer ein Schritt. Da wollte sich wohl jemand um seinen Hochzeitstanz drücken.“

Coldplay-Medley

Dann wurde es mit „Coldplay in Symphony“ rockig. Die bekanntesten Songs der Band Coldplay sind in diesem Medley von Bert Appermont stimmungsvoll und fulminant zusammengefasst. Als Abschluss und emotionaler Höhepunkt des Konzertes wurde „Highlights from ´Chess´ dargeboten.

Das vom niederländischen Starkomponisten Johan de Meij arrangierte Werk, vereint mehrere Lieder des gleichnamigen Musicals aus der Feder der ABBA Mitglieder Ulvaeus und Andersso. Es zählt mit zu den beliebtesten Stücken unter den Musikern.

Ein gewaltiger Klang erfüllte die gesamte Halle und besonders die verschiedenen Solisten zeigten hier ihr Können. Kurioserweise befindet sich in diesem Stück auch eine Solostelle für Schreibmaschine. Nach langanhaltendem Applaus und Standing Ovations beendete das Sinfonische Blasorchester das Konzert mit dem letzten Satz „Adagio“ aus Mahlers dritter Sinfonie.

Dirigent Ingo Samp sagte in seinen Schlussworten: „Es musste mal wieder sein. Das hat extrem gut getan.“ Da dürften sich wohl alle einig gewesen sein.

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